Fußball

Nach Skandal um aberkanntes Tor Liverpool verlangt Herausgabe von Schiri-Kommunikation

Schiedsrichter Simon Hooper.

Schiedsrichter Simon Hooper.

(Foto: IMAGO/Propaganda Photo)

"Sämtliche verfügbaren Optionen" will der FC Liverpool wegen des schweren Schiedsrichter-Fehlers im Premier-League-Spiel gegen Tottenham prüfen. Eine erste Maßnahme ist Medienberichten zufolge eine Forderung an den Schiri-Verband. Der soll die Kommunikation der Unparteiischen herausgeben.

Der FC Liverpool hat wegen der schweren Videobeweis-Panne bei der Niederlage gegen Tottenham Hotspur Medienberichten zufolge einen formellen Antrag beim zuständigen Schiedsrichter-Verband PGMOL gestellt. Die Reds wollen demnach die Audio-Aufnahmen des Video-Referees. Das berichteten unter anderem das "Liverpool Echo" und der Sender BBC sowie das Portal "The Athletic". In einem offiziellen Statement der Reds hatte der Klub zuvor die "Integrität des Sports" angezweifelt und angekündigt, "sämtliche verfügbaren Optionen" auszuloten.

In der Partie bei den Spurs war der vermeintliche Führungstreffer von Liverpools Luis Diaz in der 34. Minute zu Unrecht wegen Abseits aberkannt worden. Der zuständige Schiedsrichter-Verband PGMOL räumte danach ein, es habe sich hierbei um eine "erhebliche menschliche Fehlentscheidung" gehandelt.

Der Video-Referee hatte gedacht, Schiedsrichter Simon Hooper habe auf dem Rasen das Tor von Luis Diaz als gültig bewertet, und daher nicht eingegriffen. So sahen sich die Unparteiischen im Stadion aber in ihrer tatsächlich getroffenen Abseitsentscheidung bestätigt. Die Szene befeuerte die Debatte um den Videobeweis im englischen Fußball. Die betroffenen Video-Schiedsrichter wurden vorerst von weiteren Einsätzen abgezogen.

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Die Panne als menschliches Versagen einzustufen, sei "inakzeptabel", hatte der FC Liverpool betont. Es müsse eine Untersuchung der Vorkommnisse "mit voller Transparenz" geben. Dies sei von hoher Bedeutung für den künftigen Entscheidungsprozess, von dem alle Klubs betroffen seien. "Die Lehren müssen für die Verbesserung der Abläufe gezogen werden, damit sichergestellt ist, dass solche Situationen nie wieder passieren können", hieß es in der Klub-Mitteilung weiter.

Trainer Jürgen Klopp hatte unmittelbar nach dem Spiel gesagt, es habe sich um die "unfairsten Umstände und verrücktesten Entscheidungen" gehandelt. Neben dem fälschlich nicht gegebenen Tor hatte sein Team auch zwei Platzverweise kassiert. Liverpool hatte die Partie 1:2 verloren. Auch das Medien-Echo war eindeutig. Der "Guardian" etwa hatte resümiert: "Es ist absurd, dass sich große Teile der anstrengenden VAR-Debatte darauf herunterbrechen lassen, dass es grundlegend an Kompetenz mangelt."

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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