Fußball

In tiefer Krise des Klubs FC Bayern gewährt Kahn weitere Chance - mit Ultimatum

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn: "Eine Saison ohne Bayern-Titel wäre eine Katastrophe."

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn: "Eine Saison ohne Bayern-Titel wäre eine Katastrophe."

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Klubboss Oliver Kahn rückt in der ausufernden Krise des FC Bayern zunehmend in den Blickpunkt. Medienberichten zufolge steht sein Posten als Vorstandschef aber aktuell nicht zur Diskussion. Allerdings könnte es sich dabei nur um eine Atempause handeln.

Vorstandschef Oliver Kahn soll offenbar mindestens bis Ende Mai die Chance bekommen, den FC Bayern aus der tiefen sportlichen Krise zu führen. Wie die "Bild"-Zeitung und der Sender Sky einen Tag nach dem 1:3 beim FSV Mainz und dem Verlust der Tabellenführung berichteten, erhält der 53-Jährige diese Zeit vom Aufsichtsrat zugesprochen. Weitere Gespräche sollen demnach rund um das Saisonende Ende Mai anstehen. Die "Bild" berichtete, dass der Aufsichtsrat am 22. Mai zusammenkomme, dann werde über die Zukunft von Kahn beraten.

Den Bayern droht nach dem Aus im DFB-Pokal und der Champions League sowie dem Verlust der Tabellenführung eine Saison ohne Titel. Kahn selbst nannte dieses Szenario eine "Katastrophe". In den Medien wurde in den vergangenen Tagen zunehmend die Rolle Kahns diskutiert, der den Vorstandsvorsitz im Sommer 2021 von Karl-Heinz Rummenigge übernommen hatte. Im Bayern-Vorstand sitzt Kahn seit Anfang 2020. Einen Rücktritt hatte der frühere Nationaltorwart praktisch ausgeschlossen. Sein Vertrag als Vorstandschef läuft bis Ende Dezember 2024.

Kahn hatte die wilden Spekulationen um seine Zukunft am Samstag noch heruntergespielt. "Wenn ich das richtig verstanden habe, hat irgendeiner eine Twitter-Nachricht abgesetzt und alle anderen sind draufgesprungen. Und dann ist ein Hype um dieses Thema entstanden." Kahn bezog sich auf einen Tweet des Ex-Bundesliga-Stürmers Jan Aage Fjörtoft. Der Norweger hatte Kahns Abberufung zuletzt nur als "eine Frage der Zeit" bezeichnet, der Trennungsprozess sei längst ein "laufendes Verfahren".

Kampfansage und Brandrede

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Kahn bekräftigte am Samstag: "Ich kann Ihnen nur sagen: Für mich gibt es nur ein einziges Ziel: Diese Saison mit dem deutschen Meistertitel herumzubringen und dann nächste Saison nochmal richtig anzugreifen." Nach dem Abpfiff hatte der ehemalige Titan in den Katakomben der Mainzer Arena eine bemerkenswerte Brandrede gehalten. "Wer war die Mannschaft, die deutscher Meister werden wollte?", polterte er unter anderem und antwortete sich selbst: "Es war ganz bestimmt nicht unsere."

Jeder Einzelne müsse sich "selbst an die Nase fassen und sich fragen, ob das wirklich das ist, was reicht, um die Ziele zu erreichen". Die Münchner hatten trotz Führung nach einer - wie Kahn sagte - "katastrophalen zweiten Hälfte" das Spiel noch aus der Hand gegeben. Sportvorstand Hasan Salihamidžić sprach von einem "Tiefpunkt". Kahn machte in erster Linie die Münchner Profis für das nächste Kapitel der Negativserie verantwortlich: "Zum Schluss sind es elf Mann, die da auf dem Platz stehen und die sich für die Ziele dieses Klubs einfach den Hintern aufreißen müssen. Um das geht es im Fußball und um nichts anderes."

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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