Fußball

Er darf gegen FC Bayern coachen Klinsmanns Lizenz-Posse ist ausgestanden

Nicht nur im Training darf Jürgen Klinsmann an der Seitenlinie stehen, sondern auch im Spiel gegen den FC Bayern.

Nicht nur im Training darf Jürgen Klinsmann an der Seitenlinie stehen, sondern auch im Spiel gegen den FC Bayern.

(Foto: imago images/Matthias Koch)

Aufatmen bei Hertha BSC: Jürgen Klinsmann erhält pünktlich vor dem Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern die Bestätigung, dass seine Trainerlizenz gültig ist. Das teilt der DFB mit, der die Unterlagen vom US-Fußballverband erhalten hat. Damit ist auch eine Notlösung in der Coachingzone vom Tisch.

Die Gelassenheit von Jürgen Klinsmann war also nicht nur gespielt. Der Coach von Fußball-Bundesligist Hertha BSC hatte äußerst entspannt reagiert, als bekannt wurde, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ihm vorwirft, gar keine aktuelle Trainerlizenz nachgewiesen zu haben. "Ich habe ihnen viele Sachen zugeschickt, die ich zumindest in meinem Laptop drin habe, das müsste eigentlich schon ausreichen", hatte er am Freitag gesagt.

Nun ist klar: Der 55-Jährige besitzt eine aktuell gültige Lizenz und die ist jetzt auch beim DFB eingetroffen. Gerade noch rechtzeitig vor dem Rückrundenstart mit dem Hammer-Spiel gegen Klinsmanns Ex-Klub FC Bayern München (Sonntag, 15.30 Uhr im Liveticker bei ntv.de).

"Der DFB hat die durch Jürgen Klinsmann eingereichten Unterlagen als Fortbildungen im erforderlichen Umfang anerkannt", teilten DFB und DFL pünktlich zum Frühstück am Samstagmorgen mit. "Die letzten, bislang noch fehlenden Nachweise seiner Fortbildungsmaßnahmen sind heute durch den amerikanischen Nationalverband U.S. Soccer direkt beim DFB eingegangen." Der DFB prüfte die Unterlagen "eingehend", verglich sie mit nationalen Fortbildungsveranstaltungen, fand keine Einwände - und ließ wissen: "Entsprechend wurde die Fußball-Lehrer-Lizenz von Jürgen Klinsmann ordnungsgemäß verlängert."

Klinsmann darf Spieler coachen

Damit steht nun fest: Klinsmann darf gegen den FC Bayern ganz regulär auf der Bank sitzen und Anweisungen geben. "Sein Einsatz als Cheftrainer von Hertha BSC befindet sich damit im Einklang mit den Statuten der DFL", hieß es in der Mitteilung. Es gab vor der Bestätigung des DFB offenbar bereits Überlegungen, dass Klinsmann alle Chefcoach-Aktivitäten hätte ruhen lassen müssen. So hätte er etwa an der Seitenlinie keine Anweisungen geben dürfen. In diesem Fall hätte wohl Co-Trainer Alexander Nouri die Aufgaben übernommen - der ebenfalls alle nötigen Trainer-Lizenzen besitzt. Doch soweit kommt es nun nicht.

Klinsmann hatte die Trainerlizenz für den Profibereich in einem Sonderlehrgang für verdienstvolle Nationalspieler im Sommer 2000 erworben, den er selbst mit initiiert und organisiert hatte. "Es war die Idee und der Wunsch von Berti Vogts mit dem Ziel, dem Fußball viele der Welt- und Europameister als Trainer zu erhalten", hatte er mal erklärt. "Ich fand von Anfang an, dass es eine tolle Idee war." Alle drei Jahre muss der Schein - wie bei anderen Übungsleiterklassen auch - durch nachgewiesene Weiterbildungsmaßnahmen verlängert werden. Weil der frühere Bundestrainer das unter anderem in Südamerika getan hatte, mussten die Scheine alle erst beim DFB vorgelegt werden.

Quelle: ntv.de, ara

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