Zweite Pleite für Stuttgart Heidenheim überrascht im Süd-Derby
09.09.2016, 20:30 Uhr
Beim VfB deutet sich bereits nach vier Spieltagen eine Krise an.
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Als großer Favorit auf den Aufstieg startet Stuttgart vor wenigen Wochen in die neue Saison der 2. Bundesliga. Doch am 4. Spieltag kassiert der VfB gegen Heidenheim bereits die zweite Niederlage. An der Tabellenspitze thront ungeschlagen Braunschweig.
Der VfB Stuttgart hat in der 2. Fußball-Bundesliga erneut einen frustrierenden Abend erlebt. Die Schwaben unterlagen zum Auftakt des 4. Spieltags vor eigenem Publikum dem 1. FC Heidenheim 1:2 (0:0). Mit sechs Punkten rutschte Stuttgart vom Relegationsplatz drei ins obere Mittelfeld ab. Heidenheim steht mit sieben Zählern dagegen vorerst auf dem vierten Platz. John Verhoek (69.) und Tim Skarke (76.) trafen für die Gäste, Toni Sunjic (72.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen.

Gelungener Abend für John Verhoek: Das 1:0 (69.) erzielt und mit Heidenheim den VfB Stuttgart geschlagen.
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52.200 Zuschauer waren in die Stuttgarter WM-Arena gekommen, die Mannschaft von Jos Luhukay tat sich vor dieser Kulisse jedoch von Beginn an schwer gegen den Außenseiter. Die Gäste griffen überraschend früh an und hatten nach einem Eckball gleich die erste große Chance des Spiels. Doch Kevin Kraus vergab aus kurzer Distanz (6.).
Innerhalb weniger Minuten nahm das bis dahin fade Spiel in der zweiten Hälfte dann Fahrt auf. Heidenheims Verhoek und Stuttgarts Sunjic trafen jeweils per Kopf, Skarke schloss einen Konter über die linke Seite ganz stark zur erneuten Gästeführung ab.
In dieser wilden Schlussphase gab indes Weltmeister Kevin Großkreutz sein Comeback beim VfB, er wurde in der 75. Minute eingewechselt. Der 28-Jährige hatte nach einem Muskelbündelriss im März immer wieder über Probleme im Oberschenkel geklagt. Seit vier Wochen trainiert er mit der Mannschaft.
Braunschweig bleibt makellos

Perfekter Start ins Wochenende: Obwohl die Verfolger noch spielen, ist Braunschweig die Tabellenführung am 4. Spieltag nicht mehr zu nehmen.
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Eintracht Braunschweig hat die Länderspielpause gut überstanden und dank eines Doppelpacks von Torjäger Domi Kumbela seine weiße Weste gewahrt. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht feierte bei Aufsteiger Erzgebirge Aue einen 2:0 (1:0)-Erfolg und geht mit zwölf Punkten aus vier Saisonspielen ins Wochenende. Bei Aue riss dagegen eine lange Serie. Seit April 2015 hatte das Team von Coach Pawel Dotschew daheim nicht mehr verloren.
Vor gut 8050 Zuschauern in der "Baustelle" Erzgebirgsstadion zerstörten die Braunschweiger, die zuletzt mit einem 6:1-Kantersieg gegen Nürnberg für Furore gesorgt hatten, mit einem frühen Treffer alle Planspiele der Hausherren. Kumbela nutzte in der 10. Minute eine missglückte Kopfball-Rückgabe von Julian Riedel und schob den Ball an Torwart Martin Männel vorbei ins Netz. Nach der vergebenen Großchance in der 83. Minute sorgte Kumbela sechs Minuten später mit seinem vierten Saisontor für die Entscheidung.
Die besten Chancen für Aue vergaben in der ersten Halbzeit Pascal Köpke freistehend aus zehn Metern (15.) und Mario Kvesic, der mit seinem Freistoß Eintrachts Keeper Jasmin Fejzic vor große Probleme stellte. Kvesic sorgte in der 50. Minute erneut für große Gefahr, doch sein Freistoß ging knapp über die Latte.
Würzburg erwischt auch Bochum kalt
Aufsteiger Würzburger Kickers hat derweil den VfL Bochum düpiert und mit seinem ersten Heimsieg erneut für Furore gesorgt. Dank der Treffer von Elia Soriano (62.) und Rico Benatelli (90.+3) setzte sich die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach am 4. Spieltag mit 2:0 (0:0) durch und hat nach dem zweiten Dreier in Folge bereits sieben Punkte auf dem Konto. Die seit drei Spielen sieglosen Bochumer rutschen dagegen allmählich in die Krise.
Die Würzburger hatten bereits nach 60 Sekunden durch Soriano die erste Großchance. In der 34. Minute köpfte der Bruder des italienischen Nationalspielers Roberto Soriano (FC Villarreal) nur um Zentimeter am Bochumer Tor vorbei.
Die sonst so spielstarken Westfalen standen tief, blieben in der Vorwärtsbewegung blass. Nach der Pause hatte der VfL seine beste Phase, blieb aber glücklos. Stattdessen schlug Soriano mit einem satten Rechtschuss zu. Kurz vor Schluss setzte Rico Benatelli, Sohn des langjährigen Bochumer Profis Frank Benatelli, noch einen drauf.
Quelle: ntv.de, chr/sid