Fußball

WM-Countdown (91) Hier ist der Geheimtipp für WM-Reisende

Jetzt aber schnell: Für ein Spiel in der Mordwinien-Arena in Saransk gibt es noch Karten. Ja, es ist Panama gegen Tunesien. Aber vielleicht besteht die Möglichkeit, in dem schmucken Häuschen direkt am Stadion zu übernachten.

Jetzt aber schnell: Für ein Spiel in der Mordwinien-Arena in Saransk gibt es noch Karten. Ja, es ist Panama gegen Tunesien. Aber vielleicht besteht die Möglichkeit, in dem schmucken Häuschen direkt am Stadion zu übernachten.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Was bleibt nach dem Run auf die WM-Tickets? Nach dem Warten, den Technik-Pannen und der mehrfachen Entschuldigung der Fifa? Für ein Spiel gibt es noch reichlich Karten. Allerdings muss man dazu eventuell nach Mordor reisen.

Ob in Moskau, Berlin oder Rejkjavik: Wenn es eine Erfahrung gibt, die diese Woche Fußballfans in aller Welt geeint hat, dann die, auf einen Ladebalken zu starren. Schließlich hat die neue Verkaufsrunde für WM-Tickets begonnen. Wer noch halbwegs Einfluss darauf haben möchte, welches Match er zu sehen bekommt, der muss spätestens in dieser Runde zuschlagen.

Katrin Scheib.

Katrin Scheib.

(Foto: Pascal Dumont)

Zum Auftakt am Dienstag war der Run so groß, dass man den Balken leicht vier, fünf Stunden anstarren konnte. Hat der sich jetzt ein Viertelpixel nach rechts bewegt? Nein, oder? Die Zahl der Leute, die es nie bis zum Buchungsmenü schafften, war so groß, dass selbst die Fifa - die ja sonst Probleme gerne mal aussitzt - sich offiziell entschuldigte. Zweimal sogar, denn bei einigen Fans wurde zwar Geld abgebucht, Eintrittskarten gab es aber keine.

Unsere Kolumnistin

Katrin Scheib ist Journalistin, Schalke-Fan und kommt aus dem Rheinland. Als die deutsche Mannschaft 2014 in Brasilien Fußball-Weltmeister wurde, war sie gerade nach Moskau gezogen. Seitdem bloggt sie unter kscheib.de über ihren Alltag und informiert mit ihrem "Russball"-Newsletter jede Woche über den Fußball und die WM-Vorbereitungen in Russland. Und nun schreibt sie für n-tv.de den Countdown, bis das Turnier am 14. Juni beginnt.

Und es wurde Abend und es wurde Morgen. Am Ende waren nach 24 Stunden trotz aller Pannen mehr als 350.000 Tickets verkauft - vor allem an russische, US-amerikanische und argentinische Fans. Die deutschen Käufer kamen mit 5476 Karten auf Platz 9.

Was bleibt nach dem Run? Wer heute Karten kaufen will, der muss nur wenige Minuten warten, blickt dafür aber auf ein weitgehend abgegrastes Feld. Keine Karten mehr für irgendein Spiel in Moskau, weder im Spartak-Stadion noch in Luschniki. Dasselbe Bild in Sotschi und in Jekaterinburg. In Kaliningrad könnte noch was gehen, zumindest in der höchsten Preisklasse.

Aber es gibt einen Geheimtipp. Panama - Tunesien in Saransk. Karten noch in allen Kategorien, abgesehen von der untersten für Leute, die in Russland leben! Warum schlägt da keiner zu? Weil am selben Abend England gegen Belgien spielt? Weil keiner weiß, wo dieses Saransk liegt? Weil, wenn man es dann googelt, "Mordwinien" irgendwie nach "Herr der Ringe" klingt? Oder weil selbst die großen Buchungsportale dort gerade mal ein Dutzend Hotels finden?

Ach komm. Einen echten Fan, der unbedingt ein WM-Spiel sehen will, hält das ja wohl nicht ab. Und zu Hause könnt Ihr danach dann nicht nur mit eurer Expertise zum tunesischen Defensivspiel angeben. Ihr gehört dann auch den Besuchern der einzigen WM-Gastgeberstadt, in der weniger Menschen leben, als WM-Teilnehmer Island Staatsbürger hat. Huh!

Alle Folgen des WM-Countdowns finden Sie hier

Quelle: ntv.de

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