"Mein Leben gehört mir" Lahm verteidigt seinen Rücktritt
23.07.2014, 12:32 Uhr
Als triumphierender Kapitän mit WM-Pokal in der Hand - so ist Philipp Lahm abgetreten.
(Foto: REUTERS)
Sein Rücktritt hat hohe Wellen geschlagen, also erklärt sich Philipp Lahm erneut: Er wolle sich nicht vom Leistungssport treiben lassen, so Lahm, er wäre auch ohne Titel abgetreten. Offenbar reifte die Entscheidung seit einem Knackpunkt in seiner Karriere.
Philipp Lahm wäre auch ohne den Gewinn des Weltmeistertitels in Brasilien aus der Fußball-Nationalmannschaft zurückgetreten. Das schreibt der Bayern-Profi in einem Gastbeitrag für die "Zeit". Darin erklärt er seinen Rückzug als Folge seiner Lebensphilosophie: "Ich will mich nicht vom Leistungssport treiben lassen. Mein Leben gehört mir."
Zu dieser Erkenntnis sei er aber erst nach einem Spiel gekommen - nach dem Champions-League-Finale 2012, dem dramatischen "Finale dahoam". Der FC Bayern München unterlag damals im eigenen Stadion trotz drückender Überlegenheit dem FC Chelsea im Elfmeterschießen. Lahm schreibt, er habe damals eines seiner besten Spiele gemacht. "Aber es hat trotzdem nicht gereicht." Er habe danach erkannt, dass Sportler ständig von Zufällen abhängen, von Dingen, die sie nicht beeinflussen können. "Manches ist einfach auch Glück".
Entscheidung schon 2013
Danach habe er seine Entscheidungen selbst in die Hand genommen - und schon im Herbst 2013 beschlossen, die Nationalmannschaft nach der Weltmeisterschaft zu verlassen und sich nur noch auf den FC Bayern zu konzentrieren. Die Nationelf solle nun neue Strukturen entwickeln. "Nun kommt die neue Generation in die Verantwortung, die Jungs sind teilweise acht, neun Jahre jünger als ich und müssen einen eigenen Anführer finden."
Lahm hatte in zehn Jahren Nationalmannschaft insgesamt 113 Länderspiele absolviert und 5 Tore erzielt. Er gehörte in dieser Zeit immer zu den besten Spielern der DFB-Elf. Er galt als rechte Hand des Bundestrainers, seit der WM 2010 war er auch Kapitän des Teams von Joachim Löw. Sein Rücktritt nach der Weltmeisterschaft hatte viel Respekt bei den Kollegen hervorgerufen - aber auch Verwunderung und scharfe Kritik.
Quelle: ntv.de, cba