Weil noch nicht verhandelt wird Matthäus und Kahn zoffen sich wegen Lewandowski
16.03.2022, 19:30 Uhr
Lothar Matthäus trifft Robert Lewandowski bei einer Meisterehrung.
(Foto: imago images / DeFodi)
Robert Lewandowski ist bis 2023 bei Bayern München unter Vertrag. Bislang soll es noch keine Gespräche über eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses gegeben haben. Das verwundert Lothar Matthäus, der der Klubführung um Kahn Untätigkeit vorwirft. Die wehrt sich gegen den "Schlagzeilenlieferanten".
Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn und der ehemalige Weltklassefußballer Lothar Matthäus sind uneins über die Personalplanungen des deutschen Rekordmeisters. Die beiden früheren Nationalspieler liefern sich ein Wortduell. Es geht um Robert Lewandowski und dessen Zukunft.
Torjäger Lewandowski steht bei den Bayern noch bis 2023 unter Vertrag. Der Pole trifft immer, aber wird jeden Tag auch ein bisschen älter. Im August wird er 34 Jahre alt sein. Hartnäckig halten sich seit langer Zeit die Gerüchte, dass er noch einmal etwas anderes erleben, noch einmal angreife und sein Talent in einer anderen Liga zur Schau stellen will. Ein Abschied ist keineswegs ausgeschlossen. Und vielleicht sogar von den Bayern gewollt.
Zumindest aber sind die Bemühungen der Münchener, mit Lewandowski zu verlängern, sehr übersichtlich. "Es gab noch keinen Kontakt zum FC Bayern", sagte sein Berater Pini Zahavi dem "Kicker". Zahavi, der rund um den Alaba-Transfer mit der damaligen Bayern-Führung aneinandergeraten war, beschäftigt seit neuestem einen Mitarbeiter in Deutschland. Dessen Aufgabe ist es, auch in den Medien eventuell Transfers zu begleiten. Seither mehren sich die Gerüchte. War in früheren Jahren meist Real Madrid das Wunschziel, so soll sich Lewandowski nun eher Richtung England orientieren.
Und der Stürmer, der aktuell 24 Millionen Euro plus Prämien verdient, wundert sich darüber und mit ihm auch Lothar Matthäus, der in der "Sport Bild" sein Unverständnis über die ausbleibenden Verhandlungen in gewohnter Art und Weise formulierte.
Matthäus teilt aus
"Der FC Bayern kann sich glücklich schätzen, dass Robert Lewandowski so einen super Charakter hat und ein Vollprofi ist. Er lässt sich nicht gehen", erklärte Matthäus und griff die neue Vereinsführung um Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić an: "Den Umgang mit ihm verstehe ich nicht. Wenn man bis jetzt nicht mit Lewandowskis Seite Kontakt aufgenommen hat, finde ich das respektlos. Das wäre unter Uli Hoeneß oder Kalle Rummenigge undenkbar gewesen. Das Zwischenmenschliche ist nicht mehr so vorhanden wie früher!"
Bayern München hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Spieler ablösefrei oder unter Wert gehen lassen müssen. Im vergangenen Sommer verließen David Alaba und Jérôme Boateng den Rekordmeister nach Vertragsende, nach der Saison folgt ihnen Niklas Süle. Auch für den spanischen Ausnahmefußballer Thiago Alcântara konnten die Bayern beim Wechsel zu Liverpool im Jahr 2020 nicht den kompletten Marktwert abschöpfen. Ein Problem, das sich nicht besser nicht wiederholen sollte, mahnte Matthäus. Er sagte: "Ich wundere mich, dass nichts vorangeht. Man sollte nicht alles in die Schublade stecken und abwarten."
Kahn keilt zurück
Wenig später meldete sich dann Vorstandschef Oliver Kahn zu Wort und schoss die Giftpfeile direkt zurück. "Lothar hat nach seiner Spieler- und Trainer-Karriere noch nie einen Verein geführt. Leider interpretiert er seine Rolle als guter Fußballexperte zuletzt immer mehr als Schlagzeilenlieferant", sagte der ehemalige Weltklassetorhüter dem "Münchener Merkur": "Er wäre gut beraten, nicht über Themen zu sprechen, für die ihm jede Innensicht fehlt."
Mehr wollte Kahn mit Blick auf die Kaderplanung und die Zukunft von Lewandowski sowie die der ebenfalls bis 2023 unter Vertrag stehenden Nationalspieler Thomas Müller und Manuel Neuer nicht sagen. Nur so viel: "Was die Gespräche angeht, bin ich sehr entspannt. Wir lassen uns dabei nicht von außen unter Druck setzen."
Für viel Wirbel sorgte unterdessen der norwegische TV-Journalist Jan-Aage Fjörtoft, der am Dienstag auf Sky verkündete, was ntv.de-Leser schon länger wissen. Der Haaland nahestehende Experte behauptete, dass Lewandowski den Verein unbedingt verlassen will und BVB-Star Erling Haaland als Nachfolger kommen soll.
Quelle: ntv.de, sue