Fußball

Bayern-"Härtefall" Thomas Müller Kovac wertet Notnagel-Aussage als "Fehler"

Egal, wie man es formuliert: Mit Thomas Müller hat Bayern-Trainer Niko Kovac ein echtes Luxusproblem.

Egal, wie man es formuliert: Mit Thomas Müller hat Bayern-Trainer Niko Kovac ein echtes Luxusproblem.

(Foto: imago images/ActionPictures)

Fünfmal in Folge steht Vereins-Ikone Thomas Müller zuletzt nicht in der Startelf des FC Bayern. Und als wäre das nicht brisant genug, degradiert ihn sein Trainer Niko Kovac auch noch öffentlich zum "Notnagel". Seine Wortwahl korrigiert Kovac nun. In der Sache bleibt er konsequent.

Niko Kovac schmunzelte. Dann drückte er seinen Rücken noch mal richtig durch und räumte freimütig ein, einen Fehler gemacht zu haben, als er Thomas Müller vor knapp zwei Wochen als eine Art Notnagel bezeichnete. "Wenn Not am Mann sein sollte", hatte der Trainer von Bayern München da vor dem 1:2 gegen die TSG Hoffenheim gesagt, "wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen". Und nun? "Die Aussage war mal ein Fehler von mir, ich habe mich falsch artikuliert."

Falsch artikuliert? "Ich habe sie nicht so gemeint, wie ich sie letztendlich gesagt habe", beteuerte Kovac, er habe auch gleich "mit Thomas gesprochen, es ist alles ausgeräumt, er hat es nicht für bare Münze genommen". Nach ein paar Tagen des Schweigens hatte sich Müller vergangene Woche im "Kicker" bereits ähnlich geäußert: "Ich bin bei so etwas nicht so empfindlich. Es gab mit dem Trainer bereits ein Vier-Augen-Gespräch. Damit ist die Geschichte für mich ausgeräumt."

Objektive Härtefälle

Müller saß zuletzt fünfmal in Folge nur auf der Bayern-Bank. Das mag er nicht.

Müller saß zuletzt fünfmal in Folge nur auf der Bayern-Bank. Das mag er nicht.

(Foto: imago images/Eibner)

In der Sache, ließ Kovac aber durchblicken, bleibt er allerdings hart. "Ich werde", betonte der Trainer, "ganz objektiv mit dem Thema umgehen". Das heißt: Er und sein Trainerteam werden auch weiter "versuchen, immer die beste Lösung für den Spieltag zu finden", und daraus resultiere: "Härtefälle wird es immer geben." In den vergangenen fünf Saisonspielen war Müller der prominenteste Härtefall - auch weil es da nun Philippe Coutinho gibt.

Für das Spiel am Samstag beim FC Augsburg (15.30 Uhr/im Liveticker bei n-tv.de) darf sich Müller immerhin Hoffnung machen. Es ist die erste von insgesamt sieben Partien in 22 Tagen, und Kovac kündigte an: "Wir müssen jetzt schon zusehen, dass wir jedem die Minuten geben und immer frische Kräfte haben." Müller ist frisch, Coutinho hat eine Länderspielreise nach Asien in den Knochen. In Singapur spielte er für Brasilien einmal 72 Minuten (1:1 gegen Senegal) und einmal 78 Minuten (1:1 gegen Nigeria).

Letzter Startelfeinsatz vor einem Monat

Zuletzt stand Müller am 14. September im Spitzenspiel bei RB Leipzig (2:2) in der Anfangsformation, er spielte 63 Minuten. Seitdem gilt, was Kovac vor der Niederlage gegen Hoffenheim nun angeblich ein wenig falsch formulierte: Müller ist kein "Müller-spielt-immer"-Müller mehr. Tatsächlich kam er in den fünf Pflichtspielen seit Leipzig lediglich 66 Minuten zum Einsatz. Beim 7:2 bei Tottenham Hotspur in der Champions League musste er komplett zusehen.

Stunk hat Müller deswegen noch nicht gemacht, auch nicht wegen der wenig erbaulichen "Not-am-Mann"-Aussage von Kovac. Zugleich machte er im "Kicker" aber auch deutlich, dass er sich auf Dauer nicht als "Notnagel" sieht: "Wenn das Trainerteam mich in Zukunft nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen. Dafür bin ich einfach zu ehrgeizig."

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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