Fußball

Überraschende Pleite für Arminia Für VfB-Coach Walter wird's immer enger

Bleibt Tim Walter Trainer des VfB Stuttgart? Die Zweifel an ihm werden nach dem Remis bei Hannover 96 nicht kleiner.

Bleibt Tim Walter Trainer des VfB Stuttgart? Die Zweifel an ihm werden nach dem Remis bei Hannover 96 nicht kleiner.

(Foto: dpa)

Der Herbstmeister der 2. Fußball-Bundesliga verpatzt den Start in die Rückrunde: Beim FC St. Pauli kassiert Arminia Bielefeld eine deutliche Pleite. Die Verfolger können den Patzer des Tabellenführers allerdings nicht nutzen. Derweil etabliert sich Aue als echtes Spitzenteam.

Hannover 96 - VfB Stuttgart 2:2 (1:1)

Der VfB Stuttgart beendet das Fußball-Jahr 2019 mit einer Krise. Durch ein 2:2 (0:1) bei Hannover 96 sicherte der große Aufstiegsfavorit zwar wenigstens seinen dritten Tabellenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga ab. Trotzdem droht Trainer Tim Walter, noch am letzten Vor-Weihnachtswochenende seinen Job zu verlieren. Sportdirektor Sven Mislintat vermied bereits vor dem lange Zeit schwachen und passiven Auftritt in Hannover ein Bekenntnis zu dem 44 Jahre alten Coach und kündigte in einem Sky-Interview eine intensive Analyse der Situation für diesen Sonntag an.

Vor 35.200 Zuschauern glich Nicolas Gonzalez nur zwölf Sekunden nach seiner Einwechslung und nach dem Beginn der zweiten Halbzeit Hannovers frühe Führung durch Marvin Ducksch (13.) aus. Silas Wamangituka brachte den VfB in der 63. Minute sogar in Führung. Doch Edgar Prib gelang noch der verdiente Ausgleich für 96 (74.). Hannover zeigte in diesem Duell der beiden Bundesliga-Absteiger seine bislang beste Saisonleistung, verpasste es aber bei zahlreichen Chancen, dieses Spiel schon in der ersten Halbzeit zu entscheiden. Trotz einer Steigerung in der zweiten Halbzeit und mehreren klaren Chancen in der Schlussphase hat der VfB nun seit Oktober nur drei von zehn Zweitliga-Partien gewonnen.

SV Darmstadt 98 - Hamburger SV 2:2 (1:2)

Bakery Jatta erzielte das 2:1 für den HSV.

Bakery Jatta erzielte das 2:1 für den HSV.

(Foto: imago images/Jan Huebner)

Der Hamburger SV ist auch im vierten Spiel in Folge ohne Sieg geblieben und hat damit weitere Punkte im Kampf um den Aufstieg liegen gelassen. Trotz zahlreicher guter Chancen kamen die Hamburger beim SV Darmstadt 98 nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus. Vor 14.875 Zuschauern am ausverkauften Stadion am Böllenfalltor brachten Lukas Hinterseer (18.) und Bakery Jatta (45.) den HSV jeweils in Führung. Serdar Dursun (32./58.) gelang zwei Mal der Ausgleich. Hamburg überwintert auf Rang zwei, Darmstadt auf Rang zwölf. In einer munteren Partie näherten sich die Gäste mit Bakery Jatta (8.) erstmals gefährlich dem Lilien-Tor und gingen wenig später auch in Führung: Hinterseer köpfte nach Vorarbeit von Khaled Narey ein. Darmstadt wurde aktiver und kam durch den gebürtigen Hamburger Dursun zum Ausgleich. Nach einem Pfostentreffer von Leibold staubte Jatta kurz vor der Pause zur erneuten Führung des HSV ab. Im zweiten Durchgang bescherte ebenfalls ein Abstauber den SV-Ausgleich durch Dursun. Ein Treffer von Hamburgs Rick van Drongelen (78.) wurde nach Videobeweis zurückgenommen.

FC St. Pauli - Arminia Bielefeld 3:0 (2:0)

Arminia Bielefeld hat im letzten Punktspiel des Jahres die erste Saison-Auswärtsniederlage erlitten, geht aber dennoch als Tabellenführer in die Pause. Die Ostwestfalen mussten sich beim bärenstarken FC St. Pauli überraschend deutlich 0:3 (0:2) geschlagen geben. Vor 29.546 Besuchern im erneut ausverkauften Millerntorstadion erzielten Henk Veerman (3./25.) und Viktor Gyökeres (54.) die Tore für den unverhofft auftrumpfenden Kiezklub, der sich durch diesen Coup Luft im Abstiegskampf verschaffte. St. Paulis Trainer Jos Luhukay überraschte mit einer clever ausgeklügelten Taktik. Der Niederländer ließ mit einer Dreier-Abwehrkette agieren, die die starke Arminia-Angriffsreihe tatsächlich gut im Griff hatte. Hinzu kam eine große Effektivität: Aus drei klaren Chancen machten die Kiezkicker vor der Pause durch den Niederländer Veerman zwei Tore. Neun Minuten nach dem Wechsel machte der Schwede Gyökeres mit dem dritten Treffer alles klar. Die zuvor in der Fremde so starken Gäste deuteten durchaus ihr Können an, verloren am Ende aber völlig verdient gegen einen an diesem Tag besseren Gegner, der von seinen Fans mit stehenden Ovationen in die Winterpause geschickt wurde.

Erzgebirge Aue - SpVgg Greuther Fürth 3:1 (1:0)

In Aue dürfen sich durchaus ein wenig vom Aufstieg träumen.

In Aue dürfen sich durchaus ein wenig vom Aufstieg träumen.

(Foto: imago images/Zink)

Erzgebirge Aue hat mit einem weiteren Sieg die Aufstiegshoffnungen genährt. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster kam im Erzgebirgsstadion zu einem 3:1 (1:0)-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth. Routinier Jan Hochscheidt (12.), Dimitri Nazarov mit einem verwandelten Foulelfmeter (64.) sowie Florian Krüger in der 66. Minute erzielten vor 13.200 Zuschauern die Tore für die Gastgeber, die mit nunmehr 23 Zählern das heimstärkste Team der Liga sind. Der verwandelte Foulstrafstoß von Branimir Hrgota (80.) reichte für Fürth nicht aus, nach zwei Siegen in Folge weitere Zähler mit in die Winterpause zu nehmen. Während Aue mit 29 Zählern zumindest bis Sonntag den vierten Tabellenplatz einnimmt, bleibt die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl bei 25 Punkten nach 18 Spieltagen. Dabei waren die Gäste aus Fürth in einer an Torchancen mauen Halbzeit das aktivere Team und hatten Pech mit einem Pfostentreffer. Aue dagegen zeigte sich effektiv und nutze die einzige Chance zur Führung durch Hochscheid.  Ein Doppelschlag sorgte dann für die Vorentscheidung. Nach einem Foul an Krüger verwandelte Nazarov den fälligen Elfmeter souverän. Nur zwei Minuten später schloss Krüger selbst ab und entschied die Partie damit.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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