Sorg oder Kuntz, kein Kloppo Löw nennt Kandidaten für seine Nachfolge
01.07.2019, 13:22 Uhr
Joachim Löw macht sich drei Jahre vor dem Ende seines Vertrages Gedanken um die Zukunft des DFB.
(Foto: imago images / Beautiful Sports)
Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat zwar noch einen Vertrag bis zur Weltmeisterschaft 2022, aktuelle Ereignisse sorgen aber dafür, dass bereits über mögliche Nachfolger diskutiert wird. Nun hat der Weltmeister-Coach von 2014 seine eigenen Kandidaten platziert.
Joachim Löw hat sich erstmals konkreter über seinen möglichen Nachfolger als Bundestrainer geäußert. Eine verbandsinterne Lösung sei eine naheliegende Option, machte der DFB-Chefcoach nach dem EM-Endspiel der U21 in Italien deutlich. "Wir haben zwei Trainer beim DFB, die absolut die Fähigkeiten haben, Bundestrainer zu werden: Stefan Kuntz und Marcus Sorg", sagte Löw der "Bild"-Zeitung. "Beide haben sehr viel Empathie, das ist heute wichtig bei den jungen Spielern, dass man Zugang zu ihnen bekommt und sie auf einer persönlichen Schiene erreicht. Das können beide sehr gut", ergänzte der Bundestrainer. Dessen Vertrag läuft noch bis nach der WM 2022.
Kuntz, der als Trainer die deutsche U21 vor zwei Jahren zum EM-Titel und jetzt wieder ins Finale führte, habe "selbstverständlich, absolut" das Zeug, sein Nachfolger zu werden, erklärte Löw: "Stefan hat in den Jahren, in denen er jetzt beim DFB ist, hervorragende Arbeit geleistet. Wir haben ja immer eine enge Abstimmung - die Spieler, die nach oben kommen, sind sehr gut vorbereitet."
Außerhalb des Nachwuchsbereiches hat Kuntz als leitender Bankangestellter bisher jedoch wenig vorzuweisen: Bei jedem seiner drei Vereinsengagements im Profifußball wurde er spätestens in der dritten Saison entlassen, zuletzt 2004 bei LR Ahlen. Seitdem war der ehemalige Torjäger vor seinem DFB-Job mit mäßigem sportlichem Erfolg als Funktionär tätig.
Auch Löws zweiter Kandidat hat keine Erfolge im Vereinsfußball vorzuweisen. Marcus Sorg, derzeit Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, kann zwar schon auf eine spannende Karriere als Nachwuchs- und Assistenztrainer zurückblicken, dazu gesellen sich allerdings nur 18 Spiele als Cheftrainer des SC Freiburg. Das ficht Löw allerdings keineswegs an: "Der hat mich zuletzt vertreten, ist auch schon lange beim DFB, auch er hat eine hohe Fachkompetenz."
Klopp wird es nicht
Löw war nach der WM 2006 als Ex-Assistent von Jürgen Klinsmann ebenfalls zum Bundestrainer befördert worden, nachdem sein Chef diese Variante angeschoben hatte. Seitdem wurde sein Vertrag mehrmals verlängert, zuletzt noch vor der blamablen WM 2018 bis 2022. Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff macht sich in Sachen Löw-Nachfolge "über den Ernstfall" aktuell keine Sorgen.
Ein anderer großer Trainer, den sich vor allem viele Fans in Deutschland als Löw-Nachfolger wünschen dürften, spielt dagegen in den Gedankenspielen der Verantwortlichen keine Rolle: Jürgen Klopp, der im Juni mit dem FC Liverpool die Champions League gewonnen hatte, fehlte in Löws Aufzählung.
Quelle: ntv.de, ter/dpa/sid