Fußball

Nächster Versuch bei Fink HSV lässt sich nicht abwimmeln

Der absolute Wunschkandidat in Hamburg: Thorsten Fink.

Der absolute Wunschkandidat in Hamburg: Thorsten Fink.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der HSV hat sich auf der Trainersuche einen Korb von Thorsten Fink eingefangen. Doch Sportdirektor Frank Arnesen ficht das nicht an. Offenbar gibt es weitere Gespräche, auch ein Wechsel zur Winterpause steht zur Debatte. Doch selbst dann steht der HSV vor dem Problem: Wer sitzt in den nächsten Spielen auf der Bank?

Nei - dieses schwyzerdütsche Nein will Frank Arnesen nicht akzeptieren. Auf der Suche nach einem neuen Trainer für das Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV holte sich der Sportchef der Hanseaten vom FC Basel eine Abfuhr ab. Die Schweizer wollen ihren erfolgreichen Trainer Thorsten Fink unbedingt halten. Doch sowohl der HSV als auch Fink haben weiter Interesse. Es soll Gerüchten zufolge sogar bereits ein weiteres Gespräch zwischen Arnesen und Fink auf Mallorca gegeben haben.

Ein Wechsel an die Elbe kommt für den Wunschkandidaten allerdings erst im Winter infrage, der FC Basel sieht bei einem früheren Abgang den sportlichen Erfolg gefährdet. Und auch der 43 Jahre alte Fußballlehrer will seine Zelte nicht überhastet abbrechen. "Bis Januar bleibe ich jetzt erstmal in Basel. Der HSV hat nachgefragt, der FC Basel und ich haben das zur Kenntnis genommen. Aber im Laufe dieses Halbjahres ist es auch schwierig. Ich möchte mich auf jeden Fall weiter auf meinen Job konzentrieren und hier gute Arbeit leisten", sagte Fink in der "Welt".

Suche nach der nächsten Interimslösung

Die gesuchte, schnelle Lösung wäre der Fußballlehrer also nicht, dabei benötigen die Hamburger genau diese. Denn Rodolfo Esteban Cardoso, unter dem der HSV seinen ersten Saisonsieg holte, darf nun nicht mehr als Interimstrainer fungieren. Dies verbieten die Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Wer sitzt aber dann beim Kellerduell in Freiburg als Verantwortlicher auf der Bank? Und wer könnte die acht Spiele bis zur Winterpause überbrücken, falls Fink erst dann in die Hansestadt kommt? Intern gibt es drei Optionen: Co-Trainer Frank Heinemann, Torwart-Trainer Ronny Teuber und Arnesen selbst verfügen über die benötigte Fußballlehrer-Lizenz. Mit keiner Variante wäre der Däne glücklich. Cardoso als inoffiziellem Coach einen "Strohmann" zur Seite zu stellen, hatte Arnesen zunächst mit Verweis auf die Richtlinien der DFL ausgeschlossen.

Hiddink wohl zu teuer

Kommt also doch der weiterhin gehandelte Niederländer Guus Hiddink? Der Nationaltrainer der Türkei muss nach der 1:3-Niederlage gegen Deutschland um die EM-Qualifikation bangen. Ein Aus wäre wohl mit einem sofortigen Abschied aus der Türkei gleichzusetzen. Aber dass der Hamburger SV das zuletzt äußerst üppige Salär Hiddinks aufbringen kann, ist ob der angespannten Haushaltslage unwahrscheinlich.

So stehen 21 Tage nach der Entlassung von Michael Oenning noch immer viele Fragezeichen hinter der Trainersuche der Hamburger. Bei Schalke 04 dauerte es nach dem Rücktritt von Ralf Rangnick ganze fünf Tage, bis Huub Stevens vorgestellt wurde und gleich mit drei Siegen durchstartete.

Ein Potenzial, das Ex-Torwart Frank Rost auch bei den Norddeutschen sieht: "Der HSV ist so ein bisschen ein schlummernder Riese, der nicht die Geduld aufbringt, seine Hausaufgaben zu erfüllen." Ob es sich die Hamburger in ihrer prekären Lage allerdings erlauben können, geduldig bis zum Januar zu warten, muss Frank Arnesen mit seinen Vorstandskollegen in dieser Woche entscheiden. Eine Entscheidung, die weitreichende Folgen für den HSV haben könnte.

Quelle: ntv.de, cba/sid

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