Fußball

CL-Endspiel 2022 in München "Finale Dahoam" könnte sich wiederholen

Die Allianz Arena wird wieder Final-Spielort.

Die Allianz Arena wird wieder Final-Spielort.

(Foto: imago/Westend61)

Zehn Jahre nach dem "Finale Dahoam" des FC Bayern ist München erneut Gastgeber des Champions-League-Finals. Die bayrische Landeshauptstadt bekommt den Zuschlag für 2022 vom europäischen Fußballverband Uefa. München ist damit bereits zum vierten Mal Austragungsort.

Das erste "Finale Dahoam" ist dem FC Bayern noch in schlechter Erinnerung, zehn Jahre nach der grandiosen Enttäuschung im eigenen Stadion am 19. Mai 2012 erhält der deutsche Fußball-Rekordmeister jetzt eine zweite Chance. Nach der dramatischen Niederlage des deutschen Fußball-Rekordmeisters gegen den FC Chelsea wird das Endspiel der Champions League 2022 wieder in der Allianz Arena stattfinden. Das entschied das Uefa-Exekutivkomitee bei seiner Sitzung in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana.

"Wir freuen uns sehr darüber, dass wir nach 2012 auch im Jahr 2022 das Finale der Uefa Champions League in unserer Allianz Arena ausrichten dürfen", sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Ich möchte mich im Namen des FC Bayern bei der Uefa und ihrem Präsidenten Aleksandar Ceferin für das Vertrauen bedanken." Und weiter: "Ich bin überzeugt, dass die Stadt München und der FC Bayern gemeinsam ein Fußballfest organisieren werden, bei dem wir uns der Welt professionell und modern, dabei aber gleichzeitig sympathisch und heimatverbunden präsentieren werden." Auch Rainer Koch, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), war zufrieden. "Diese Entscheidung zeigt, dass der deutsche Fußball, auch ohne Sitz in den internationalen Gremien, bei der Uefa weiterhin höchstes Ansehen genießt", sagte der 60-Jährige. Zukünftig soll Koch den DFB in den Gremien des Weltverbandes Fifa sowie der Uefa vertreten.

Schachern um die Vergabe

Den Zuschlag für das Finale 2021 bekam St. Petersburg mit seiner WM-Arena. 2023 wird der Königsklassen-Sieger in London gekürt. Die Uefa erinnert damit an die Eröffnung des Wembley Stadions im Jahr 1923. Die Final-Vergabe war zu einem Politikum geworden. Ursprünglich sollte die Entscheidung für 2021 schon im Mai fallen. Da aber weder München noch St. Petersburg als starke Bewerber brüskiert werden sollten, schrieb die Uefa auch noch die Endspiele für 2022 und 2023 aus. Nun konnten beide Kandidaten und auch noch London berücksichtigt werden. Im kommenden Jahr findet das Champions-League-Finale am 30. Mai in Istanbul statt.

Das erste "Finale Dahoam" bescherte dem FC Bayern die größte Enttäuschung nach dem verlorenen Endspiel 1999 in Barcelona gegen Manchester United (1:2): Die Münchner gingen gegen den FC Chelsea zunächst in der 83. Minute durch Thomas Müller in Führung, Didier Drogba glich aber noch aus (88.). Nachdem Arjen Robben in der Verlängerung einen Strafstoß verschossen hatte, verloren die Bayern das Elfmeterschießen mit 3:4. In München fand zuvor schon 1997 im Olympiastadion das Champions-League-Endspiel statt. Borussia Dortmund triumphierte überraschend mit 3:1 gegen Juventus Turin. Auch die Finalpremiere der Königsklasse 1993 fand in München statt. Olympique Marseille besiegte den AC Mailand 1:0. Weitere deutsche Gastgeber waren 2004 Gelsenkirchen (FC Porto - AS Monaco, 3:0) und 2015 Berlin (FC Barcelona - Juventus Turin, 3:1).

Ein Spiel ums Geld

Das Endspiel um den Henkelpott ist auch ein Spiel ums Geld. Die Stadt München muss 8,5 Millionen Euro an die Uefa zahlen - wird aber freilich auch profitieren: Das Wirtschaftsreferat hat errechnet, dass beim Finale 2012 insgesamt 179.000 Besucher in die Stadt kamen, allein außerhalb des Stadions gaben sie 47,6 Millionen Euro aus. Etwa drei Prozent dieser Einnahmen flossen über Steuern wohl weiter ins Stadtsäckel.

Das Jahr 2022 wird für München damit ein Jahr sportlicher Großereignisse: Zusätzlich zum Champions-League-Finale wird die Stadt 50 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen dann aller Voraussicht nach auch die zweite Auflage der European Championships veranstalten. Die zeitgleiche Austragung von zahlreichen Europameisterschaften war bei der Premiere 2018 in Glasgow und Berlin ein großer Erfolg.

Das Finale der Europa League 2021 findet in Sevilla im Stadion Ramon Sanchez-Pizjuan statt, während das Endspiel des Uefa Supercups im gleichen Jahr in Belfast (Nordirland) ausgetragen wird.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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