Fußball

"Völlig gaga" bis "Elton John" Hoeneß wütet, schwärmt und eskaliert

Uli Hoeneß griff unter anderem die spanischen Justizbehörden an.

Uli Hoeneß griff unter anderem die spanischen Justizbehörden an.

(Foto: imago images/Future Image)

Uli Hoeneß redet gerne, am Montagabend teilt Bayerns Ehrenpräsident mal wieder aus. Erst wettert er gegen die spanische Justiz und nimmt den verurteilten Lucas Hernández in Schutz, dann folgt ein spezieller Elton-John-Vergleich. Natürlich hat er auch etwas zu Joshua Kimmich zu sagen - oder doch nicht?

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß holte am Montagabend bei einer Premierenfeier in München mal wieder zum Rundumschlag aus. Zunächst war da der Fall Lucas Hernández. Dem Münchner Rekordeinkauf für rund 80 Millionen Euro aus dem Jahr 2018 drohen in Spanien sechs Monate Haft. Hoeneß wütete und attackierte die spanische Justiz auf heftige Art und Weise. "Das ist alles lächerlich, völlig gaga", sagte der 69-Jährige.

"Der ist mit seiner Frau verheiratet und soll jetzt ins Gefängnis für eine Geschichte, die vor Jahren passiert ist. Die sind gaga", stellte Hoeneß den gesamten Prozess infrage. Bei Hernández geht es um eine Strafe aus dem Jahr 2019 wegen eines handgreiflichen Streits im Februar 2017 mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau. Für Hernández war es bereits die zweite Verurteilung wegen häuslicher Gewalt. Beide wurden damals wegen häuslicher Gewalt zu gemeinnütziger Arbeit und einem sechsmonatigen Kontaktverbot verurteilt. Sie versöhnten sich jedoch schnell und verreisten noch während der sechs Monate gemeinsam, womit der damalige Profi von Atlético Madrid gegen das Annäherungsverbot verstieß.

Hoeneß schwenkte dann von Ärger hinüber zu Begeisterung über den Fußball, den der FC Bayern gerade unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann aufführt. Bei den jüngsten klaren Siegen gegen Bayer Leverkusen (5:1), Benfica Lissabon (4:0) und daheim gegen die TSG 1899 Hoffenheim (4:0) sei er sich als Zuschauer zeitweise vorgekommen "wie in Hollywood", sagte der Ehrenpräsident.

"Verantwortlich für den Tsunami"

"Wie wir Fußball spielen, ist ein Traum. Man sitzt ja da oben und denkt, das darf ja gar nicht wahr sein", schwärmte Hoeneß kurz vor dem schweren Zweitrunden-Pokalspiel der Münchner an diesem Mittwochabend beim Bundesliga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach.

Dann mutete Hoeneß mit einem etwas aus der Zeit gefallenen Vergleich an. "Das ist schon erstaunlich, wie traumwandlerisch die Mannschaft Fußball spielt", sagte Hoeneß: "Und was mir am meisten gefällt, ist, dass sie bis zur letzten Minute heiß ist, Tore zu machen. Und das ist natürlich das, was der Zuschauer liebt. Der Zuschauer zahlt bei einem Elton-John-Konzert auch nicht nur für die ersten zehn Songs, sondern bis zum Schluss."

Auch zur Causa Joshua Kimmich äußerte sich Hoeneß selbstredend. Wenngleich er dann wiederum auch eigentlich nichts sagen wollte. Er sehe die Medien als Triebfeder der heftigen Impf-Debatte um den Bayern-Star, so der Ehrenpräsident: "Sie sind doch verantwortlich für den Tsunami." Dass sich Kimmich wie wohl auch einige weitere Münchner Profis noch nicht impfen ließ, mochte Hoeneß nicht kommentieren. "Der einzige, mit dem ich in diesem Zusammenhang rede, ist der Joshua selbst", sagte der ehemalige Vereinspräsident. Er habe aber eine Meinung dazu.

Auch Karl-Heinz Rummenigge warb für Bayern-Profi Kimmich und plädierte dafür, in puncto Impfen keinen Druck auf den 26-Jährigen auszuüben. "Wenn ich einen Spieler kenne, der extrem verantwortlich und vorbildlich mit vielen Dingen im Leben umgegangen ist, dann war es immer Joshua", erinnerte Rummenigge an seine Zeit als Vorstandschef beim deutschen Rekordmeister.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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