Boxing-Day-Aufreger in England Leno legt sich mit Balljunge an, Klopp stürmt an die Spitze
26.12.2023, 21:17 Uhr
Bernd Leno und der Balljunge in der strittigen Szene.
Im Tabellenkeller der Premier League rappelt sich Aufsteiger Luton Town auf, an der Spitze thront der FC Liverpool. Der Boxing Day in England hält einmal mehr, was er verspricht. Für Torhüter Bernd Leno läuft es nicht so gut - zur Pleite mit dem FC Fulham kommt ein Aufreger mit einem Balljungen.
Der FC Liverpool hat am traditionsreichen Boxing-Day-Spieltag am zweiten Weihnachtstag die Tabellenführung in der englischen Premier League übernommen. Die Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp gewann beim Tabellenvorletzten FC Burnley 2:0 (1:0) und schob sich mit 42 Punkten am FC Arsenal (40) vorbei. Die Gunners treffen erst am Donnerstag auf West Ham United.
Liverpool wurde seiner Favoritenrolle früh gerecht und ging durch Darwin Núñez in Führung (6.). Die Gäste blieben danach spielbestimmend, ließen bis zur Pause aber weitere gute Gelegenheiten ungenutzt. Die Reds waren auch nach dem Wechsel das bessere Team. Den Treffer von Harvey Elliott (55.) kassierte der VAR aufgrund einer Abseitsposition von Mohamed Salah ein. Diogo Jota (90.) sorgte für die Entscheidung.
Am Abend verhindert Manchester United den Sprung von Aston Villa auf Rang zwei. Der englische Fußball-Rekordmeister gewann nach einem 0:2-Rückstand zur Pause noch mit 3:2 gegen den Tabellendritten. Alejandro Garnacho (59./71.) mit einem Doppelpack und Rasmus Höjlund (82.) drehten mit ihren Treffern die Partie, nachdem John McGinn (21.) und Leander Dendoncker (26.) die Gäste im Old Trafford in Führung gebracht hatten.
Torwart Bernd Leno indes hat für eine Aufregerszene mit einem Balljungen gesorgt - und sich sofort entschuldigt. Der neunmalige deutsche Nationalspieler des FC Fulham hatte dem Helfer während des 0:3 beim AFC Bournemouth den Ball harsch aus der Hand genommen und ihn auch berührt. Während der nächsten Spielunterbrechung war zu sehen, wie Leno den Balljungen umarmte. Justin Kluivert (44.), Dominic Solanke (62., Foulelfmeter) und Luis Sinisterra (90.+3) trafen für die Gastgeber. Auch beim ersten Gegentor sah Leno nicht gut aus.
Bei Newcastle geht es rapide bergab
Fulham-Trainer Marco Silva sagte nach dem Spiel, es sei nicht richtig, dass Leno den Balljungen geschubst habe. "Ich habe mit Bernd darüber gesprochen", sagte er der Zeitung "Mirror" zufolge. "Er ist ein Top-Profi, er wollte schnell weiterspielen, aber die Balljungen haben den Ball gehalten. Er hat ihn berührt, nicht geschubst - das sind verschiedene Dinge."
Stürmer Chris Wood von Nottingham Forest hatte den speziellen Spieltag mit einem furiosen Dreierpack eingeläutet. Dank der Tore des Neuseeländers (45.+1, 53. und 60.) feierte der Abstiegskandidat beim 3:1 (1:1) bei Newcastle United den ersten Sieg unter dem neuen Teammanager Nuno Espirito Santo. Gleichzeitig war es der erste Erfolg nach sieben Liga-Partien ohne Sieg. Wood drehte das Spiel, nachdem der frühere Dortmunder Alexander Isak (23., Foulelfmeter) die Gastgeber in Führung gebracht hatte.
Espirito Santo, einst Coach der Wolverhampton Wanderers und von Tottenham Hotspur, hatte Nottingham in der Vorwoche übernommen, nachdem sein Vorgänger Steve Cooper entlassen worden war. Bei seinem Debüt am vergangenen Samstag hatte der Portugiese eine 2:3-Niederlage gegen Bournemouth kassiert. Saudi-Projekt Newcastle steht derweil bei vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Liga-Spielen und droht die Champions-League-Ränge aus den Augen zu verlieren.
Im Tabellenkeller feierte Luton Town einen 3:2 (1:0)-Erfolg bei Schlusslicht Sheffield United. Nach dem zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand bescherten zwei Eigentore von Jack Robinson (77.) und Anis Slimane (81.) den Gästen den Sieg. Zehn Tage nach dem Herzstillstand von Kapitän Tom Lockyer, der inzwischen seine Reha begonnen hat, hatte Alfie Doughty (17.) Luton Town in Front gebracht. Oliver McBurnie (61.) und Anel Ahmedhodzic (69.) trafen zum zwischenzeitlichen 2:1 für Sheffield. Luton gelang durch den Sieg im Aufsteigerduell der Anschluss die Nichtabstiegsplätze.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa