Fußball

Liverpool-Coach völlig in Rage Jürgen Klopp droht lange Wut-Strafe

Liverpool-Coach Jürgen Klopp suchte nach dem Spiel das Gespräch mit dem Schiedsrichter.

Liverpool-Coach Jürgen Klopp suchte nach dem Spiel das Gespräch mit dem Schiedsrichter.

(Foto: Peter Byrne/PA Wire/dpa)

Der FC Liverpool kämpft erbittert um die Qualifikation zur Champions League. Doch der Traum könnte platzen, weil Trainer Jürgen Klopp mal wieder wütet. Seine Kommentare über Schiedsrichter Paul Tierney dürften sich rächen - und eine lange Strafe nach sich ziehen.

Der 4:3-Sieg des FC Liverpool gegen Tottenham Hotspur in der englischen Premier League am vergangenen Wochenende wird ein Nachspiel haben. Liverpools Trainer Jürgen Klopp riskiert wegen einer Fehde mit einem Schiedsrichter eine Sperre für die nächsten wichtigen Spiele, in denen sich die Reds noch für die Champions League qualifizieren wollen.

Es gilt als wahrscheinlich, dass Klopp, der bekannt ist für schlechte Disziplin an der Seitenlinie, für sein Verhalten auf dem Platz und seine anschließenden Bemerkungen über den Unparteiischen Paul Tierney lange gesperrt wird. Es wäre seine zweite Sperre in dieser Saison. Die FA prüft derzeit die Sachlage. Laut "The Times" steht der englische Fußball-Verband unter Druck, eine harte Linie zu fahren, um zu zeigen, dass er die Spieloffiziellen schützt. Es wird erwartet, dass er eine harte Sanktion anstrebt, wenn der Fall vor eine unabhängige Regulierungskommission kommt. Zwar dürfte Klopps Strafe nicht ganz so hoch ausfallen wie die fünf Spiele Sperre, die die FA 2011 gegen den damaligen Trainer von Manchester United, Alex Ferguson, verhängte. Aber doch wird auch der deutsche Coach wohl für längere Zeit nicht an der Seitenlinie stehen dürfen.

Nach dem Spiel, in dem die Reds einen Treffer von Diogo Jota in der Nachspielzeit benötigten, um ihre vier Spiele andauernde Siegesserie auszubauen, sagte der 55-Jährige, er wisse nicht, was der Schiedsrichter "gegen uns hat". Es gebe "eine Vorgeschichte" mit Tierney. Zuvor war er für seinen wütend-ausgelassenen Jubel über das späte Tor zum 4:3 direkt vor dem vierten Offiziellen John Brooks verwarnt worden. Klopp sagte anschließend über Referee Tierney: "Was er zu mir gesagt hat, als er mir die Gelbe Karte zeigte, ist nicht in Ordnung". Welche Worte der Unparteiische benutzt haben soll, wollte der Coach aber nicht verraten.

Klopp ist Wiederholungstäter

Die englische Profischiedsrichter-Vereinigung wies Klopps Vorwürfe als haltlos zurück. Die Aussagen des Trainers seien falsch, sagt die Vereinigung und verweist darauf, dass die Kommunikation der Schiedsrichter in der Premier League bei allen Spielen aufgezeichnet wird. "Wir haben die Aufzeichnungen des Schiedsrichters Paul Tierney vom heutigen Spiel vollständig überprüft und können bestätigen, dass er sich während des gesamten Spiels professionell verhalten hat, auch als er den Manager des FC Liverpool verwarnte." Anderweitige Behauptungen müsse man "entschieden" zurückweisen.

Laut englischem Regelwerk stellen jegliche Kommentare, die "Befangenheit implizieren und/oder die Integrität des Schiedsrichters angreifen", einen Verstoß dar. Klopp könnte also sowohl wegen ungebührlichen Verhaltens belangt werden, weil er Tierney Befangenheit unterstellt hat, und wegen seiner möglicherweise falschen Behauptung über Tierneys Worte im Austausch auf dem Spielfeld. Die Strafe könnte besonders hart ausfallen, weil Klopp Wiederholungstäter ist und frühere Warnungen des englischen Fußballverbands ignoriert hat. Es ist auch nicht das erste Mal, dass er in Schwierigkeiten gerät, weil er einem Schiedsrichter Befangenheit vorwirft. Im Februar 2019 wurde er deswegen mit einer Geldstrafe von 45.000 Pfund belegt.

Klopp gab zu, dass er sich nach Jotas Tor von seinen Emotionen leiten ließ, als er sich beim Feiern auch am Oberschenkel verletzte, und fügte über seine wütende Feierei vor dem vierten Offiziellen hinzu: "Mein Jubel war unnötig, was fair ist. Das ist nicht in Ordnung, wir sollten das nicht tun - wir sind Vorbilder, aber in erster Linie Menschen." Der FC Liverpool liegt nach 33 von 38 Spieltagen auf dem fünften Rang und hat sieben Punkte weniger als der Viertplatzierte Manchester United (auch noch mit einem Spiel weniger) auf dem Konto.

Quelle: ntv.de, dbe

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