Freiburg muss nachsitzen Gladbach mit Tor-Festival im DFB-Pokal - und Sorge um Stindl
31.07.2022, 18:30 Uhr
Gleich neun Mal konnte Gladbach in der regulären Spielzeit jubeln. Nach dem Abpfiff begann dann das Bangen um Stindl.
(Foto: IMAGO/Langer)
Vom Finale in die Verlängerung: Freiburg müht sich in die Zweite Runde des DFB-Pokals. Auch Bundesligist Hoffenheim braucht die Extra-Zeit. Souverän absolvieren indes Gladbach und die Augsburg ihre Partien.
SV Oberachern - Borussia Mönchengladbach 1:9 (0:6)
Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat zum neunten Mal in Folge die zweite Runde des Pokals erreicht. Die Mannschaft des neuen Trainers Daniel Farke setzte sich beim Oberligisten SV Oberachern im Freiburger Dreisamstadion souverän und ohne große Mühe mit 9:1 (6:0) durch.
Marcus Thuram mit einem Hattrick (3./22./36.), Jonas Hofmann (37./45.+2) und Rami Bensebaini (45.) sorgten bereits vor der Pause für klare Verhältnisse. Kapitän Lars Stindl (47.) unmittelbar nach der Pause, Joseph Scally (59.) und Florian Neuhaus (78.) erhöhten dann vor 15.000 Zuschauern. Nico Huber gelang noch der Ehrentreffer für Oberachern (61.).
Die Schocknachricht gab es derweil nach Abpfiff: Borussen-Kapitän Lars Stindl droht ein längerer Ausfall. "Wir müssen das MRT abwarten, aber es sieht nach Muskelfaserriss aus", sagte Trainer Farke. Stindl war nach 60 Minuten ausgewechselt worden. Kurz zuvor hatte der Offensivmann das zwischenzeitliche 7:0 erzielt. Ihr erstes Liga-Spiel in der neuen Saison bestreiten die Gladbacher am kommenden Samstag gegen die TSG 1899 Hoffenheim.
1. FC Kaiserslautern - SC Freiburg 1:2 (1:1, 0:1)
Vorjahresfinalist SC Freiburg hat einen frühen Pokal-K.o. nur mit Mühe abgewendet. Der Bundesligist beim Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern zu einem 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung. Roland Sallai in der 82. Minute und Ritsu Doan (111.) bewahrten den Europa-League-Teilnehmer mit ihren späten Toren vor dem drohenden Aus. Marlon Ritter (33.) hatte die Roten Teufel vor 38.317 Zuschauern mit einem Traumtor aus fast 50 Metern in Führung gebracht.
Von Beginn an war Feuer im Duell der Südwest-Rivalen. Freiburg setzte vornehmlich auf spielerische Elemente, der FCK auf seine Kampfkraft. Chancen konnte sich zunächst aber kein Team erarbeiten. Freiburg hatte zwar mehr vom Spiel, konnte die FCK-Defensive aber kaum in Verlegenheit bringen. Die Hausherren agierten bissig und wurden von den Fans für jede Grätsche gefeiert. Nach vorn ging bei den Pfälzern zwar wenig, doch ein Geniestreich von Ritter brachte die überraschende Führung. Stürmer Terrence Boyd bot sich mehrmals die Chance zum 2:0, konnte diese aber allesamt nicht nutzen. Das rächte sich, denn Sallai rettete die Breisgauer mit dem späten Ausgleich in die Verlängerung, wo Doan per direktem Freistoß zum Sieg traf.
Blau-Weiß Lohne - FC Augsburg 0:4 (0:0)
Einstand nach Maß für Enrico Maaßen: Der neue Trainer des FC Augsburg feierte bei seinem Pflichtspieldebüt einen glanzlosen 4:0 (1:0)-Erfolg beim Oberligisten Blau-Weiß Lohne.
