Fußball

"Der Ausputzer" wundert sich Kölle, Kicktipp, Käseheilung

Pa-Pa-Pa-Paderborn? Xabi Alonso und Josep Guardiola.

Pa-Pa-Pa-Paderborn? Xabi Alonso und Josep Guardiola.

(Foto: imago/Annegret Hilse)

In der verrücktesten Fußball-Liga der Welt werden Null-Tore-Spiele wie Siege gefeiert. Leider steht auch in den Kicktipp-Communities hierzulande immer öfter die Null. Und im britischen Königreich ist eh alles Käse. Da staunt der Laie. Sehr seltsam alles.

Zugegeben - die Titel von gestern machen sich gut in Geschichtsbüchern. Im Hier und Jetzt spenden sie nur bedingt Trost. Nein, hier ist nicht die Rede vom FC Bayern. Die halten, wenn auch mit Mühe und ohne Tore, direkten Kontakt zur Tabellenspitze. Auch wenn einem Spieler wie Xabi Alonso sicherlich immer noch nicht so ganz klar ist, wer eigentlich genau diese Paderborner sind. Er wird sie heute aus nächster Nähe kennenlernen.

"Der Ausputzer" auf n-tv.de

Das Fußballwochenende ist passé, alles ist geschrieben und gesagt. Wirklich alles? Natürlich nicht. Mit unserer Kolumne "Der Ausputzer" kehren wir auf n-tv.de dienstags, was aufzukehren ist. Unsere Autoren sind: Christian Bartlau, Kai Butterweck, Anja Kleinelanghorst und Ingo Scheel. Nach dem Spiel ist schließlich vor dem Spiel.

Nein, die Rede ist von des Ausputzers Kicktipp-Gemeinschaft. Die persönliche Tipp-Bilanz der letzten fünf Jahre: Zwei Titel, dazu dreimal unter den ersten Fünf. Eine Top-Bilanz eigentlich. Dieses Jahr dagegen Ernüchterung in Großbuchstaben. Die Null steht an diesem Spieltag und zwar unübersehbar. Nicht mal eine müde Tendenz, kein Punkt. Nicht einer. Stattdessen Drittletzter im Tableau. Abstand zur Tabellenspitze: unfassbare 37 Punkte. In Worten siebenunddreißig. Das mit der Meisterschaft kann man sich in dieser Saison wohl abschminken. Vier Spieltage im Tollhaus formerly known as Fußball-Bundesliga haben gereicht, um alle Hoffnungen fahren zu lassen.

Der Kongress tanzt

Auf dem Platz - und da liegt ja bekanntermaßen die Wahrheit - sieht man das natürlich anders. Dass etwa eine stehende Null ein Grund zum Feiern sein kann, wurde einem ebenfalls an diesem erneut wunderbar unberechenbaren Fußball-Wochenende gewahr. In Köln trennte man sich schiedlich friedlich torlos von den Gladbacher Rivalen, die Geißböcke sind damit am vierten Spieltag immer noch so ungeschlagen wie Mainz, Hoffenheim, München und Gladbach. Und eben Paderborn.

Der Kongress tanzt in Nordrhein-Westfalen. Wer wird Deutscher Meister? Pa-Pa-Pa-Paderborn. Unglaubliches Ding. Derart euphorisch beseelt ballert man dem Gegner dann auch schon mal das Ding aus 80 Metern in die Bude. Für so vorzügliche Unterhaltung hat das 140.000 Einwohner-Städtchen zuletzt gesorgt, als die dortigen Bierfläschchen noch Snobbies hießen.

Im Norden heißt es zwar nach wie vor "Willst du Hamburg oben sehen, musst du die Tabelle drehen", aber auch hier scheint die Null dazu angetan, wieder mal von besseren Zeiten zu träumen. Torloses Remis gegen den FC Bayern, der neue Trainer Josef Zinnbauer flugs als Heilsbringer gefeiert, der nicht nur Klopps Seitenlinien-Kilometer macht, sondern sich mit Klinsi aus der Dose auch noch zu seiner ganz persönlichen Sommermärchen-Pausen-Rede hochpeitschen lässt. Ordinary Joe? Von wegen. Tschaka, du schaffst es. Unglaublich auch hier, was die Liga in ihrer noch jungen Saison schon für Historien und Histörchen hervorgebracht hat.

Dort wo Zinnbauers Josef nun sitzt, hätte nach dem Willen vieler Fans in den letzten Jahren auch gern - zumindest vorübergehend - Felix Magath Platz nehmen sollen. Wann immer der jeweilige hanseatische Übungsleiter wankte - und das tat er oft in den letzten Jahren - wurde der Ruf nach dem Magier laut. Der hatte vor einigen Monaten quasi schon den Füller entdeckelt, um seine Unterschrift dann doch unter ein Papier des englischen FC Fulham zu setzen. Dort nun ist Magath auch schon wieder Geschichte. Und was dem hiesigen Sportschreiber der Medizinball, das ist dem englischen Sportskollegen seit heute wohl ein Stückchen Käse.

Quelle: ntv.de

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