Fußball

"Wir waren zur Halbzeit wütend" Klopps Standpauke weckt Liverpool auf

Jürgen Klopp sah in Swansea ein Liverpool-Team, das sich mit sich selbst und dem Gegner äußerst schwertat.

Jürgen Klopp sah in Swansea ein Liverpool-Team, das sich mit sich selbst und dem Gegner äußerst schwertat.

(Foto: REUTERS)

Für Jürgen Klopp und seinen FC Liverpool gibt es bei Swansea City den vierten Sieg in Serie. Zufrieden ist der Trainer damit nicht, die Körpersprache seiner Spieler etwa nennt er "eine Katastrophe". Aber: Die Schuld dafür sieht Klopp auch bei sich selbst.

Die erste Halbzeit in Swansea hatte Jürgen Klopp gar nicht gefallen. Nach nur acht Minuten lag der FC Liverpool zurück und ging auch mit dem 0:1 in die Pause. "Wir waren zur Halbzeit wütend. Aber nur auf uns selbst, auf niemand anderen", sagte Klopp nach der Premier-League-Partie: "Ich hab den Jungs gesagt: 'Ich bin 49 und hab schon viele Fußballspiele verloren. Leider werde ich noch weitere verlieren, aber heute macht das keinen Sinn!'"

Klopps Ansprache zeigte Wirkung. Das Team war in der zweiten Halbzeit "nicht wiederzuerkennen", befand die Zeitung "Guardian". Im Stil einer Spitzenmannschaft drehte Liverpool die Partie und siegte dank der Tore von Roberto Firmino und James Milner, der seinen vierten Strafstoß versenkte, mit 2:1. "Die Reds erwachen aus ihrem Schlaf, um zu siegen und zu zeigen, was aus ihnen geworden ist", titelte die Tageszeitung "Liverpool Echo".

Trotzdem war in Klopps Spielanalyse der Ärger über die schwache erste Halbzeit noch deutlich zu hören. "Wir waren viel zu statisch, unserem Spiel fehlte die Bewegung", monierte der Teammanager, "die Körpersprache war auch eine Katastrophe." Den Grund dafür sah er auch bei sich selbst: "Wir waren nicht bereit für das Spiel. Es ist allerdings meine Aufgabe und meine Verantwortung, die Jungs gut einzustellen", sagte Klopp.

James Milner erlöste Liverpool kurz vor Schluss per Elfmeter und schoss den Sieg heraus.

James Milner erlöste Liverpool kurz vor Schluss per Elfmeter und schoss den Sieg heraus.

(Foto: imago/BPI)

Offene Ohren für Klopps Anweisungen

Folgerichtig geriet Liverpool durch den Treffer von Leroy Fer (8.) früh in Rückstand, erst nach seiner emotionalen Rede in der Kabine besserte sich der Auftritt der Gäste. Tore von Firmino (54.) und Milner (84./Foulelfmeter) erlösten ihren Boss schließlich noch.

"Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient", meinte Milner. Für Kapitän Jordan Henderson war der erste Treffer ausschlaggebend - und eben Klopps Ansprache, über die er lediglich verriet, dass "ein paar ernste Worte" zu hören waren.

Redefreudiger war da schon Klopp selbst. Während eines Spiels könne er ja "wenig ändern. Aber in der Pause kann ich eingreifen, wenn die Spieler für meine Anweisungen offene Ohren haben. Glücklicherweise haben sie das", sagte Klopp. Auf das nächste Spiel, den Klassiker am 17. Oktober gegen Manchester United, blickt Klopp daher auch mit vorsichtigem Optimismus. "Es ist wichtig und auch ein gutes Zeichen, dass wir selbst mit einer schwachen Leistung gewinnen können", sagte Klopp. Es gebe zwar "einige Dinge", die zu verbessern seien: "Aber wir haben nun viel Zeit, um zu lernen."

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen