Fußball

Ausstellung berührt ihn "tief" Fußball-Popstar Günter Netzer ist "erschlagen" und weint

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Er lacht und er weint: Günter Netzer bekommt im Deutschen Fußballmuseum seine eigene Sonderausstellung. Die Eröffnung wird für den "ersten deutschen Popstars des deutschen Fußballs" zum hochemotionalen Akt. Er plaudert auch aus dem Nähkästchen.

Zu Tränen gerührt hat Fußball-Ikone Günter Netzer auf die Eröffnung einer Sonderausstellung über sein Leben reagiert. "Ich bin erschlagen", sagte der 80-Jährige, als er die multimediale Ausstellung im Deutschen Fußballmuseum erstmals gesehen hatte. "Diese Ausstellung präsentiert Dinge von mir, die mich tief berührt haben."

Bei der Eröffnung der Sonderausstellung in Dortmund mit dem Titel "Netzer - Die Siebzigerjahre" erzählte der begeisterte Netzer Anekdoten aus seiner Zeit als Spieler bei Borussia Mönchengladbach, Real Madrid und in der deutschen Nationalmannschaft. Zahlreiche frühere Mitspieler, Netzers Frau und Tochter sowie weitere Wegbegleiter waren extra angereist.

Fußballer, Lebemann, Mensch: Die Ausstellung zeigt auch ein Trikot aus Netzers Zeit bei Real Madrid.

Fußballer, Lebemann, Mensch: Die Ausstellung zeigt auch ein Trikot aus Netzers Zeit bei Real Madrid.

(Foto: picture alliance/dpa)

Immer wieder sorgte Netzer für Gelächter. So erzählte er davon, wie er einst eine Dauerwelle verpasst bekam. "Sie schleppten mich zu diesem Friseur. Ich habe mich selbst nicht mehr erkannt", sagte der Europameister von 1972 und Weltmeister von 1974. "Das war mir sowas von peinlich, dass sie mich so verunstaltet haben."

Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund widmet dem "ersten Popstar des deutschen Fußballs" ab dem 8. April eine multimediale Sonderausstellung. In einer eindrucksvollen Medieninstallation können Besucherinnen und Besucher Netzer als "stilbildende Fußballpersönlichkeit" aus einer neuen Perspektive kennenlernen, wie das Museum ankündigt. Die Fußballwelt der 1970er Jahre lebe in Film, Fotografie, mit Klängen, Geräuschen, Tönen wieder auf. Der Blick zurück umfasst auch legendäre Mitstreiter aus der Zeit wie Jupp Heynckes oder Paul Breitner.

Herausragende Exponate aus Netzers Karriere sind in die Schau integriert. So ist ein Trikot von Real Madrid zu sehen, das Günter Netzer getragen hat. Auch der Spielball von 1972 wird ausgestellt, mit dem Deutschland Europameister wurde. Und ein Fußballschuh schwebt hinter Plexiglas auf die Besucher herab, in dem Netzer bei dem historischen EM-Erfolg vor über einem halben Jahrhundert über den Rasen fegte.

Der Mittelfeldspieler hatte zehn Jahre für Borussia Mönchengladbach und ab 1973 drei Jahre für Real Madrid gespielt. Mit dem deutschen Nationalteam wurde er nach dem EM-Sieg im eigenen Land dann 1974 noch Weltmeister.

Die Blockbuster-Ausstellung "Netzer. Die Siebzigerjahre" sei nun eine Hommage an eine außergewöhnliche Persönlichkeit und werde vor allem die Herzen der Fußballromantiker höher schlagen lassen, teilt das Museum mit. Netzers kunstvolles Spiel und auch sein "extravaganter Lebensstil" hätten Fans, Sportjournalisten, Feuilletonisten und Kulturschaffende gleichermaßen fasziniert.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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