Fußball

Flucht aus der Bundesliga? Max Kruse auf der Suche nach dem Glück

Max Kruse will seine Karriere wieder vorantreiben.

Max Kruse will seine Karriere wieder vorantreiben.

(Foto: AP)

Die Fußball-Ehe von Max Kruse und dem VfL Wolfsburg stand unter keinem guten Stern und steht vor der Blitz-Scheidung. Auch weil er mehr Schlagzeilen abseits des Platzes lieferte, scheint ein Wechsel innerhalb der Bundesliga unwahrscheinlich.

Nachtclub-Eskapaden, EM-Ausbootung - und jetzt auch noch die Flucht aus der Fußball-Bundesliga? Das (Sportler-)Leben des Max Kruse kommt weiterhin nicht zur Ruhe. Am Mittwoch wurde der Nationalspieler a.D. von seinem Klub VfL Wolfsburg für zwei Tage vom Trainingsbetrieb freigestellt, ein vorzeitiger Abschied nach nur einer Saison wird immer wahrscheinlicher.

"Es könnte sein, dass er uns verlassen wird. Max geht einer Transfergeschichte nach und will abklopfen, ob das interessant für ihn ist", sagte Coach Dieter Hecking dem Nachrichtensender Sky Sport News HD. Da VfL-Manager Klaus Allofs zudem fast zeitgleich bestätigte, dass die Niedersachsen Interesse am italienischen EM-Teilnehmer Simone Zaza haben, deutet alles auf einen Kruse-Wechsel noch in dieser Transferperiode hin.

Interessenten gibt es angeblich einige - aus dem deutschen Oberhaus dürften jedoch keine dabei sein. Das halbe Dutzend Vereine, das für Kruse aus sportlicher Sicht eine Verbesserung darstellen würde, ist im Angriff bestens versorgt. Die Klubs dahinter werden sich das üppige Gehalt und vor allem die nötige Ablösesumme nicht leisten (können), denn "um jeden Preis", bekräftigte Allofs, werde man Kruse nicht ziehen lassen.

Wahrscheinlich sind daher Verhandlungen des 28-Jährigen, der vertraglich noch bis zum 30. Juni 2019 an die Wölfe gebunden ist, mit Vereinen aus der englischen Premier League. Zum einen könnte Wolfsburg mit der Millionen-Ablöse dann selbst neu investieren, zum anderen hätte Kruse auf der Insel die vielleicht letzte Chance, seine ins Stocken geratene Karriere wieder voranzutreiben.

Der Bogen war überspannt

"Ich werde alles dafür tun, um mit meiner sportlichen Leistung wieder auf mich aufmerksam zu machen, das ist ganz klar", hatte Kruse der Rheinischen Post noch gesagt, nachdem Bundestrainer Joachim Löw ihn für die EM-Endrunde in Frankreich nicht berücksichtigt hatte. Vorausgegangen war eine Reihe von Fehlverhalten, Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff sprach von einer "Anhäufung von Ereignissen, durch die am Ende der Bogen überspannt war".

Ende März war bekannt geworden, dass sich der frühere Gladbacher auf einer Feier zu seinem 28. Geburtstag in einem Berliner Edel-Klub morgens um 2.00 Uhr mit einer "Bild"-Reporterin angelegt hatte. Eine Woche zuvor war zudem öffentlich geworden, dass Kruse bei einem anderen Berlin-Besuch im Herbst 75.000 Euro in einem Taxi liegen gelassen haben soll.

Auch auf dem Platz lief es nicht mehr. Hatte er in Gladbach in der Saison vor dem Wechsel nach Wolfsburg noch elf Tore in 32 Bundesligaspielen erzielt, waren es in der vergangenen Spielzeit bei der gleichen Anzahl an Partien nur sechs. Auch deshalb will der VfL seinen Stürmer wohl nicht auf Biegen und Brechen von einem Verbleib überzeugen.

Neben Kruse könnte Wolfsburg die Nationalspieler Julian Draxler und André Schürrle verlieren, doch Allofs sieht keinen "totalen Neuanfang" auf den Klub zukommen - obwohl der VfL bereits rund 35 Millionen Euro in fünf neue Stars investiert hat. Sollten nach Abwehrchef Naldo auch die drei genannten Profis den Verein verlassen, sei das ein "Wandel nach einer nicht so erfolgreichen Saison, der neue Chancen bietet". Dem Verein. Aber auch den Spielern.

Quelle: ntv.de, Nicolas Reimer, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen