Von der Tribüne zurück in den Bayern-Kader Guardiola gibt Mandzukic neue Chance
28.01.2014, 16:28 Uhr
Mandzukic hat wohl wieder "gearbeitet wie ein Tier" - so wie es Chefmahner Matthias Sammer gefordert hatte.
(Foto: imago/Lackovic)
Ende der Denkpause: Stürmer Mario Mandzukic steht wieder im Aufgebot des FC Bayern München. Gegen Gladbach noch aussortiert, könnte er im Nachholspiel in Stuttgart schon wieder auflaufen. Dafür fehlen Trainer Josep Guardiola zwei Superstars.
Bayern-Trainer Pep Guardiola hat der Pause für Mario Mandzukic ein schnelles Ende gesetzt. Nur fünf Tage nach der Ausbootung des etatmäßigen Stammspielers in Mönchengladbach darf der Kroate am Mittwoch (20.00 Uhr/im n-tv.de-Liveticker) im Bundesliga-Nachholspiel beim VfB Stuttgart wieder auf einen Einsatz für den Fußball-Triplesieger aus München hoffen. Der spanische Erfolgscoach nominierte Mandzukic nach dem Abschlusstraining zumindest für den 18er Kader, aus dem der Stürmer wegen schwacher Trainingsleistungen zum Rückrundenauftakt überraschend geflogen war.
Am Nachmittag saß der 27-Jährige mit im Bus, als sich die Bayern auf nach Schwaben machten. Die kurzfristigen Ausfälle von Arjen Robben und Franck Ribéry, die beide mit Muskelproblemen daheim bleiben müssen, spielten Mandzukic sicherlich in die Karten.
"Unser Verhältnis ist sehr gut"
In dieser Woche habe der 1,87 Meter große Stoßstürmer "okay" trainiert, betonte Guardiola. "Aber es kann jede Woche passieren, dass zwei, drei Super-Super-Spieler nicht in den 18-er Kader kommen", hatte er noch am Vormittag gesagt und offen gelassen, ob er wieder auf Mandzukic zurückgreife. Schließlich verfüge der Serienmeister über ein breites Aufgebot großartiger Spieler.
"Manchmal brauche ich andere Spieler im Kader", erklärte Guardiola lapidar - als sei Mandzukic ein Mitläufer, den der FCB problemlos jederzeit ersetzen könnte. Dabei hat der die meisten Tore aller Bayer-Spieler in dieser Bundesliga-Saison erzielt, zehn an der Zahl. Guardiola kommt es jedoch vor allem auf die richtige Einstellung und den unbedingten Siegeswillen an, bei Mandzukic und anderen. Dass er trotz des enormen Punkte-Vorsprungs auf den Liga-Rest weder Schlendrian noch mangelnde Einsatzbereitschaft duldet, hat er mit der vorübergehenden Ausbootung auch seinen anderen Profis deutlich gemacht.
Karl-Heinz Rummenigge sieht trotz des Ärgers eine Zukunft für Mandzukic in München. "Wir hatten mit Marios Berater ein Gespräch in Marrakesch. Unser Verhältnis ist grundsätzlich sehr gut", sagte der Vorstandschef "Sport Bild online" und legte Wert darauf, dass der Angreifer noch über einen bis Mitte 2016 laufenden Vertrag verfügt.
Verfolger geben auf
Rein sportlich sind die Aussichten blendend für Guardiola & Co. Mit einem Sieg in Stuttgart würden die Über-Bayern ihre ärgsten Verfolger noch deutlicher distanzieren: Leverkusen hätte dann 13 Punkte Rückstand, Dortmund genau wie Mönchengladbach gar 17. "Jetzt haben wir eine Riesenchance, den Vorsprung noch weiter auszubauen", urteilte Kapitän Philipp Lahm. Guardiola konstatierte: "Jedes Spiel ist ein guter Test für uns, um uns weiter zu verbessern."
Zu mehr scheinen die anderen Clubs derzeit nicht imstande. "Im Augenblick sind die Bayern nicht von dieser Welt, sie sind kaum zu schlagen", sagte Rudi Völler, Sportchef von Bayer Leverkusen. "Aufzuhalten sind wir nur, wenn wir unkonzentriert und nicht aggressiv spielen", glaubt Lahm.
Schneider sieht wenig Chancen
Derweil sieht sich der VfB als klarer Außenseiter. "Ich kenne keine Schwachstelle bei Bayern", sagte Trainer Thomas Schneider: "Wir brauchen einen überragenden Tag und ein Quäntchen Glück." Mit entscheidend sei, dass bei seiner Elf das Defensivkonzept stehe. "Wir müssen kompakt agieren und sehr viel Laufbereitschaft zeigen", forderte er. "Wir müssen absolut an unser Limit gehen."
Schneider überlegt, aus taktischen Gründen "die ein oder andere Umstellung" vorzunehmen. Wahrscheinlich wird der VfB gegen den seit 42 Punktspielen ungeschlagenen souveränen Spitzenreiter wieder zum bisherigen System mit nur einer Spitze zurückkehren. Zudem könnte es zwei bis drei personelle Wechsel geben.
Quelle: ntv.de, Michael Brehme/Elmar Dreher, dpa