Mehr Kritik gewünscht Lahm ist nicht länger ARD-Experte
31.07.2018, 09:38 Uhr
Philipp Lahm muss gehen, Thomas Hitzlsperger darf bleiben, beschließt die ARD.
(Foto: imago/Sven Simon)
Das Erste stellt Ex-Nationalspieler Philipp Lahm vom Platz. Der ehemalige Kapitän war den Sender-Verantwortlichen wohl zu unkritisch. Statt seine Kritik an Bundestrainer Löw im TV zu äußern, schrieb er sie bei LinkedIn. Ein anderer Experte soll dagegen bleiben.
Es war eine kurze TV-Karriere: Philipp Lahm wird nicht länger Fußball-Experte für die ARD sein. Der Fernsehsender plant keine weiteren Einsätze des ehemaligen Fußballprofis. Der Vertrag mit dem früheren Nationalmannschafts-Kapitän ist ausgelaufen und soll nicht erneuert werden. Hingegen soll Thomas Hitzelsperger auch zukünftig für die ARD arbeiten. "Es gibt eine Runde der Sportchefs im September, auf der darüber gesprochen wird", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky zu den Personalien.
Balkausky hatte nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland Lahm kritisiert. "Philipp Lahm in unserem Team zu haben war aufgrund seiner Erfahrung sicher sehr belebend", hatte Balkausky der "Sport Bild" gesagt. "Manchmal hätten wir uns aber noch mehr von diesem Erfahrungsschatz und noch deutlichere Einschätzungen gewünscht." In dem Interview hatte Balkausky vor zwei Wochen allerdings auch angekündigt: "Wir werden mit Philipp Lahm sicherlich noch einmal grundsätzlich über unsere gemeinsamen Sendungen sprechen. Bislang gab es dazu allerdings noch keine Möglichkeit."
Der als ARD-Experte eingesetzte Ex-Profi hatte seine deutliche Kritik auch an Bundestrainer Joachim Löw im sozialen Netzwerk LinkedIn und nicht bei einer Sendung im Ersten geäußert. "Ich bin überzeugt davon, dass Jogi Löw seinen kollegialen Führungsstil der letzten Jahre ändern muss, wenn er mit der neuen Generation von Nationalspielern wieder Erfolg haben möchte. Das ist kein Zeichen der Schwäche, sondern der Weiterentwicklung", hatte Lahm Mitte Juli geschrieben.
Quelle: ntv.de, ara/dpa