Fußball

"Stimmung wird brutal" FCB-Frauen starten mit Kracher in neue Bundesliga-Saison

Große Hoffnungen für die Saison ruhen bei den Bayern auf der wiedergenesenen Nationalspielerin Lena Oberdorf.

Große Hoffnungen für die Saison ruhen bei den Bayern auf der wiedergenesenen Nationalspielerin Lena Oberdorf.

(Foto: IMAGO/Sven Simon)

Das Eröffnungsspiel der Frauen-Bundesliga macht da weiter, wo das EM-Finale aufgehört hat: mit riesigen Andrang auf den Rängen. Beim Doublesieger aus München ist man sich über die Bedeutung des Duells mit Bayer Leverkusen bewusst. Die Marschroute für die Saison: "Gewinnen, gewinnen, gewinnen".

Die neue Bundesliga-Saison der Frauen startet direkt mit einem Höhepunkt. Zum offiziellen Eröffnungsspiel zwischen zwischen Meister FC Bayern München und Bayer Leverkusen am Samstag (17.45 Uhr/ARD, Magentasport und DAZN) werden über 50.000 Fans in der Allianz Arena erwartet. Das erste Mal rollt der Ball in der neuen Saison aber bereits am Vorabend, wenn Eintracht Frankfurt die SGS Essen empfängt (18.30 Uhr).

Die Erwartungen an den FC Bayern München sind bei Experten, Fans und dem Verein nach dem jüngsten Erfolg im Supercup hoch. Bei der Generalprobe auf die neue Bundesliga-Saison siegten die Münchnerinnen vergangenen Samstag gegen VfL Wolfsburg deutlich mit 4:2 (2:0). Dementsprechend klar seien beim FC Bayern die Ziele, wie FCB-Präsident Herbert Hainer sagte: "Gewinnen, gewinnen, gewinnen. Das erwarten unsere Fans, das sind unsere Ansprüche, und das gilt für unsere Männer - wie für unsere Frauenmannschaft."

Bayern-Direktorin Bianca Rech erwartet eine "sehr, sehr enge Saison", was nichts am Ziel der favorisierten Münchnerinnen ändert: Die vierte Meisterschaft in Serie soll her. Das schafften seit der Bundesliga-Gründung 1990 bislang nur Turbine Potsdam (2009 bis 2012) und der VfL Wolfsburg (2017 bis 2020).

"Neuzugang" Oberdorf warnt

Hohe Erwartungen richten sich bei den Bayern vor allem auf den Liga-Einstand der lange verletzten Nationalspielerin Lena Oberdorf. "Unser neuer Trainer José Barcala setzt neue Impulse, zudem sind wir alle froh, dass Lena Oberdorf endlich durchstartet. Der Frauenfußball braucht Gesichter wie Lena Oberdorf", sagte Hainer. Der FC Bayern habe aber "viele solcher Persönlichkeiten in seinen Reihen, die über den Sport hinaus Vorbilder sind.

Nach der über einjährigen Verletzungspause ist Mittelfeld-Abräumerin Oberdorf quasi ein Neuzugang für den Titelanwärter. Mit einem entspannten Durchmarsch der Münchnerinnen rechnet die 23-Jährige mit Blick auf den Saisonstart gegen Leverkusen aber nicht. "Wir hatten letzte Saison mit Leverkusen eine Mannschaft, die sehr lange weit oben stand. Dann hast du mit Wolfsburg und Frankfurt natürlich die großen Konkurrenten, bei denen auch immer alles möglich ist. Deswegen musst du schon schauen, dass du wirklich jedes Wochenende voll da bist."

FCB-Präsident: "Mehr als ein Spiel"

Für Münchens Präsident Hainer ist das Eröffnungsspiel vor einer Rekordkulisse "mehr als ein Spiel. Es ist ein Statement für den Frauenfußball, das übrigens von Vereinen wie Spielerinnen in ganz Europa registriert wird: Der FC Bayern ist auch bei den Frauen eine internationale Top-Adresse", sagte Hainer vor dem Duell der Double-Gewinnerinnen am Samstag bei "Münchner Merkur/tz".

Frauen-Bundesliga wächst

Erstmals spielen in der Bundesliga 14 statt zuvor 12 Teams um Punkte. Nach dem Abstieg des früheren Serienmeisters Turbine Potsdam ist die SGS Essen als einziger reiner Frauenfußball-Verein mit dabei.

Für die Aufsteiger Hamburger SV und den 1. FC Nürnberg geht es primär um den Klassenverbleib, während Union Berlin bei seiner Bundesliga-Premiere deutlich mehr zugetraut wird.

Es werde, ergänzte der Bayern-Boss, "ein Fest für die ganze Familie. Dieses Spiel trifft den Zeitgeist, nachdem auch die EM in diesem Sommer enorme Einschaltquoten hatte. Das Interesse steigt und steigt, und wir wollen dem auf und neben dem Platz gerecht werden."

Auch auf der Gegenseite fiebern Spielerinnen und Funktionäre der historischen Partie entgegen. "Ich glaube, die Stimmung wird brutal", sagte Nationalspielerin und Leverkusen-Neuzugang Carlotta Wamser. "Viele von uns haben noch nicht vor so vielen Leuten gespielt. Das muss man einfach mitnehmen, das wird sehr gut", sagte die Abwehrspielerin, die sich im Sommer bei der EM in den Fokus gespielt hatte und nach ihrem Wechsel von Eintracht Frankfurt vor ihrem ersten Pflichtspiel für die Werkself steht.

Nach der EM sei es "ein sehr positiver Schritt, dass das Stadion voll ist", sagte Wamser: "Dafür spielt man auch Fußball, dass man gesehen wird, dass Leute ins Stadion kommen, um uns zuzuschauen." Ihr Trainer Roberto Pätzold lenkt bei aller Euphorie den Fokus aufs Sportliche: "Wir freuen uns mega, aber wir fahren nicht als Touristen dorthin. Es ist ein Pflichtspiel, es geht um drei Punkte". Im Idealfall solle am Ende etwas Zählbares herausspringen.

Quelle: ntv.de, rku/sid/dpa

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