Unterscheidung bei Getesteten Kommen einheitliche Stadion-Zugangsregeln?
10.08.2021, 07:30 Uhr
Fans mit welchem Status werden zukünftig die Bundesliga-Stadien besuchen dürfen?
(Foto: imago images/Matthias Koch)
Geisterspiele wird es zum Start der 59. Bundesligasaison zunächst zwar nicht geben, dafür aber eine hitzige Grundsatzdiskussion: Dürfen bald nur noch Geimpfte und Genesene in die Arenen - oder auch negativ getestete Anhänger? Der BVB und der 1. FC Köln haben andere Ansichten als die Sportpolitik.
In der Debatte über die Zugangsregelungen für Fußball-Stadien in der Corona-Pandemie haben sich kurz vor dem Bundesliga-Start am Freitag Sportpolitiker aus Koalition und Opposition für eine bundesweit einheitliche Anwendung der sogenannten 3G-Gruppe ausgesprochen. Der CDU-Experte Eberhard Gienger und die FDP-Sportausschuss-Obfrau Barbara Dassler führten in der "Augsburger Allgemeinen" für ihre Forderung nach Eintrittserlaubnissen für geimpfte, genesene und negativ getestete Fans verfassungsrechtliche Aspekte und wissenschaftliche Erkenntnisse an.
Für den ehemaligen Reck-Weltmeister Gienger ist "eine Unterscheidung zwischen geimpften, genesenen oder negativ getesteten Zuschauern aus verfassungsrechtlichen Gründen problematisch". Demnach müssen nach Ansicht des scheidenden sportpolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion "geimpfte, genesene oder negativ getestete Zuschauer beim Zutritt ins Stadion gleich behandelt werden".
BVB und Köln sehen das anders
Dassler hingegen lehnt - wie Gienger unter Vorbehalt des Hausrechts der Vereine und der Vorgaben der einzelnen Bundesländer - eine 2G-Lösung ab und verwies zur Untermauerung ihres Standpunktes auf das anerkannt geringere Infektionsrisiko außerhalb geschlossener Räume: "Im Stadionbereich sprechen wir über den Außenbereich. Daher lässt sich eine Zugangsreduzierung auf Geimpfte und Genesene kaum rechtfertigen. Die Ansteckungsgefahr im Außenbereich und mit Abstand ist ohnehin sehr gering. Daher sollte grundsätzlich der Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete möglich sein."
In den vergangenen Tagen war eine Diskussion über eine Beschränkung des Stadionzugangs lediglich für vollständig geimpfte und nachweislich genesene Besucher entbrannt. Erstligist 1. FC Köln kündigte dabei als erster Bundesligist einen Sonderweg an: Die Rheinländer wollen zu ihrer Saisonpremiere am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) gegen Hertha BSC nur 1000 von insgesamt 16.500 Plätzen für Zuschauer mit negativem Test statt Nachweisen für eine Impfung oder Genesung freigeben. Medienberichten zufolge soll in Köln außerdem ab dem zweiten Liga-Heimspiel ein negatives Testergebnis alleine nicht mehr für den Zugang zur Arena ausreichen.
Auch Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, wandte sich am Montag direkt an die Fans: "Wenn ihr wieder ins Stadion wollt, dann lasst euch bitte impfen." Beim BVB hat man eine klare Haltung: "2G wird bei uns deutlich favorisiert. Wenn du im Stadion weißt, dass 90 oder 95 Prozent der Zuschauer geimpft sind, hast du ein höheres Sicherheitsgefühl", sagte Watzke. "Wenn jeder die Möglichkeit hatte, sich zu impfen, können wir schon als Hausherr klar machen, dass wir das als sinnvoll erachten."
Quelle: ntv.de, dbe/sid