Bevor der Hamburger SV den 1. FC Köln zur Zweitliga-Partie empfängt, eskaliert in der Nähe der Reeperbahn die Lage. Es fliegen Fäuste und Gegenstände: eine Gruppe Vermummter geht offenbar wahllos auf Fans des Gäste-Teams los. Der Kölner Geschäftsführer ist fassungslos.

Vor dem Topspiel in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln ist es zu schweren Ausschreitungen in der Hansestadt gekommen. Das teilte die Hamburger Polizei mit. Dabei sei es am Nachmittag zu einem Angriff mutmaßlicher Fans des HSV auf Anhänger der Kölner vor einer Kneipe im Bereich St. Pauli gekommen. Zwischen den FC-Fans und den Anhängern des HSV-Stadtrivalen besteht eine Fanfreundschaft.

Die Bereitschaftspolizei wurde umgehend alarmiert. Diese habe eine verdächtige Gruppe von ca. 200 HSV-Fans stellen können, teilt die Polizei auf der Plattform X mit. Es wurden laut Polizei Personalien festgestellt und erkennungsdienstliche Maßnahmen durchgeführt. Wie viele Menschen verletzt wurden, ist bislang nicht bekannt.

Zu der Massenschlägerei sei es vor der Kiez-Kneipe "Die Rutsche" gekommen, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Vermummte, bei denen es sich um HSV-Hooligans gehandelt haben soll, hätten Kölner Fans angegriffen, die vor der Kneipe standen. Mehrere unverifizierte Videos und Bilder sollen die Szenen zeigen.

"Harmlose Passanten von Halbstarken angegriffen"

Ein Video sei in der Kneipe aufgenommen worden, schreibt die "Hamburger Morgenpost". Darauf ist zu sehen, wie eine Gruppe von größtenteils Vermummten auf eine Personengruppe auf der Straße losgeht. Dabei schlagen die Angreifer mit den Fäusten auf mehrere Menschen ein. Unter den Angegriffenen sind auch Ältere und Frauen. Es fliegen zudem Gegenstände durch die Luft.

"Was heute Nachmittag passiert ist, dafür fehlen mir die Worte. Nach meinem Kenntnisstand waren die FC-Fans wirklich harmlos", sagte FC-Geschäftsführer Christian Keller: "Wenn harmlose Passanten von vermummten Halbstarken angegriffen werden, wenn auf Frauen und Alte eingeschlagen wird, das ist dermaßen asozial, das habe ich selten gesehen."