Fußball

CL-Triumph gegen Inter Mailand Manchester City wankt zum historischen Triple

Erling Haaland gewinnt in seinem ersten Jahr bei Man City gleich das Triple.

Erling Haaland gewinnt in seinem ersten Jahr bei Man City gleich das Triple.

(Foto: REUTERS)

Die Krönung ist perfekt: Manchester City gewinnt das Finale der Champions League gegen Inter Mailand knapp und feiert als zehnte Mannschaft in Europa das Titel-Triple. Das Endspiel in Istanbul ist intensiv und hitzig. Die Mannschaft von Starcoach Pep Guardiola übersteht dabei einige bange Momente.

Pep Guardiola zitterte und flehte bis zur letzten Sekunde, Ilkay Gündogan riss erleichtert die Arme hoch: Als Manchester City endlich am Ziel seiner milliardenschweren und dornenreichen Champion-League-Mission angekommen war, entlud sich im Atatürk-Olympiastadion ein Jubelorkan. Der englische Meister und FA-Cup-Sieger wurde seiner Favoritenrolle in einem umkämpften Finale in Istanbul mit einem 1:0 (0:0)-Sieg gegen Inter Mailand gerecht - und startete direkt eine ausgelassene Triple-Party.

Rodri (68.) traf entscheidend vor 71.412 Zuschauern für City, das immer wieder schmerzlich gestolpert war auf der Jagd nach dem wichtigsten Titel im europäischen Klub-Fußball. Der Coup erlöste Kapitän Gündogan, der nach Finalniederlagen 2013 mit Borussia Dortmund und 2021 mit City erstmals triumphierte. Zudem endete Guardiolas zwölf Jahre lange Wartezeit auf seinen dritten Champions-League-Coup als Coach.

Zweites englisches Triple-Team

Manchester City - Inter Mailand 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Rodrigo (68.)
Manchester: Ederson - Akanji, Ruben Dias, Ake - Rodrigo, Stones (82. Walker) - Bernardo Silva, De Bruyne (36. Foden), Gündogan, Grealish - Haaland; Trainer: Guardiola.
Mailand: Onana - Darmian (84. D'Ambrosio), Acerbi, Bastoni (76. Gosens) - Dumfries (77. Bellanova), Brozovic, Dimarco - Barella, Calhanoglu (84. Mchitarjan) - Dzeko (57. Lukaku), Lautaro Martinez; Trainer: Inzaghi.
Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen)
Zuschauer: 71.412 (ausverkauft in Istanbul)
Gelbe Karten: Haaland, Ederson - Barella, Lukaku, Onana, Inzaghi (als Trainer)

Die "Skyblues" vollendeten als zweites englisches Team nach Manchester United 1999 zudem ein Triple und verhinderten, dass sich Inter zum insgesamt vierten Mal zu Europas bestem Fußball-Klub nach 1964, 1965 und 2010 krönte. City, das unter der Besitzergruppe um Scheich Mansour aus Abu Dhabi immer wieder hohe Millionensummen für Transfers ausgab, nahm einen langen Anlauf auf den "Henkelpott". Seit Guardiolas Amtsantritt 2016 stand der Klub dreimal im Viertelfinale, einmal im Halbfinale und verlor vor zwei Jahren in Porto das Endspiel gegen den FC Chelsea mit 0:1.

Vor der Partie hatten die Aushängeschilder von Manchester ihre Sehnsucht betont, es endlich zu schaffen und die Fans zu beglücken. Tausende Anhänger der "Skyblues" und von Inter brachten sich im Stadtgebiet der türkischen Metropole ab dem Morgen in Finalstimmung. Das Chaos und die Einlassprobleme aus dem Vorjahr in Paris wiederholten sich nicht.

City-Keeper Ederson überraschend nervös

Sportlich waren die Rollen vor dem Anpfiff klar verteilt - City hatte nacheinander Bayern München und Real Madrid ausgeschaltet und ging ungeschlagen ins Finale. Inter kündigte als Außenseiter jedoch einen Auftritt mit viel Herz an, und Guardiola, der zunächst auf eine Dreierkette ohne Kyle Walker setzte, warnte.

Seine Mannschaft begann dann wie erwartet druckvoll und kam per Schlenzer von Bernardo Silva schnell zur ersten Gelegenheit (5.). Danach hielt Inter bis zum gefährlichen Abschluss von Erling Haaland (27.) den Favoriten jedoch vom eigenen Tor fern und wusste selbst durchaus mit geradlinigem Umschaltspiel zu gefallen. City-Keeper Ederson, sobald involviert, machte einen nervösen Eindruck.

Inter lässt unfassbare Chancen liegen

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Dann setzte es einen schmerzhaften Rückschlag: Guardiolas Offensivmotor Kevin de Bruyne musste wie im Finale vor zwei Jahren frühzeitig verletzt vom Platz, Phil Foden sollte fortan Akzente setzen (36.). Inter nervte Manchester bis zum Pausenpfiff weiter mit hartnäckiger Defensivarbeit. Mit dem Wiederanpfiff wollten Gündogan und Co. spürbar die Schlagzahl erhöhen, aber Inter, das ab der 57. Spielminute mit Romelu Lukaku für Edin Dzeko spielte, blieb gefährlich: Weltmeister Lautaro Martinez musste nach Abstimmungsproblemen kurz danach von Ederson gestoppt werden. Dann nutzte Rodri einen Abpraller konsequent zur Führung.

Mailand war nicht geschlagen und traf im Gegenzug durch Federico Dimarco die Latte. Nationalspieler Robin Gosens, der zunächst auf der Bank Platz genommen hatte, kam in der Schlussphase aufs Feld (76.). Kurz darauf vergab Foden die Chance zum 2:0 (77.). Lukaku verpasste kurz vor Schluss den Ausgleich (88.) auf fast schon dramatische Weise. Er köpfte den Ball an den Fuß von Ederson auf der Torlinie. Rúben Dias klärt danach in höchster Not. Auch in der sechsten Minute der Nachspielzeit musste Ederson noch einmal klären. Ein Wahnsinnsfinale.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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