Fußball

Forderungen wie ein "Platzsturm" Maldini schimpft auf respektlosen Rangnick

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(Foto: imago images / Christian Schroedter)

Seit Monaten halten sich Gerüchte über eine mögliche Zusammenarbeit von Ralf Rangnick und dem AC Mailand. Es werden offenbar auch konkrete Gespräche geführt. Die Forderungen des Trainers machen eine Klub-Ikone indes wütend.

Vereinsikone Paolo Maldini vom AC Mailand hat nach Gerüchten über einen Wechsel von Ralf Rangnick zum italienischen Traditionsklub über den deutschen Trainer hergezogen. Rangnick wolle die "ganze Macht" sowohl im technischen als auch sportlichen Bereich, sagte Maldini, der aktuell Technischer Direktor von Milan ist, der Nachrichtenagentur Ansa. Damit grätsche Rangnick in Bereiche, wo "Fachleute mit regulärem Vertrag arbeiten". Die angeblichen Forderungen Rangnicks seien wie ein "Platzsturm".

"Deshalb habe ich einen Rat für ihn: Bevor er Italienisch lernt, sollte er das Konzept von Respekt überdenken", zitierte Ansa den 51 Jahre alten ehemaligen Nationalspieler. "Es gibt Kollegen, die trotz der momentanen Schwierigkeiten auf professionelle Art und Weise die Saison zum Abschluss bringen wollen und das Wohl von Milan vor ihr eigenes stellen."

Seit Monaten gibt es Spekulationen, dass der Ex-RB-Leipzig-Trainer nach Mailand wechseln und dort Chefcoach sowie Sportdirektor werden soll. Letzte Woche hatte er der "Bild"-Zeitung bestätigt, dass es Gespräche gebe. "Der AC Mailand hat einmal angefragt, ob es denn eine Möglichkeit gäbe", sagte Rangnick, der derzeit als Head of Global Soccer von Red Bull arbeitet. "Anschließend gab es Gespräche mit meinem Berater. Dann kam Corona und seitdem gibt es andere und wichtigere Themen."

"Abenteuerland ist ok"

Rangnick erklärte: "Ich bin niemand, dem die Vorstellungskraft fehlt, dass manche Dinge klappen können. Abenteuerland ist ok. Aber es darf kein Himmelfahrtskommando sein. Am Ende geht es darum zu wissen, was sehen die anderen Klubs in einem? Was geben sie dir für Möglichkeiten, Dinge zu entwickeln? Und sehe ich das am Ende auch selbst als umsetzbar an. Ohne überheblich zu sein: Da kommt nicht allzu viel in Frage." Klar scheint ungeachtet dessen, dass eine Zusammenarbeit mit Maldini, der mit Milan siebenmal Meister wurde und fünfmal den Pokal der Landesmeister und die Champions League gewann, kaum möglich ist.

Der Präsident des Klubs, Paolo Scaroni, hatte gerade erst betont, eine neue Mannschaft formen zu wollen - was wohl ganz in Rangnicks Sinn wäre. "Unsere Mission ist es, eine junge Mannschaft aufzubauen, die einen schnellen Fußball nach britischem Modell oder nach Ajax-Vorbild spielt. Hinzu müssen wir Sponsoren finden, denn ohne Sponsoren kommt man zu keinen Resultaten. Unser Ziel ist, Tifosi überall zu gewinnen, auch in China, Indonesien und Pakistan", sagte er der "Gazzetta dello Sport". Die Mailänder versuchen seit Längerem vergeblich, an alte Erfolge anzuknüpfen.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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