Fußball

Polizei nimmt Hooligan fest Fan ringt nach Krawallen in Rom mit dem Tod

Die Randalierer hörten auch im Stadion nicht auf.

Die Randalierer hörten auch im Stadion nicht auf.

(Foto: AP)

Blutige Kämpfe statt Fußball-Fest: Das italienische Pokalfinale zwischen Florenz und Neapel wird zu einem traurigen Spektakel. Bei Schüssen wird ein Fan verletzt - er kämpft um sein Leben. Wer die Partie schließlich gewinnt, wird zur Nebensache.

Die Gewalt im italienischen Fußball ist hat einen blutigen Höhepunkt erreicht: Vor dem Pokalfinale zwischen dem AC Florenz und dem SSC Neapel in Rom ist ein 30-jähriger Fan durch Schüsse lebensgefährlich verletzt worden. Der Mann ringt mit dem Tod. Nach Angaben der italienischen Zeitung "Gazetta dello Sport" besteht auch nach einer Not-OP nur wenig Hoffnung für das Opfer. Eine Kugel hat die Wirbelsäule des Neapolitaners getroffen.

Mindestens neun weitere Tifosi erlitten durch Schüsse oder Stiche teils lebensgefährliche Verletzungen - ihre Situation ist weniger kritisch. Die Gewalt setzte sich im Olympiastadion nahtlos fort. Massen an Feuerwerk flogen aus den Blöcken in Richtung Spielfeld, Tränengas kam zum Einsatz. Neapels Kapitän Marek Hamsik versuchte die Napoli-Fans zu beschwichtigen und verhandelte mit den Ultra-Führern.

Ein polizeibekannter Hooligan des AS Rom ist inzwischen festgenommen worden. Der Mann soll mit einer Pistole auf drei Fans von Neapel geschossen haben, als diese den Römer provoziert und seinen Blumenkiosk verwüstet hatten. Der Tatverdächtige bestreitet die Vorwürfe allerdings.

"Ich bin tief traurig"

Die Partie wurde mit 45 Minuten Verspätung angepfiffen. Das Spiel, das Neapel 3:1 (2:1) gewann, geriet zur Nebensache. Neapel ging durch zwei frühe Tore von Lorenzo Isigne (11./17.) in Führung, Florenz kam durch Juan Vargas (28.) zum Anschlusstreffer. Kurz vor Spielende sorgte der Belgier Dries Mertens (90.+2) für die Entscheidung und Neapels fünften Pokalerfolg.

"Diese Vorfälle sind nicht zu akzeptieren. Ich fordere die Fans auf, dies als das zu sehen, was es ist: Ein Abend des Fußballs und kein Anlass für ausufernde Gewalt", sagte Italiens Liga-Verbands-Chef Maurizio Beretta. Senats-Präsident Pietro Grosso zeigte sich entsetzt: "Ich bin tief traurig, dass derartiges immer noch passiert."

Die Schießereien ereigneten sich im römischen Stadtviertel Tor di Quinto, wo es bereits zuvor zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fangruppen gekommen war. Unter der Masse neapolitanischer Fans, die vor Spielbeginn zum Olympiastadion in Rom strömte, mischten sich auch römische Hooligans, die die Neapolitaner und die Sicherheitskräfte mit Gegenständen bewarfen. Dabei wurde ein Polizist schwer verletzt. Angegriffen wurde auch eine weitere Person, die von Hooligans geschlagen wurde.

Quelle: ntv.de, fma/sid

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