Fußball

Rummenigge weiß es schon jetzt Für Haaland hat FC Bayern nicht genug Geld

Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß leiteten über Jahrzehnte die Geschicke des FC Bayern.

Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß leiteten über Jahrzehnte die Geschicke des FC Bayern.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Karl-Heinz Rummenigge steht beim FC Bayern München viele Jahre in der Verantwortung, inzwischen leiten andere die Geschicke des Fußball-Großklubs. Doch Rummenigge äußert sich weiterhin zu Belangen des Bundesligisten - und spricht auch offen über grundsätzliche Fragen des Fußball-Geschäfts.

Der frühere Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hält einen Wechsel von Borussia Dortmunds Topstürmer Erling Haaland zum FC Bayern München im kommenden Jahr für nahezu ausgeschlossen. "Ich denke, das wird für keinen Klub aus der Bundesliga akzeptabel sein, auch nicht für den FC Bayern", sagte der 65-Jährige der spanischen Zeitung "AS" mit Blick auf das mögliche Gehalt für den 21 Jahre alten Norweger.

Rummenigge prophezeite mit Blick auf Haaland: "Er hört nicht auf zu treffen und die Klubs stehen bereits Schlange, um ihn und seinen Berater zu überzeugen. Wir werden eine echte Auktion erleben." Für Bayerns Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund werde es schwer, den Topstürmer über 2022 hinaus in der Fußball-Bundesliga zu halten. Die Summen des vergangenen Transfersommers, in dem unter anderem die Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo die Vereine gewechselt hatten und für Romelu Lukaku (zum FC Chelsea) und Jack Grealish (zu Manchester City) dreistellige Millionenbeträge bezahlt wurden, bezeichnete Rummenigge mit Blick auf die Corona-Pandemie als "schwer nachvollziehbar".

Die größte Herausforderung für den FC Bayern sei es, "national und vor allem international erfolgreich zu sein, trotz der Wirtschaftskraft gewisser Klubs, die mehr TV-Gelder bekommen oder im Besitz von Milliardären oder ganzer Staaten sind". Mit Blick auf die 50+1-Regel, die den Einfluss von Investoren in Deutschland beschränken soll, sagte der ehemalige Bayern-Chef: "In Deutschland sollte jeder Verein selbst entscheiden können, ob er den Investoren die Türen öffnen will oder nicht." Es gelte dabei, Vor- und Nachteile abzuwägen. "Wir müssen die Frage beantworten: Reicht uns die Bundesliga als Wettbewerb oder wollen wir weiterhin, dass deutsche Klubs auf internationalem Niveau triumphieren können?"

"In die falsche Richtung entwickelt"

Die Entwicklung des Fußballs mache ihm Sorgen, sagte Rummenigge. "Der Fußball hat sich seit 1995, insbesondere seit dem Bosman-Urteil, in die eine falsche Richtung entwickelt. Die Tatsache, dass es den Spielern freisteht, nach Ablauf ihres Vertrags ablösefrei zu gehen, hat zu einer Reihe von Fehlentwicklungen bei Gehältern, Beraterhonoraren und den Ablösesummen geführt." Rummenigge forderte den Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA auf, für "gleiche Bedingungen" im Wettbewerb zu sorgen. "Es hängt von der UEFA und vor allem von der FIFA als oberstem Regulierungsorgan des Weltfußballs ab, einen Markt zu regulieren, der mehr und mehr außer Kontrolle gerät", forderte er.

Der FC Bayern hatte in diesem Jahr den Verteidiger Dayot Upamecano (für 42,5 Millionen Euro Ablöse), Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer (für 15 Millionen Euro) und Trainer Julian Nagelsmann (für im Erfolgsfall über 20 Millionen Euro) verpflichtet. Alle drei wechselten von Vizemeister RB Leipzig nach München. Dem FC Bayern wird vorgeworfen, durch die maßgebliche Schwächung der Konkurrenz den Wettbewerb innerhalb der Bundesliga damit zu unterminieren. Upamecano hatte allerdings deutlich vor seinem alten neuen Trainer Nagelsmann seinen Wechsel verkündet, Sabitzer hatte sich geweigert, seinen 2022 auslaufenden Vertrag zu verlängern und forcierte so seinen Abgang aus Leipzig. Zahlreiche andere Interessenten hatten von einer Verpflichtung des Österreichers aber Abstand genommen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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