In nur zwei Monaten beim FC Liverpool hat Jürgen Klopp den schlafenden Fußball-Riesen schon wachgeküsst. Nationalspieler Emre Can schwärmt vom neuen Coach. Der überzeugt mit seiner Spielidee und als Motivator - ist aber selber nicht ganz zufrieden.

Die Fußball-Revolution beim FC Liverpool unter Jürgen Klopp nimmt Fahrt auf. Sechs Siege aus den letzten sieben Spielen, darunter ein spektakuläres 4:1 bei Manchester City. Fans und Experten in England verbeugen sich vor "King Klopp" und auch Fußball-Nationalspieler Emre Can schwärmt nach knapp zwei Monaten unter Klopp bereits in den höchsten Tönen von seinem neuen Coach. "Klopp hat uns diese Zweifel genommen und uns aufgezeigt, wie wir guten, erfolgreichen Fußball spielen können, der gleichzeitig Spaß macht. Die Mannschaft glaubt an ihn und seinen Weg", sagte der Liverpool-Profi im Interview mit Spox.com.

Der langjährige Coach von Borussia Dortmund habe seinen Stil schon komplett auf das Team übertragen. "Es steckt sehr viel Klopp in der Mannschaft. Er hat eine ganz andere Idee von Fußball, setzt auf Pressing und Umschaltspiel. Wir verinnerlichen seine Philosophie immer besser, stehen kompakt und treten als Mannschaft auf", äußerte Can. Er selbst habe "ein tolles Verhältnis", zu Klopp, "wir verstehen uns gut und reden viel miteinander. Er will mich auch persönlich weiterbringen, was ich sehr zu schätzen weiß."

Bereits Klopps erste Teamansprache Anfang Oktober sei "sehr emotional und motivierend" gewesen, berichtete der 21-Jährige: "Er verstellt sich nicht und weiß ganz genau, wie er das Feuer in der Mannschaft entfacht. Gleichzeitig lockert er die Stimmung immer wieder auf, indem er hier und da auch mal einen Witz macht."

Formkurve zeigt nach oben

Dass sich nach Klopps Wechsel zum FC Liverpool ein regelrechter Hype um "The Normal One" entwickelt habe, bekomme das Team natürlich mit. "Für uns als Mannschaft ist ein solcher Hype aber nebensächlich", sagte Can, "uns geht es einzig um die Leistung auf dem Platz." Die stimmt unter Klopp: In der Premier League steht Liverpool auf Rang sechs, in der Europa League vorzeitig in der Zwischenrunde.

Auf die Frage, ob das nicht ein guter Start sei, antwortete Klopp vor dem Ligapokal-Viertelfinale beim FC Southampton am Mittwochabend dennoch: "Manchmal würde ich gern meinen Charakter ändern, aber ich kann diese verf***** Niederlage gegen Crystal Palace nicht vergessen. Wenn wir dieses Spiel gewonnen hätte, würde ich sagen: Ok." Das 1:2 gegen Palace im eigenen Stadion war die einzige Niederlage in zehn Pflichtspielen unter Klopp.