Fußball

Stadionverbot für Fan in England Fans von Celtic Glasgow verhöhnen tote Queen

Die Celtic-Fans machen ihre Position öffentlich.

Die Celtic-Fans machen ihre Position öffentlich.

(Foto: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire)

Der Tod von Queen Elizabeth II. wirkt in alle Lebensbereiche in Großbritannien hinein. Kaum einer, der sich nicht positioniert. So auch die Anhänger der Fans der Glasgower Klubs Celtic und Rangers. Nicht immer sind die Reaktionen im Sinne der Monarchie.

Die Fans der Glasgower Fußball-Erzrivalen Rangers und Celtic haben vor Champions-League-Spielen ihrer Clubs höchst unterschiedlich auf den Tod von Queen Elizabeth II. reagiert. Die Anhänger von Celtic zeigten am Mittwochabend vor dem 1:1 gegen den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk in Warschau auf der Tribüne Spruchbänder, in denen die gestorbene Monarchin verhöhnt wurde. Wenige Minuten nach Spielbeginn sangen Fans "Wenn ihr die königliche Familie hasst, klatscht mit den Händen." Die Spieler beider Mannschaften trugen zum Gedenken indes einen Trauerflor.

Die Kommentatoren des übertragenden britischen Senders BT Sports hätten sich nach Bildern, die die grün-weiß gekleideten Fans und ihre Transparente zeigten, entschuldigt. Dies berichtete die Zeitung "Belfast Telegraph" .

Hintergrund der Antipathie sind irische Wurzeln des Klubs. Nordirland gehört seit der Unabhängigkeit der Republik Irland vor gut 100 Jahren weiter zum britischen Königreich. Dort tobte jahrzehntelang ein blutiger Bürgerkrieg zwischen meist protestantischen Anhängern der Union mit Großbritannien und katholischen Befürwortern einer Wiedervereinigung mit dem EU-Mitglied Republik Irland.

Rangers-Anhänger mit Choreo für Queen

Die Rangers-Fans im Glasgower Ibrox-Park würdigten die Queen dagegen mit einer Choreographie. Dabei war auf der Tribüne der britische Union Jack mit dem Konterfei von Elizabeth II. in der Mitte zu sehen. Außerdem wurde die von vielen Zuschauern mitgesungene Nationalhymne gespielt, vor dem 0:3 gegen den SSC Neapel gab es eine Gedenkminute.

Der Klub mit den Farben blau, weiß und rot und seine Anhänger gelten im Gegensatz zu den Celtic-Fans als Unterstützer der Monarchie und des Königreiches. Die Rivalität wird auch im Glasgower Stadtderby - dem sogenannten Old Firm - offen ausgelebt.

Spott auch in England und Irland

Für einen Fan des englischen Championship-Klubs Preston North End hat der Tod der Monarchin unterdessen Auswirkungen auf seine zukünftige Freizeitplanung. Er erhielt nach einem geschmacklosen Tweet ein lebenslanges Stadionverbot seines Klubs.

Wie der "Guardian" berichtet, habe der Fan auf Twitter kurz nach der Todesnachricht seinen Wunsch für den weiteren Verlauf der Woche geäußert. Er würde sich über einen tödlichen Unfall der gesamten Königsfamilie freuen, habe er in einem mittlerweile gelöschten Tweet geschrieben. In einem weiteren habe er gefragt, ob er für Buhrufe während der Schweigeminute des Stadions verwiesen würde.

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Der Fan witzelte dann noch darüber, dass er zu Ehren von Queen Elizabeth II. den Hitlergruß machen werde. In seinen Tweets markierte er den Klub. Der informierte den Fan darüber, dass der gelöschte Tweet "die Grenzen der Akzeptanz" überschritten habe und er durch die Markierung des Klubs ein lebenslanges Stadionverbot erhalte.

Ebenfalls in der vergangenen Woche, am Todestag der Queen, sangen die Fans des irischen Klubs Shamrock Rovers bei ihrem Conference-League-Spiel gegen Djurgarden zu der Melodie des Hits "Give It Up" die Zeilen "Lizzie's in a box". Dies kam nicht überall gut an.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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