Fußball

Ernüchternde Einblicke Joachim Löw tut sich schwer mit Rückkehr auf die Trainerbank

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Was macht eigentlich Joachim Löw? Am Donnerstagabend kehrt der ehemalige Bundestrainer kurz an die Seitenlinie zurück und coacht beim Abschiedsspiel von Lukas Podolski. Doch bei diesem Ausflug zurück auf die Trainerbank wird es wohl vorerst bleiben.

Die Laune von Joachim Löw war bestens. Am Donnerstagabend kehrte der ewige Bundestrainer an die Seitenlinie zurück und coachte ein paar seiner ehemaligen Schützlinge. Lukas Podolski hatte nach Köln eingeladen, um sich als Fußballprofi von seiner Stadt zu verabschieden. Es war ein emotionales Treffen der Rio-Weltmeister von 2014. Manuel Neuer war dabei, Mats Hummels auch. Und aus dem fernen Barcelona flog auch Hansi Flick ein. Sie alle sind noch in Amt und Würden - mal mehr und mal weniger erfolgreich. Einzige Ausnahme: Löw. Der 64-Jährige ist seit seinem Abgang bei der deutschen Nationalmannschaft ohne Job im Fußball.

Und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Im Moment gebe es "nichts Konkretes. Es gab ja immer mal Anfragen", bekannte Löw am Donnerstagabend. Man müsse jedoch "auch dafür brennen", es sei deshalb "nicht so einfach, gerade mal so eine andere Nationalmannschaft zu übernehmen". Der Schwarzwälder hatte das DFB-Team 15 Jahre als Chef betreut, eine Zeit, die Spuren hinterlassen hat. "Wenn ich so lange bei der Mannschaft war, so lange Zeit mit den Spielern verbracht habe, das ist bei mir auch tief im Herzen", sagte er.

An Gerüchten mangelte es in den vergangenen Jahren nicht. In diesem Sommer wurde Löw etwa als möglicher Nachfolger des traurigen Gareth Southgate bei der englischen Nationalmannschaft gehandelt. Southgate, der wegen seines Beamtenfußballs mit der Milliardenauswahl der Three Lions immer wieder angefeindet worden war, hatte sich nach der Final-Niederlage gegen Spanien bei der Europameisterschaft zurückgezogen. Die "Sun" berichtete danach, dass Löw konkretes Interesse habe und zu Verhandlungen mit dem englischen Verband bereit sei. Dazu kam es aber offenbar nicht. Das Team wird derzeit von Interims-Nationaltrainer Lee Carsley betreut - und blamierte sich parallel zu Podolskis Abschiedsspiel in Wembley gegen Griechenland (1:2).

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Auch im wilden Trainerkarussell des FC Bayern war er kurz zu Gast. Als die Münchner einen Nachfolger für den unglücklichen Thomas Tuchel suchten (und spät mit Vincent Kompany fanden), wurde quasi jeder Name einmal gehandelt. Auch Löw. Der hatte ein mögliches Engagement aber direkt kategorisch ausgeschlossen: "Es gibt wahrscheinlich verschiedene Gründe. Die Bayern haben kein Interesse an meiner Person, wahrscheinlich als Trainer und ich hätte auch kein Interesse an Bayern München", sagte er damals bei Welt TV.

Er schloss in dem Gespräch auch prinzipiell einen Trainerjob in Deutschland aus. "Ich war lange genug hier in Deutschland Trainer bei der Nationalmannschaft und ich habe immer gesagt, eine Stelle hier kommt für mich so nicht infrage. Ich habe 17 Jahre lang diese Republik durchreist, war in allen möglichen Stadien, kenne die Vereine auch sehr gut. Also, das ist für mich keine Motivation", sagte Löw. Verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Engagement ist Löw aber offenbar nicht. So betonte er in Köln nun: "Ich habe genug Aufgaben, die mir Spaß machen - mit dem Fußball, manchmal auch ohne."

Quelle: ntv.de, tno

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