Lästiger Betriebsausflug zu ManCity Guardiola sucht nach einer Aufgabe
25.11.2014, 15:18 Uhr
Hat das Mia san Mia perfekt verinnerlicht: Josep Guardiola.
(Foto: imago/Michael Weber)
Eigentlich könnte Bayern München in der Champions League gegen Manchester City auch seine C-Elf schicken. Der Rekordmeister steht als Gruppensieger fest. Trotzdem wolle er das Spiel gewinne, sagt Josep Guardiola. Mit einer zwingenden Begründung.
Das kann ja ein heiterer Abend werden. "Wir sind hier, um unseren Job als Profis zu erledigen", sagte Xabi Alonso, als sei er Teil einer Putzkolonne, die sich am Tag nach dem Oktoberfest ans Aufräumen macht. In Wirklichkeit arbeitet der Spanier natürlich als Fußballer, und zwar in einer der besten Mannschaften der Welt. Sein FC Bayern tritt heute (ab 20.45 Uhr/im Liveticker auf n-tv.de) bei Manchester City an - und hat ein Problem: Er müsste rein theoretisch gar nicht mehr antreten. Der Gruppensieg ist den Bayern nicht mehr zu nehmen.
Manchester City: Hart - Zabaleta, Kompany, Demichelis, Clichy - Fernando, Lampard - Navas, Nasri - Jovetic, Aguero. Trainer: Pellegrini
Bayern München: Neuer - Benatia, Dante, Juan Bernat - Rafinha, Alonso, Rode - Robben, Müller, Ribéry - Lewandowski. Trainer: Guardiola
Schiedsrichter: Kordula (Tschechien)
Zugegeben, das ist ein Luxusproblem. Aber wie soll Trainer Josep Guardiola den Spannungsabfall verhindern? Der war ja - neben der Verletzung von Thiago Alcantara - in der Vorsaison ein wichtiger Grund für das Aus in der Champions League gegen Real Madrid. Der lästige Betriebsausflug nach Manchester könnte also als Generalprobe dienen für die Zeit im Februar oder März, wenn die Bayern in der Bundesliga schon Meister sind, aber trotzdem noch nach Hannover und Bremen reisen müssen.
"Große Probleme im Mittelfeld"
Um die Spannung hoch zu halten, bietet es sich für einen Trainer an, mit Augenmaß zu rotieren. Doch das verhindert die Personalsituation: David Alaba, Philipp Lahm, Thiago Alcantara und Javi Martinez fehlen. "Wir haben sieben Stürmer, aber große Probleme im Mittelfeld", sagte Josep Guardiola vor dem Spiel gegen City. Da passt es gut, dass sich Bastian Schweinsteiger wieder an die Startelf herantastet. Am Wochenende gegen Hoffenheim absolvierte der Weltmeister seine ersten Pflichtspielminuten seit dem Triumph von Rio.
Wie funktioniert der Platzhirsch mit dem Welt- und Europameister Xabi Alonso? Auf diese Frage könnte das Spiel eine Antwort geben. Guardiola erwartet keine Probleme: "Das ist einfach, weil sie große Spieler sind. Da geht so etwas schnell." Interessant wäre zu sehen, wer künftig aus dem Mittelfeld heraus die Fäden zieht - oder ob sich dieser Job teilen lässt. Bislang hat Xabi Alonso in der Liga 121,1 Ballkontakte pro Spiel. Diese Rate könnte mit Schweinsteiger sinken.
Noch steht aber nicht fest, ob Guardiola Schweinsteiger von Beginn an einsetzt. Wahrscheinlicher ist wohl, dass Rafinha wie gegen Hoffenheim ins defensive Mittelfeld rückt. Zusammen mit Sebastian Rode und Xabi Alonso könnte er das defensive Dreigespann vor der Dreierkette bilden. Wie auch immer Guardiolas Team aufläuft, der Spanier hat versprochen, dass er das Spiel ernst nimmt: "Wir haben uns akribisch vorbereitet. Weil wir Bayern München sind."
Quelle: ntv.de, cba/sid/dpa