Paderborn Erster, Mainz Zweiter Klopps Dortmunder schwächeln
20.09.2014, 20:42 Uhr
Niedergeschlagene Dortmunder: Pierre-Emerick Aubameyang, Milos Jojic und Ciro Immobile nach dem zweiten Gegentreffer.
(Foto: dpa)
Mainz setzt ein Ausrufezeichen: 10 Minuten reichen aus, um das Heimspiel gegen Borussia Dortmund für sich zu entscheiden. Zwar sind die Gäste über weite Strecken besser - von der Galaform aus der Champions League ist bei den Schwarz-Gelben wenig übrig.
Borussia Dortmund hat seinem Personalnotstand Tribut zollen müssen. Der stark ersatzgeschwächte BVB unterlag 0:2 (0:0) beim FSV Mainz 05 und konnte seine Galaform aus der Champions League nicht in die Fußball-Bundesliga retten. Vier Tage nach dem 2:0 gegen den FC Arsenal verpassten die Westfalen damit den Sprung an die Tabellenspitze. Der Japaner Shinji Okazaki brachte den FSV in Führung (66.), Weltmeister Matthias Ginter unterlief ein Eigentor (74.). BVB-Neuzugang Ciro Immobile scheiterte mit einem Handelfmeter (70.). Dortmunds Henrich Mchitarjan (90.) traf noch den Pfosten. Mainz bleibt damit weiter ungeschlagen und belegt mit acht Punkten sogar den zweiten Tabellenplatz hinter Überraschungs-Spitzenreiter SC Paderborn.
"Ich habe gemerkt, dass ich einen Gegenspieler im Rücken habe, der sonst das Tor gemacht hätte", sagte Ginter zu seinem Eigentor: "Wir hatten die eine oder andere Chance. Mainz hat im richtigen Moment die Tore gemacht, wir nicht." Die Dortmunder, die ohne neun Profis (Neven Subotic, Mats Hummels, Jakub Blaszczykowski, Ilkay Gündogan, Sebastian Kehl, Oliver Kirch, Marco Reus, Nuri Sahin und Dong-Won Ji) auskommen mussten, konnten erstmals nach sechs Siegen in Folge nicht gegen Mainz gewinnen.
Die 34.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena sahen in der ersten Viertelstunde zwei gute Möglichkeiten für die Dortmunder. Erst vergab Lukasz Piszczek (4.), dann der völlig freistehende Adrian Ramos per Kopf (14.)
Immobile und Mchitarjan auf der Bank
Trotz der langen Verletztenliste leistete sich BVB-Trainer Jürgen Klopp den Luxus, Immobile, Mchitarjan und Marcel Schmelzer auf die Ersatzbank zu setzen. Die Mannschaft Klopps, der bei allen vorhergehenden Duellen zwischen Mainz und Dortmund an der Seitenlinie gestanden hatte - sechsmal beim FSV, zehnmal beim BVB -, bestimmte auch in der Folge die Partie. Bei den Gastgebern fehlten Nikolce Noveski, Niko Bungert, Philipp Wollscheid und Joo-Ho Park. Trotzdem setzten sie den Dortmundern großen Kampfgeist entgegen.
In der 36. Minute hätten die Mainzer bereits in Führung gehen. Okazaki scheiterte aber am Dortmunder Torwart Roman Weidenfeller. Schon vor dieser Szene waren die Rheinhessen immer besser in die extrem temporeiche Begegnung gekommen. Nach einer halben Stunde hatten die Mainzer ihren Respekt vor dem BVB abgelegt. In dieser Phase war das Spiel offen. Mainz setzte auf Distanzschüsse, Ramos sorgte für große Gefahr vor dem FSV-Tor (40.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs sank zunächst das Niveau. Dortmund leistete sich ungewohnt viele Fehler und konnte das Tempo der ersten Hälfte nicht halten. Mainz konzentrierte sich in erster Linie auf die Defensivarbeit.
Diaz mit zwei Glanzparaden
In der 53. Minute sorgte wieder Ramos für den "Hallo-Wach"-Effekt. Junior Diaz rettete für die Gastgeber kurz vor der Torlinie, eine Minute später klärte der WM-Teilnehmer Costa Ricas erneut in einer brenzligen Szene.
In der 64. Minute reagierte Klopp auf den Toremangel und brachte Immobile und Mchitarjan für Kagawa und Ramos. Der Schuss ging nach hinten los: Okazaki erzielte nach Vorarbeit des spanischen Debütanten Jairo Samperio sein viertes Saisontor.
Nach einem Handspiel Okazakis im eigenen Strafraum scheiterte Immobile mit seinem Elfmeter an Loris Karius, kurz darauf unterlief Ginter das Eigentor. Beste Spieler aufseiten der Dortmunder, die am Mittwoch gegen den VfB Stuttgart ran müssen, waren Piszczek und Weltmeister Kevin Großkreutz. Bei den Mainzern, die bereits am Dienstag im Derby bei Eintracht Frankfurt auflaufen, ragten Karius und Samperio heraus.
Quelle: ntv.de, dsi/sid