Fußball

Topduell als Modellversuch Leipzig will die Bayern vor Fans empfangen

Bayern gegen Leipzig, ein Spitzenspiel als Modellversuch.

Bayern gegen Leipzig, ein Spitzenspiel als Modellversuch.

(Foto: dpa)

Wird der Titelkampf in der Fußball-Bundesliga vor Fans entschieden? Wenn der FC Bayern zum Verfolger nach Leipzig reist, sollen ihn dort knapp 1000 Zuschauer erwarten. Entsprechendes will die Stadt offenbar verkünden.

Wenn möglicherweise der Titelkampf in der Fußball-Bundesliga entschieden wird, soll das vor Zuschauern geschehen: Wie der "Sportbuzzer" meldete und was sich mit den Informationen weiterer Medien deckt, sollen am 3. April 999 Zuschauer die Red-Bull-Arena in Leipzig bevölkern. Dann empfängt der Bundesliga-Zweite RB Leipzig den Tabellenführer Bayern München zum Spitzenspiel - und zum Modellversuch für die Rückkehr von Fans in die Bundesliga-Stadien.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung soll demnach am Montag (10 Uhr) bei einer Pressekonferenz das Projekt verkünden. Voraussetzung sollen Schnelltests, eine spezielle Zugangskontrolle und die Platzverteilung im A-Block der Red-Bull-Arena sein. RB wollte sich am Sonntagabend auf Anfrage dazu nicht äußern.

In den Versuch soll auch der Handball-Bundesligist SC DHfK Leipzig involviert sein, dessen Heimspiel gegen HC Erlangen zwei Tage vor der Fußballpartie ebenfalls vor einer festgelegten Anzahl Zuschauern in der benachbarten Indoor-Arena stattfinden soll. Die "Bild"-Zeitung verweist auf Artikel 8 G in der sächsischen Corona-Schutzverordnung. Diese erlaube Städten und Gemeinden sogenannte Modell-Projekte, sollte der Sieben-Tage-Inzidenzwert unter 100 Infektionen pro 100.000 Einwohner liegen. Überschreite der Wert "signifikant" vor Beginn des Versuchs die Grenze, könnten die zuständigen Behörden ihre Zustimmung noch widerrufen.

Erster Test in Rostock

Sachsen wäre nicht das erste Bundesland, das wieder Versuche mit Zuschauern startet. So waren bereits an diesem Wochenende beim Drittliga-Heimspiel des FC Hansa Rostock gegen den Halleschen FC (1:0) 777 Fans erlaubt. Hansa Rostocks Vorstandschef Robert Marien hatte am Samstag ein vorläufiges positives Fazit nach dem ersten Spiel vor Zuschauern im deutschen Profi-Fußball seit fast fünf Monaten gezogen. "Alles ist gelungen. Wir machen nun eine erste interne Auswertung." Keiner der vor dem Ostseestadion gemachten 1100 Corona-Schnelltests war seinen Angaben nach positiv. Zu der Partie waren 777 Fans zugelassen.

Laut Marien waren etwa 700 in die rund 29.000 Zuschauer fassende Arena gekommen. Alle Besucher und Mitarbeitenden beim Spiel waren vor dem Einlass registriert und getestet worden. Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hatte das Spiel mit Zuschauern als wegweisend für andere Sportarten und Branchen bezeichnet.

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Zufrieden zeigte sich nach der Partie auch die Polizei. Insgesamt war sie mit einer Zahl von Einsatzkräften im zweistelligen Bereich im und am Stadion. Die Schnelltests seien reibungslos und ohne Ansammlungen von Menschen abgelaufen, hieß es in einer Mitteilung. Auch während des Spiels hätten sich die Zuschauer an die vorgeschriebenen Abstände und an die Maskenpflicht gehalten. "Die Sportveranstaltung verlief durchgehend besonnen."

Rostock hat bundesweit eine der geringsten Sieben-Tage-Inzidenzen. Das Gesundheitsamt der Hansestadt und die Landesregierung hatten ihre Zustimmung für das bundesweite Pilotprojekt gegeben. Die Erfahrungen, die der FC Hansa sammelt, sollen allen interessierten Profivereinen zugänglich gemacht werden. Gäste im Stadion waren unter anderem ein Beobachter vom Deutschen Fußball-Bund, zwei Vertreter von Union Berlin sowie Mitarbeiter von Vereinen anderer Sportarten.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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