HSV schlägt Krisen-Nürnberg Heidenheim schießt Leverkusen aus Pokal
05.02.2019, 20:31 Uhr
Maurice Multhaup erzielte den Siegtreffer für die Gastgeber.
(Foto: imago/Eibner)
Im DFB-Pokal-Achtelfinale hagelt es gleich zwei Niederlagen für Bundesligisten im Duell mit Teams aus der zweiten Spielklasse. Während in Heidenheim vor allem der Kampfgeist des Gastgebers für die Entscheidung sorgt, können die Nürnberger dem HSV nichts entgegen setzen.
1. FC Heidenheim - Bayer 04 Leverkusen 2:1 (0:1)
Drei Tage nach dem Erfolg gegen Bayern München hat sich Bundesligist Bayer Leverkusen im DFB-Pokal-Achtelfinale blamiert. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz verlor gegen den Zweitliga-Sechsten 1. FC Heidenheim nach einer dürftigen Vorstellung mit 1:2 (1:0). Julian Brandt, der in seiner neuen Rolle zentral hinter den Spitzen einige auffällige Szenen hatte, brachte den letztjährigen Halbfinalisten vor der Pause in Führung (44.). Nikolas Dovedan glich vor 11.400 Zuschauern aus (47.). Maurice Multhaup gelang in der 72. Minute für den spielerisch unterlegenen, aber leidenschaftlich kämpfenden FCH der umjubelte Siegtreffer. Letztmals war Bayer vor sechs Jahren schon im Achtelfinale gescheitert (1:2 Wolfsburg).
Bosz veränderte sein Team nach dem Sieg gegen die Münchner (3:1) auf fünf Positionen. Nationalspieler Kai Havertz fiel verletzt aus, Jonathan Tah, Kevin Volland und Karim Bellarabi saßen zunächst auf der Bank. Sven Bender blieb zur Schonung gleich zu Hause. Sein Zwillingsbruder Lars fehlt schon länger. Bayer, das in den ersten beiden Pokalrunden Pforzheim (1:0) und Gladbach (5:0) ausgeschaltet hatte, war von Beginn an dominant. Im Angriffsdrittel fehlte der Werkself aber oft die Präzision und Entschlossenheit, um die dicht gestaffelte FCH-Defensive in Gefahr zu bringen.
Heidenheim fehlten bei allem Bemühen nach vorne in der ersten Hälfte die Mittel. Der Zweitligist, der über Siege gegen Jeddeloh und Sandhausen das Achtelfinale erreicht hatte, erwischte nach dem Wechsel allerdings einen Start nach Maß, allerdings begünstigt durch einen Stellungsfehler der Bayer-Abwehr. Danach verpasste Maurice Multhaup zunächst die Riesenchance zur Führung (51.) für die nun mutigeren Gastgeber, ehe er dann traf. Bayer hatte zwar mehr Spielanteile, kam aber zu selten in die gefährliche Zone. Auch die späte Hereinnahme von Karim Bellarabi und Kevin Volland blieb ohne Wirkung.
Hamburger SV - 1. FC Nürnberg 1:0 (0:0)
Unterdessen schoss Winter-Zugang Berkay Özcan den Hamburger SV gleich bei seinem Startelf-Debüt in das Viertelfinale des DFB-Pokals. Mit seinem Treffer in der 54. Minute sorgte der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler für seinen neuen Klub für den hoch verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg des Zweitliga-Tabellenführers gegen den enttäuschenden Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Vor 48.000 Zuschauern im Volksparkstadion waren die Hanseaten dem Erstligisten über weite Strecken deutlich überlegen.

Lewis Holtby (links) freute sich mit Teamkollegen Berkay Özcan über dessen Tor.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Der HSV, dessen letzter DFB-Pokal-Gewinn 32 Jahre zurückliegt, kann damit weitere mindestens zwei Millionen Euro für seine leeren Kassen einplanen. Die Gäste aus Franken sorgten lediglich in den letzten 20 Minuten für etwas Gefahr, blieben aber im ganzen Spiel ohne Torabschluss. Insgesamt machten sie deutlich, warum sie seit 14 Spielen in der Bundesliga sieglos sind und mitten im Abstiegskampf stecken.
HSV-Coach Hannes Wolf nahm nach der 0:2-Pleite in Bielefeld drei Änderungen vor: David Bates, Özcan und Fiete Arp kamen neu ins Team, Letzterer vertrat den wegen einer Wadenblessur erneut geschonten Torjäger Pierre-Michel Lasogga. Die Gastgeber bestimmten von Beginn an die Partie gegen den von 3500 Anhängern begleiteten FCN, bei dem Trainer Michael Köllner vier Umstellungen vornahm. Unter anderem fehlten die verletzten Verteidiger Georg Margreitter (muskuläre Probleme) und Tim Leibold (leichte Gehirnerschütterung). Chancen erarbeiteten sich vor der Pause allein die Gastgeber, die im Aufbauspiel ganz ansehnlich zu Werke gingen, aber vor dem Tor die letzte Entschlossenheit vermissen ließen.
Nach dem Wechsel kam der HSV ohne den angeschlagenen und zudem mit einer Gelben Karten vorbelasteten Sechser Orel Mangala aus der Kabine. Bei den Nürnbergern war in Enrico Valentini schon kurz vor der Pause (43.) ein ebenfalls verwarnter Akteur vorsichtshalber gegen Eduard Löwen ausgetauscht worden. Es dauerte neun Minuten, bis der HSV für seine stärkeren Bemühungen belohnt wurde. Als auf einen klugen Santos-Pass Arps Schuss geblockt wurde, war der türkische Nationalspieler Özcan zur Stelle und vollendete zur verdienten Führung. Auch in der Folgezeit kam von den Nürnbergern nicht viel. Zwar bemühten sie sich etwas mehr in der Offensive, doch ein Schuss auf das Tor gelang ihnen nicht mehr. So konnten die Hamburger das Ergebnis sicher verteidigen.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/sid