Fußball

Weil Schiri "Elfmeter erfand" Italienisches Erstliga-Team verlässt Liga wutentbrannt

Rückzug sofort.

Rückzug sofort.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Weil sich der italienische Erstligist Pomigliano massiv von den Schiedsrichtern benachteiligt fühlt und die Organisation der Profi-Liga für mangelhaft hält, verlässt er voller Wut die erste Frauenliga Italiens. "Wir kämpfen gegen unsichtbare Gegner", schimpft der Klub.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind Fan der Frauen-Bundesligamannschaft SGS Essen und nach nur wenigen Spieltagen in der neuen Saison ist da nichts mehr, wovon Sie Fan sein könnten. Genau das ist gerade in Italien passiert. Der Erstligist Pomigliano Calcio aus der Nähe von Neapel hat sich mit "sofortiger Wirkung" und mächtiger Wut aus der Serie A femminile zurückgezogen. Der Grund: "Ein Kampf gegen unsichtbare Gegner." Oder vielmehr: der Frust über die Schiedsrichterentscheidungen.

Was war überhaupt passiert? Beim 0:1 von Pomigliano gegen Sampdoria Genua am vergangenen Samstag steht es lange 0:0. In der 80. Minute steckt Genua einen Ball in den Strafraum durch, wenige Sekunden später liegt eine Spielerin auf dem Boden und der Schiedsrichter entscheidet zur allgemeinen Verwunderung auf Elfmeter. Die 26-jährige Verteidigerin Aryana Harvey soll die 18-jährige Nachwuchshoffnung Eva Schatzer zu Fall gebracht haben.

Der Elfmeter war ein "erfundener", schimpfte Pomigliano nun. So war es ihn ihrem Rückzugsstatement in der italienischen Sportzeitung "Tuttosport" zu lesen. "Wie TV-Bilder zeigen, wurde die gegnerische Spielerin von unserer Verteidigerin nicht einmal berührt."

Auf der Webseite findet sich kein Wort

Der Schiedsrichter sah das anders und besiegelte damit die fünfte Niederlage für Pomigliano im sechsten Saisonspiel. Sie stehen damit in der erst zu Beginn der Saison 2022/2023 professionalisierten Liga auf dem vorletzten Rang der Tabelle, einen Punkt vor der noch sieglosen SSC Napoli. Neben der kontroversen Elfmeterentscheidung fühlte sich der Verein noch aufgrund einer Vielzahl anderer Entscheidungen am zurückliegenden Samstag benachteiligt. Sie suchten in dem vierten Offiziellen den Hauptschuldigen.

Neben der akuten Wut über die Spielleitung listete der Klub noch die Organisation und den Umgang mit den Finanzen der Liga auf. "Es ist sinnlos, gegen all diese Gegner zu kämpfen", teilte der Klub mit und fuhr fort: "Wenn der Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner zu einem ungleichen Kampf wird, der sowohl die Energie als auch den Willen zum Weitermachen raubt."

Und dann zogen sie sich zurück. Oder doch nicht? Auf der offiziellen Seite der Liga sind sie am Tag nach ihrem Rückzug via "Tuttosport" weiterhin gelistet, auch auf ihrer eigenen Webseite ist bislang kein Wort über den Abschied aus der Liga zu lesen. Im Gegenteil: Als nächstes Spiel wird die Partie bei Inter Mailand angepriesen.

Quelle: ntv.de, sue

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