Fußball

In Leipzig noch nicht brillant Kluivert verflucht und liebt berühmten Namen

Gegen den FC Bayern trifft Kluivert zum ersten Mal in der Bundesliga.

Gegen den FC Bayern trifft Kluivert zum ersten Mal in der Bundesliga.

(Foto: imago/Bernd Feil/M.i.S/Pool)

Sein erstes Tor in der Fußball-Bundesliga erzielt Justin Kluivert am vergangenen Wochenende ausgerechnet gegen den FC Bayern. Bei RB Leipzig hoffen sie auf ein Ende der Startschwierigkeiten des 21-Jährigen. Der kennt sich mit großen Bürden jedenfalls bestens aus.

Der Fluch des großen Namens suchte Justin Kluivert schon in Kindertagen heim. Mit Talent und Tatendrang stach er in der Nachwuchsakademie von Ajax Amsterdam wie einst sein berühmter Vater Patrick hervor. Seine Trainer jubelten. Andere Beobachter reagierten mit Neid und Missgunst.

Papa Patrick begleitet Justins Karriere natürlich von Beginn an.

Papa Patrick begleitet Justins Karriere natürlich von Beginn an.

(Foto: imago images/VI Images)

Kluivert, so lästerte man, wurde nicht bevorzugt, weil er schneller rannte, besser dribbelte oder mehr Tore schoss. Nein, er spielte nur, weil er eben ein Kluivert war. "Wenn du mit zehn Jahren als Kind spielst, reden viele Leute und meinen, dass du wegen deines Vaters den Vorzug erhältst", sagte Kluivert einmal: "Das hat mich immer motiviert. Das hat mich zu dem gemacht, der ich bin. Ich wollte jeden Tag zeigen, dass nichts am Namen lag." Sein Ehrgeiz zahlte sich aus, der Erfolg gibt ihm recht.

Am vergangenen Samstag erzielte der Flügelspieler von RB Leipzig beim Gipfeltreffen bei Bayern München (3:3) sein erstes Bundesliga-Tor. Und wenn RB in der Champions League gegen Manchester United um den Einzug ins Achtelfinale kämpft (21 Uhr im ntv.de-Liveticker), ist Kluivert mittendrin - und der Großteil seiner einstigen Neider sieht nur aus der Ferne zu.

"Ich bin auf jeden Fall schneller"

Das schwere Erbe seines Vaters lastet dabei aber zweifellos auf ihm. Zu groß war die Karriere Patrick Kluiverts, der mit Ajax die Champions League und den Weltpokal gewann, als dass seine Herkunft keinerlei Vergleiche nach sich zieht. Kluivert hat sich damit arrangiert. Er scheut sie nicht grundsätzlich, der heute 44-Jährige sei schließlich das "Idol" und der "wichtigste Ratgeber" für den 21-Jährigen. Dennoch, betont er, ist er eine eigene Person, ein eigener Spieler, der seine eigene Karriere verfolgt. "Ich bin auf jeden Fall schneller. Und ich kann auch ein bisschen besser dribbeln", sagte Justin einmal der "Sport Bild". Von seinem Vater hätte er gerne die Kopfballstärke geerbt - "allerdings bin ich auch fast 20 Zentimeter kleiner".

Seine Qualitäten überzeugten nach Ajax Amsterdam und der AS Rom auch RB Leipzig. Bis Saisonende ist er ausgeliehen, nachhaltig empfohlen hat sich Kluivert allerdings noch nicht. Erst zweimal stand er bei Trainer Julian Nagelsmann in der Startelf, zuletzt in München, wo er auf Rechtsaußen überzeugte.

Die Bundesliga sei "sicherlich gewöhnungsbedürftig in Bezug auf die Intensität", sagte Kluivert zuletzt, aber: "Ich finde es großartig: hoher Druck, schön Gas geben, vorwärts spielen. Das ist auch der Grund, warum ich hierhergekommen bin. Ich bin sehr glücklich mit diesem Schritt. Ich werde in Leipzig viel lernen." Davon ist auch der Verein überzeugt. Die Anlaufprobleme, so die Hoffnung, sind spätestens seit München vorbei. "Justin hat ein gutes Spiel gemacht, er ist auf dem richtigen Weg", sagte Sportdirektor Markus Krösche.

Quelle: ntv.de, Emanuel Reinke, sid

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