Darmstadt bezwingt Aue knapp Kiel springt trotz Bizarr-Elfer auf Platz sechs
25.10.2019, 20:23 Uhr
Traf zum zwischenzeitlichen 1:0 für Holstein Kiel: Jae Sung Lee.
(Foto: imago images/Holsteinoffice)
In der zweiten Fußball-Bundesliga siegt Holstein Kiel verdient gegen den VfL Bochum und klettert aus dem Tabellenkeller. Für ein Kuriosum sorgt ein Elfmeter für die Bochumer wegen "Eingriffs Dritter". Darmstadt 98 erzielt gegen Erzgebirge Aue kurz vor Schluss den Siegtreffer und springt auf Platz sieben.
Holstein Kiel - VfL Bochum 2:1 (1:1)
Trotz eines kuriosen Elfmeters hat der kriselnde Fußball-Zweitligist VfL Bochum vor dem Pokalduell mit Bayern München kein neues Selbstvertrauen sammeln können. Der ehemalige Bundesligist verlor zum Auftakt des 11. Spieltages bei Holstein Kiel mit 1:2 (1:1) und steckt damit weiter im Tabellenkeller fest.
Jae-Sung Lee (9.) und Janni Serra (52.) erzielten die Kieler Tore, für die aufregendste Szene aber sorgte ein Auswechselspieler: Kiels Michael Eberwein bereitete sich in der 37. Minute neben dem eigenen Tor auf einen möglichen Einsatz vor, als er einen ungenauen Abschluss des Bochumers Silvere Ganvoula mit dem Fuß stoppte, bevor der Ball die Torauslinie passiert hatte. Schiedsrichter Tino Gerach (Landau-Queichheim) entschied nach Ansicht der Videobilder auf Strafstoß und Gelbe Karte gegen den Kieler Akteur. In den Fußball-Regeln 2019/20 des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heißt es unter Punkt 3.7: "Bei einer Spielunterbrechung aufgrund eines Eingriffs durch einen Teamoffiziellen, einen Auswechselspieler oder einen ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler wird das Spiel mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß fortgesetzt." Ganvoula (39.) verwandelte zum zwischenzeitlichen 1:1.
"Jetzt können wir darüber lachen. Michi muss sich wahrscheinlich den Rest der Saison ein paar Sprüche anhören", sagte Kiel-Trainer Ole Werner nach Abpfiff bei Sky. In der vergangenen Woche war im Bundesliga-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen eine ähnliche Szene passiert. In dieser hatte ein Auswechselspieler der Leverkusener ebenfalls einen Ball gestoppt, bevor dieser die Torauslinie gänzlich passiert hatte. Schiedsrichter Christian Dingert (Lebecksmühle) entschied auf Abstoß.
Der Unterschied: Der Ball wurde nicht auf dem Teil der Torauslinie gestoppt, der zum Strafraum gehört. Der Video-Assistent überprüfte die Szene, Dingerts Entscheidung blieb jedoch bestehen, da der Video-Assistent nur bei einem Strafstoß hätte eingreifen dürfen.
Obwohl VfL-Torhüter Michael Riemann kurz vor der Pause einen Foulelfmeter von Serra (45.+3) parierte, sprang für die Mannschaft von Thomas Reis aber nichts Zählbares heraus. Der VfL, der am Dienstag (20.00 Uhr/Sport1 und im Liveticker auf n-tv.de) in der zweiten Pokalrunde Rekordsieger München empfängt, rangiert damit weiter auf Relegationsplatz 16, die Störche schoben sich zunächst auf den sechsten Platz vor.
SV Darmstadt 98 - FC Erzgebirge Aue 1:0 (0:0)
An der Spitze verpasste Überraschungsteam Erzgebirge Aue durch das 0:1 (0:0) bei Darmstadt 98 den möglichen Sprung auf Platz zwei. Aue knüpfte in einer chancenarmen Begegnung in Darmstadt nicht an das furiose 4:3 gegen den 1. FC Nürnberg aus der Vorwoche an, ist aber weiter Vierter hinter dem Spitzen-Trio Hamburger SV, VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld. Das Team von Trainer Dirk Schuster, der Gegner Darmstadt 2015 in die Bundesliga geführt hatte, musste den Gegentreffer in der Schlussphase hinnehmen: Dario Dumic (87.) war nach einer Ecke erfolgreich.
Quelle: ntv.de, dbe/sid