VfB droht Verlust des "Kriegers" Klopp findet seinen Sechser im Bundesliga-Keller
17.08.2023, 08:34 Uhr Artikel anhören
Wataru Endo jubelt für den VfB Stuttgart. Ein letztes Bild?
(Foto: picture alliance/dpa)
Der FC Liverpool steht unter Druck. Auf dem Transfermarkt, der längst zu einem ganz eigenen Wettbewerb geworden ist, zerschlagen sich innerhalb weniger Tage zwei vielversprechende Transfers. Da erinnern sich Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor an die Bundesliga und werden im Keller fündig.
Erst sollte es Moisés Caicedo sein, dann Roméo Lavia und jetzt wird es Wataru Endo. Der FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp ist auf der Suche nach einer neuen Sechs im Bundesliga-Keller fündig geworden. Der Kapitän des VfB Stuttgart soll laut übereinstimmenden Medienberichten aus England unmittelbar vor einem Wechsel in die englische Premier League stehen. Der 30-Jährige kostet die Reds demnach nur eine Ablöse von circa 18 Millionen Euro, rund 100 Millionen Euro weniger als Chelsea für Caicedo an Brighton überwiesen hat.
Ein Schnäppchen für Liverpool, ein heftiger Rückschlag für den VfB Stuttgart, der den Japaner erst kürzlich als Kapitän bestätigt hatte. "Er ist unser Gesicht, er ist unser Krieger", hatte Trainer Sebastian Hoeneß gesagt und optimistisch in die gemeinsame Zukunft geblickt. Doch die Stuttgarter werden nun aller Voraussicht nach auf ihren Führungsspieler verzichten und in der neuen Saison andere Wege finden müssen, um eine erneute Spielzeit im Tabellenkeller zu vermeiden.
Der Transfer soll maßgeblich vom Liverpooler Sportdirektor Jörg Schmadtke vorangetrieben worden sein. Der ehemalige Wolfsburg-Boss war in diesem Sommer vollkommen unerwartet aus dem Ruhestand zurückgekehrt und hatte einen Kurzzeitvertrag bei den Reds unterzeichnet. "Wir warten bis Ende August", hatte der 59-Jährige im Juli bei Sky erzählt und berichtet, dass seine Anstellung bereits nach dem Ende der aktuellen Transferphase beendet sein könnte.
Stuttgart drohen weitere Abgänge
Nach den gescheiterten Transfers von Caicedo, der sich trotz Einigung der Vereine gegen Liverpool und für Chelsea entschieden hatte, und Laiva war nicht nur Klopp, sondern natürlich auch sein Sportdirektor unter Druck geraten. Mit Endo könnten die Reds jetzt also eine überraschende Lösung aus dem Tabellenkeller der Bundesliga präsentieren.
Stuttgart droht dabei der Verlust einer Vereinslegende. Der Kapitän der japanischen Auswahl war im Sommer 2019 erst auf Leihbasis von VV St. Truiden nach Canstatt gewechselt. Ein Jahr verpflichten die Stuttgart den Mittelfeldspieler fest. Sein aktueller Vertrag läuft noch bis 2024. In insgesamt 133 Pflichtspielen für den VfB erzielte er 15 Treffer, bereitet 12 weitere vor.
Sein Tor zum 2:1 gegen den 1. FC Köln in der Nachspielzeit des letzten Spieltags der Saison 2021/2022 bescherte ihm auf ewig einen Platz in den Geschichtsbüchern des Ex-Meisters. Die Stuttgarter sicherten sich so den direkten Klassenerhalt. Auch in dieser Saison traf er bereits. Der Mittelfeldspieler steuerte ein Tor zum 4:0 im DFB-Pokal bei der unterklassigen TSG Ballingen bei.
Endo könnte nicht der einzige Abgang der Stuttgarter bleiben. Auch Konstantinos Mavropanos, Borna Sosa und Serhou Guirassy werden immer wieder als mögliche Abgänge genannt. Doch wohl niemand aus dem Trio der Wechselkandidaten wird dabei in Zukunft das Trikot eines der größten Vereine der Welt tragen. Das dürfte Endo vorbehalten sein.
Japaner sind Klopps Titelgarantie
Der bevorstehende Wechsel des Stuttgart-Stars weckt bei dem Teil der Liverpool-Fans, der aus Aberglaube Hoffnung schöpft, große Vorfreude. Bei seinen drei bisherigen Meisterschaften auf Klub-Level hatte Klopp immer einen Japaner im Kader. In Dortmund war das 2011 und 2012 Shinji Kagawa, in Liverpool 2020 Takumi Minamino. Nach dem 1:1 im ersten Saisonspiel in der Premier League beim FC Chelsea erwarten die Reds an diesem Wochenende Bournemouth in Anfield.
Nach den Abgängen von Fabinho und Jordan Henderson, die beide den Lockrufen der Saudi-Millionen nicht entziehen konnten, hat der FC Liverpool sein Mittelfeld runderneuern müssen. Mit dem argentinischen Weltmeister Alexis MacAllister und dem ehemaligen Leipziger Dominik Szoboszlai stehen Klopp zwei verhältnismäßig junge Spieler neu zur Verfügung.
Quelle: ntv.de, sue