Fußball

Premierensieg in der Königsklasse Gladbach nimmt Kurs auf Europaliga

Torjubel in Gladbach. Vor allem Lars Stindl (li.) hat zu dem Sieg beigetragen.

Torjubel in Gladbach. Vor allem Lars Stindl (li.) hat zu dem Sieg beigetragen.

(Foto: REUTERS)

Borussia Mönchengladbach hat endlich gegen den FC Sevilla gewonnen und nach dem ersten Sieg in der Königsklasse überhaupt wieder beste Chancen auf weitere Spiele im Europacup. Gegen die Spanier glänzt vor allem Doppeltorschütze Lars Stindl.

Nach dem ersten Champions-League-Erfolg der Klub-Geschichte hat Borussia Mönchengladbach das Überwintern in der Europaliga fest im Visier. Der VfL gewann gegen den FC Sevilla mit 4:2 (1:0) und verbesserte sich in der Vorrunden-Gruppe D der Fußball-Königsklasse auf Platz drei. Damit hat es das Team von Trainer André Schubert in zwei Wochen bei Manchester City selbst in der Hand, das Ticket für die Europaliga zu lösen. "Wir werden da hinfahren und alles versuchen", sagte Lars Stindl.

Vor 45.177 Zuschauern im Borussia-Park erzielten der überragende Stindl (29./83. Minute), Fabian Johnson (67.) und Raffael (78.) die Tore für die Gladbacher. Für Sevilla trafen Vitolo (82.) und Ever Banega per Foulelfmeter (90.+1.). "Wir haben uns vorgenommen, uns nicht abkochen zu lassen, mutig zu spielen, uns zu wehren. Das haben wir geschafft", sagte Schubert. Für Granit Xhaka war klar: "Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Siegt Sevilla im letzten Gruppenspiel gegen Juventus Turin nicht, ist Gladbach auf jeden Fall weiter international dabei. "Wir wollen diese Reisen gerne machen", sagte Sportdirektor Max Eberl im ZDF über die nun realistische Fortsetzung des Europacup-Engagements im Februar. Das Achtelfinale der Champions League war schon vor dem letzten Gruppenheimspiel außer Reichweite gewesen.

Offensiv mit Rückschlägen

Für die Borussia war es der erste Erfolg gegen Sevilla nach zuvor drei Niederlagen in diesem Jahr. In der vergangenen Saison hatten sie sich  zweimal in der ersten K.o.-Runde der Europaliga geschlagen geben müssen. Zum Auftakt der aktuellen Champions-League-Saison hatten die Elf vom Niederrhein noch unter dem kurz darauf zurückgetretenen Lucien Favre in Sevilla mit 0:3 verloren. Nun aber folgte der erste BSieg gegen eine spanische Mannschaft seit 30 Jahren. Am 27. November 1985 hatten sich die Gladbacher gegen Real Madrid mit 5:1 durchgesetzt. Und die Devise war schnell klar: mutig nach vorne. Schon nach zwei Minuten zog Raffael aus der Distanz ab und prüfte Sergio Rico im Sevilla-Tor. Die Szene hatte Symbolcharakter. Häufig versuchte es die Borussia mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Den ersten Rückschlag gab es schnell. Ibrahima Traore - zuletzt in sehr guter Form - musste nach 13 Minuten mit einer Blessur am rechten Oberschenkel ausgewechselt werden.

Josip Drmic kam ins Spiel. Gladbach blieb bemüht, offensiv Akzente zu setzen, war aber eben nur mit Fernschüssen gefährlich. Und die Defensive war anfällig. Torwart Yann Sommer (19.) reagierte gegen Jewgeni Konoplijanka prächtig. Das Engagement der Borussia wurde mit der Führung belohnt. Bei einer Hereingabe von Granit Xhaka reagierte Stindl geistesgegenwärtig, lief im Gegensatz zur Sevilla-Defensive weiter durch und schob aus kurzer Distanz ein. Auch gegen Manchester City (1:2) und Juventus Turin (1:1) hatte man in den Heimspielen vorne gelegen. Diesmal sollte der Vorsprung auf keinen Fall wieder verspielt werden. 

Die zweite Halbzeit begann wie der erste Abschnitt - mit einem Distanzschuss, diesmal von Oscar Wendt (46.) aber neben das Tor gesetzt. Gladbach gewann mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel. Die Borussia versäumte es aber zunächst, das beruhigende zweite Tor zu machen. Wie gefährlich das war, verdeutlichte der Schuss von Konoplijanka (63.) knapp neben das Tor. Kurz darauf machte Johnson mit seinem Schlenzer ins lange Eck alles klar. In einer turbulenten Schlussphase hätte Gladbach fast noch den direkten Vergleich für sich entschieden. Die Tore von Raffael und Stindl reichten dafür nicht, weil Vitolo und Banega für Sevilla trafen.

Quelle: ntv.de, Lars Reinefeld, dpa

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