Arne Maier mit einem raffinierten Freistoß (51.) sowie die Joker Fredrik Jensen (69.), Florian Niederlechner (81.) und Maurice Malone (89.) schossen den allerdings lange Zeit wenig überzeugenden Fußball-Bundesligisten zum dritten Mal in Folge in die zweite Runde. Bis zum Saisonstart am Samstag gegen den SC Freiburg muss sich der FCA noch steigern.
TSV Schott Mainz - Hannover 96 0:3 (0:2)
Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat den Querelen um die Trennung von Geschäftsführer Martin Kind getrotzt und zumindest im DFB-Pokal für klare Verhältnisse gesorgt. Die Niedersachsen gewannen bei Oberligist TSV Schott Mainz auch dank tatkräftiger Mithilfe der Gastgeber ungefährdet mit 3:0 (2:0) und erreichten zum dritten Mal in Folge die zweite Runde.
Ein Eigentor von Dominik Ahlbach (36.) und ein Abstauber von Maximilian Beier (42.) sorgten im Bruchwegstadion schon zur Pause für klare Verhältnisse. Im zweiten Durchgang brachte der Viertelfinalist der vergangenen Saison den Sieg gegen den Pokal-Debütanten dann ohne Probleme ins Ziel, Julius Haas (50.) unterlief ein weiteres Eigentor.
FV Engers 07 - Arminia Bielefeld 1:7 (0:2)
Arminia Bielefeld ist mit dem ersten Sieg unter dem neuen Trainer Uli Forte in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Nach zwei Liga-Niederlagen zum Auftakt gewann der Bundesliga-Absteiger sein Erstrundenspiel beim pfälzischen Oberligisten FV Engers souverän mit 7:1 (2:0). Bielefeld hat seit 2016 nicht mehr die zweite Runde überstanden.
Janni Serra (9.) und Fabian Klos (24.) trafen im Koblenzer Stadion Oberwerth jeweils nach Ecken, die Robin Hack von links hereingebracht hatte. Der Fünftligist aus Neuwied wehrte sich vor 3558 Zuschauerinnen und Zuschauern zwar nach Kräften, hielt spielerisch allerdings nicht mit. Nach Klos' zweitem Treffer (50.) gelang dem Außenseiter immerhin ein Ehrentor durch Jonathan Kap (54.). Für Bielefeld trafen noch Masaya Okugawa (57.), erneut Serra (71.), Brian Lasme (86.) und Hack (90.+1).
SV Rödinghausen - TSG Hoffenheim 0:2 (0:0, 0:2)
André Breitenreiter hat ein erfolgreiches, aber nervenaufreibendes Pflichtspieldebüt als Trainer der TSG 1899 Hoffenheim gefeiert. Erst in der Verlängerung beim SV Rödinghausen glückten beide Treffer zum 2:0 (0:0). Vor 1606 Zuschauern sorgten die Neuzugänge Ozan Kabak (115. Minute) und Grischa Prömel (118.) dafür, dass den Gästen eine Blamage im Duell mit dem tapferen Fußball-Regionalligisten aus Ostwestfalen erspart blieb.
Denn den besseren Start erwischten die Rödinghauser. Nur mit viel Glück entging Hoffenheim einem frühen Rückstand. Der in der Vorbereitung ungeschlagene Bundesligist erspielte sich mit zunehmender Spielzeit zwar mehr Ballbesitz, aber nicht die besseren Chancen. Es mangelte an Ideen und Tempo, um die dichtgestaffelte Abwehr des Viertligisten ins Wanken zu bringen. Nach Wiederanpfiff verschärften die Kraichgauer die Gangart und kamen prompt zu ihrer ersten großen Chance. Doch rannte Hoffenheim weiter kopflos an, während sich Rödinghausen auf Konter beschränkte. Weil in der lebhafteren Schlussphase Munas Dabbur (74./83.) gleich zweimal größte Chancen zur Gäste-Führung ausließ und freistehend am gegnerischen Torhüter scheiterte, ging es in die Verlängerung.
Quelle: ntv.de, dbe/sid