The trend is not the "Reds" friend Klopps Liverpooler kicken sich in die Krise
26.01.2017, 15:19 Uhr
Gegenwind.
(Foto: dpa)
Sieben Spiele bestreitet der FC Liverpool seit Jahresbeginn, sechs davon kann er nicht gewinnen. Nach einer starken Hinserie drohen nun nach dem Aus im Ligapokal alle Titelträume der Reds zu platzen. Dennoch ist Trainer Klopp grundsätzlich nicht unzufrieden.
Jürgen Klopp vergrub sich enttäuscht in seinem schwarzen Liverpool-Parka. Das Aus im englischen Ligapokal schmerzte den deutschen Trainer mehr als eine gewöhnliche Niederlage. Das 0:1 (0:0) gegen den FC Southampton im Halbfinal-Rückspiel beendete nicht nur den Finaltraum der Reds, sondern bedeutete auch die sechste Partie ohne Sieg im siebten Spiel seit Jahresbeginn. Klopp muss jetzt gegensteuern, das weiß er. Der Trainer will sich dabei aber nicht verbiegen. "Wenn wir unseren Stil nach diesen kleinen Problemen anzweifeln, wäre das eigenartig. Wir wissen, was wir tun wollen, und wir wissen, was wir tun müssen." Dieses Wissen muss sich jedoch schnellstmöglich in Ergebnissen widerspiegeln.
Dennoch: Die englischen Medien sehen Klopp nun in der Bringschuld. Der "Mirror" schrieb: "Ihr schwacher Start 2017 löste zunächst Besorgnis aus. Dies hat sich nun zu einer großen Beunruhigung entwickelt. Klopps Saison entscheidet sich jetzt, und Liverpool muss dringend Form und Rhythmus finden." Das Boulevard-Blatt "Sun" urteilte: "Wenn Klopp nicht gerade seine erste Anfield-Krise erlebt, dann steht sie kurz bevor". Das "Liverpool Echo" sorgt sich bereits, dass dem Team die Luft ausgehen könnte und erinnert an das Finale der Europaliga gegen den FC Sevilla im Mai 2016 (1:3). Damals brach Klopps Team in der zweiten Halbzeit plötzlich ein. Das Blatt zitierte den niederländischen Fußball- und Fitness-Coach Raymond Verheijen, der schon andere namhafte Klubs für ihre Trainingsmethoden kritisierte.
Fitness-Coach kritisiert Klopps Methoden
Verheijen, der bei den Nationalmannschaften von Südkorea und Russland als Co-Trainer von Guus Hiddink gearbeitet hat, hatte Klopp bereits im September gewarnt, aufgrund seines "intensiven Trainings- und Spielstils", sei es "sehr wahrscheinlich, dass die Spieler sich in den letzten Monaten der Saison quälen" würden. Doch für den früheren BVB-Trainer steht eine Abkehr von der offensiven und laufintensiven Spielweise nicht zur Debatte.
Denn während Klopps Team spielerisch zuletzt durchaus zu gefallen wusste, vergab Liverpool nicht nur gegen Southampton, sondern auch bei der peinlichen Ligapleite gegen das Schlusslicht Swansea City (2:3) am vergangenen Samstag reihenweise Möglichkeiten. Im Hinspiel in Southampton (0:1) war ebenfalls kein Treffer gelungen. "Jetzt wird jeder sagen, dass wir nicht getroffen haben, und das ist vollkommen richtig. Aber für mich als Trainer ist es wichtig, dass wir Chancen herausgespielt haben, und das war völlig okay", sagte Klopp.
Mehr ärgerte den 49-Jährigen wieder einmal die Leistung des Schiedsrichters. Fifa-Referee Martin Atkinson verweigerte Liverpool einen Elfmeter, nachdem Stürmer Shane Long in der 84. Minute einen Fallrückzieher von Mittelfeldstar Philippe Coutinho mit dem Arm geblockt hatte. Long (90.+1) veredelte wenig später einen Konter zum umjubelten Siegtreffer. "Das war ein Handspiel, zu hundert Prozent. Ich möchte nicht nach Entschuldigungen suchen, aber es ist Woche für Woche das Gleiche und schwer zu akzeptieren", sagte Klopp, der mit dem in der Liga degradierten Torwart Loris Karius, Nationalspieler Emre Can, Joel Matip und Roberto Firmino ein ehemaliges Bundesliga-Quartett von Beginn an spielen ließ.
Quelle: ntv.de, Florian Krebl, sid