Lahm beim FCB weiter im Mittelfeld Guardiola verlangt Torwart - und sonst nix
24.07.2014, 15:55 Uhr
Im letzten Jahr hieß es bei Guardiola noch: "Thiago oder nix"
(Foto: imago/Eibner)
Was denn nun? Sportvorstand Matthias Sammer hat Angst vor einem Fehlstart und liebäugelt mit Neuverpflichtungen - aber Bayern Münchens Trainer Josep Guardiola wiegelt ab. Nach einer WM sei der Saisonbeginn schwierig. Neue Spieler? Ein dritter Torwart reicht.
Josep Guardiola wünscht sich vor dem Start in seine zweite Bundesliga-Saison keine neuen Stars für den FC Bayern. "Vielleicht brauchen wir einen Torwart", sagte der Bayern-Coach bei der ersten Pressekonferenz der neuen Saison in München. Hinter Welttorhüter Manuel Neuer und neben Reservist Tom Starke werde ein weiterer Mann benötigt, erklärte der Spanier. Ansonsten brauche man keine neuen Akteure. "Ich bin sehr zufrieden mit den Spielern", sagte Guardiola. Damit widerspricht der Spanier Sportvorstand Matthias Sammer - der hatte zuletzt Neuverpflichtungen in Erwägung gezogen.
Bislang sind beim Rekordmeister die Stammspieler Toni Kroos und Mario Mandzukic von Bord gegangen. Neu im Team der Münchner sind Juan Bernat (FC Valencia), Robert Lewandowski (Borussia Dortmund) und Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt). Mit der Verpflichtung eines dritten Torhüters will der FC Bayern auf die Verletztenmisere aus der Vorsaison reagieren. Dort musste nach dem Ausfall von Neuer und Starke in der Rückrunde kurzzeitig Amateur-Keeper Lukas Raeder das Tor hüten.
Beim Telekom Cup am Wochenende in Hamburg kann der FC Bayern wegen vieler WM-Urlauber nur mit einer Rumpftruppe antreten. Franck Ribéry könnte nach verpasster WM aber sein Comeback geben. "Er hat zwei, drei Trainingseinheiten. Ich denke, dass er wenige Minuten in Hamburg spielen kann", sagte Guardiola.
Vorbild Barcelona
Die grassierende Sorge vor einem Fehlstart in die neue Bundesliga-Saison teilt Guardiola zwar - Jammern ist allerdings verboten. "Ich werde mit den Spielern reden. Ich werde keine Ausreden gelten lassen. Wir müssen uns an die Situation anpassen. Die ist nicht ideal, aber ich will keine Klagen", machte Guardiola deutlich. Das sei nach Turnieren "eben so", fügte der 43 Jahre alte Spanier gelassen an. Mit Barcelona habe er das nach der WM 2010 "auch gehabt. Da hatten wir nach zwei Tagen Vorbereitung den Supercup und haben dann das erste Spiel in der Liga verloren". Am Saisonende standen Meisterschaft und Champions League mit Barca. Das soll sich in München wiederholen.
Doch zunächst dämpfte Guardiola die Erwartungen. "Wir müssen Schritt für Schritt gehen, wir werden in den ersten zwei Monaten nicht das große Niveau erreichen", meinte er. Ohnehin sei es "eine große Herausforderung, das Niveau zu halten". Dass künftig sechs Weltmeister in seinem Kader stehen, sieht er bei dieser Aufgabe durchaus als Vorteil. "Das ist doch viel besser für die Spieler", sagte er. Sie seien mit Blick auf ihre Karriere und Zukunft "viel zufriedener". Philipp Lahm will Guardiola weiter im Mittelfeld einsetzen. "Ich sehe ihn dort. Er ist der intelligenteste Spieler."
Er selbst sieht seiner zweiten Saison in Deutschland auch entspannter entgegen: "Ich kenne die Bundesliga, den Verein und meine Spieler besser. Ich bin nicht mehr so nervös."
Quelle: ntv.de, cba/dpa/sid