Fußball

Viele Ehen und noch mehr Kinder Das turbulent-wechselhafte Privatleben des Pelé

Pelé mit seiner ersten Ehefrau Rosemeri, Tochter Kely Cristina und dem neugeborenen Sohn Edinho.

Pelé mit seiner ersten Ehefrau Rosemeri, Tochter Kely Cristina und dem neugeborenen Sohn Edinho.

(Foto: IMAGO/TT)

Pelé war nicht nur als Fußballer eine Lichtgestalt, auch abseits des Spielfeldes hinterließ der Brasilianer bleibenden Eindruck. Seine "endgültige Liebe" entdeckte er erst nach zwei geschiedenen Ehen, im Jahr 2010. Mindestens sieben Kinder bekam Pelé, der sich darüber sogar vor Gericht stritt.

Dreimal verheiratet, Vater von mindestens sieben Kindern: Ein Blick auf Pelés Privatleben lässt erahnen, dass die am Donnerstag verstorbene Fußball-Legende vieles war - aber kein Kind von Traurigkeit. Der 1940 geborene "König des Fußballs" hat sieben Kinder anerkannt - eines weniger als der Argentinier Maradona, der in den Köpfen vieler Fußballfans weltweit mit Pelé um den Titel des besten Fußballers aller Zeiten ringt. Und wie bei Maradona hatte auch das Privatleben Pelés seine Schattenseiten.

Da ist Sandra Machado, die 1964 nach einer Affäre Pelés mit einer Putzfrau auf die Welt kam. Der Fußballer weigerte sich lange, sie als Tochter anzuerkennen. Nach einem fünfjährigen Rechtsstreit gaben die Gerichte Machado im Jahr 1996 recht. Sie schrieb über ihre Geschichte ein Buch mit dem Titel "Die Tochter, die der König nicht wollte". 2006 starb sie im Alter von nur 42 Jahren an Brustkrebs. Pelé wurde später von seinen beiden Enkelkindern beschuldigt, sie "intellektuell, moralisch und materiell im Stich gelassen" zu haben.

Aus seiner ersten Ehe mit Rosemeri Cholbi im Jahr 1966 gingen drei Kinder hervor: die Töchter Kely Cristina (1967) und Jennifer (1978) und der Sohn Edinho (1970). In dieser Zeit hatte Pelé jedoch auch eine Tochter aus einer weiteren Affäre: Flavia kam 1968 auf die Welt, ihre Mutter ist die Journalistin Lenita Kurtz. Im Gegensatz zu Sandra Machado erkannte Pelé sie schließlich im Jahr 2002 an.

"Oft verabredet, aber nicht gekommen"

Seine "offizielle" Familie folgte Pelé 1975 nach New York, wo der Fußballer seine Karriere bei New York Cosmos ausklingen ließ. Anfang der 80er-Jahre ließen Pelé und Cholbi sich scheiden, ihre drei Kinder blieben zunächst in der US-Metropole bei der Mutter. Als Single verliebte sich Pelé damals in das junge Model Xuxa. Sie wurde später ein Fernsehstar in Brasilien und war eine Zeit lang mit einem weiteren brasilianischen Sportidol liiert, dem 1994 verstorbenen Formel-1-Piloten Ayrton Senna.

Die drei Kinder aus seiner ersten Ehe erzählten später, Pelé sei als Vater abwesend gewesen. "Als ich in den USA lebte, hatte ich fast keinen Kontakt zu meinem Vater", sagte Edinho 2020 in einem Interview mit dem Canal Football Club. "Ich sah ihn nur zwei oder drei Mal im Jahr an Geburtstagen und Weihnachten. Oft hat er sich mit uns verabredet, ist dann aber nicht gekommen." Pelés erster Sohn kehrte im Alter von 16 Jahren schließlich nach Brasilien zurück. Er schlug zumindest teilweise den beruflichen Weg seines Vaters ein, wurde Fußball-Torwart - blieb aber stets auf eher bescheidenem Niveau.

Bekannt wurde Edinho vor allem durch seine Probleme mit der Justiz. 2017 wurde er wegen Geldwäsche im Zusammenhang mit Drogenhandel zu fast 13 Jahren Haft verurteilt und saß mehrmals im Gefängnis, bis ihm Ende 2019 eine erhebliche Hafterleichterung gewährt wurde. Heute ist Edinho technischer Direktor des Fußballvereins Londrina im südlichen Bundesstaat Paraná.

Mit 75 heiratete er zum dritten Mal

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1994 heiratete Pelé ein zweites Mal: die Psychologin und Gospelsängerin Assiria Lemos Seixas. Zwei Jahre später wurden sie Eltern der Zwillinge Joshua und Celeste. Das Paar trennte sich schließlich nach 13 gemeinsamen Jahren. 2020 zog Lemos wegen nicht gezahlter Unterhaltszahlungen gegen Pelé vor Gericht.

2016 heiratete der 75-jährige Pelé zum dritten und letzten Mal, diesmal die 42-jährige Geschäftsfrau Marcia Cibele Aoki. Er hatte Aoki in den 80er-Jahren in New York kennengelernt und war ihr 2010 in einem Fahrstuhl in São Paulo wieder begegnet. Pelé nannte diese Beziehung die "endgültige Liebe".

(Dieser Artikel wurde am Freitag, 30. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, tsi/AFP

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