Fußball

Schmadtke kontert Vorwurf wütend Max Kruse rechnet mit Ex-Coach Niko Kovac hart ab

Max Kruse lässt kein gutes Haar an Ex-Coach Niko Kovac.

Max Kruse lässt kein gutes Haar an Ex-Coach Niko Kovac.

(Foto: IMAGO/Hübner)

2022 streicht Trainer Niko Kovac seinen prominentesten Stürmer aus dem Kader des VfL Wolfsburg. Anderthalb Jahre später greift Max Kruse ihn in seinem Podcast massiv an. Ein Konter folgt sofort. Der damalige Geschäftsführer Jörg Schmadtke sieht eine "bodenlose Frechheit."

Kurz vor dem vermeintlichen Schicksalsspiel für Niko Kovac als Trainer des VfL Wolfsburg hat der ehemalige VfL-Profi Max Kruse für große Unruhe bei dem Fußball-Bundesligisten gesorgt. Kruse kritisierte Kovac anderthalb Jahre nach seinem sportlichen Aus in Wolfsburg massiv. Eine Verteidigung in ähnlich deutlichen Worten übernahm sofort der damalige VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Die Wolfsburger sind im neuen Jahr noch sieglos, weshalb es am Samstag beim Heimspiel gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) mit großer Wahrscheinlichkeit auch um Kovac' Job geht.

In seiner Karriere habe er bei zahlreichen Trainern "nur ein Beispiel erlebt, wo ich sage: charakterlich absolute Katastrophe", sagte Kruse über Kovac in dem Podcast "Flatterball", den er zusammen mit seinem Freund und langjährigen Teamkollegen Martin Harnik betreibt.

"Niko hat seine spezielle Art, eine Mannschaft zu trainieren: Er will relativ frühzeitig zeigen, dass er der Platzhirsch ist", sagte Kruse. "In all seinen Vereinen, in denen er Trainer war, hat er relativ schnell einen unumstrittenen Spieler rasiert: bei Monaco Ben Yedder, damals Kapitän. Alex Meier bei Frankfurt. Bei Bayern Thomas Müller. Und dann halt mich bei Wolfsburg." Der 35-Jährige fragt sich: "Ist das Unsicherheit? Ist das Kalkül? Oder ist das einfach nur Zufall?"

Schlagabtausch auch mit Jogi Löw

Der VfL-Trainer strich den früheren Nationalspieler vor eineinhalb Jahren aus seinem Kader. Für Kovac und auch für den damaligen Wolfsburger Sport-Geschäftsführer Schmadtke gab es damals jedoch gute Gründe für diese Entscheidung. Er vermisse "die hundertprozentige Identifikation und Konzentration mit Fokus auf den VfL. Das Gefühl hatten wir nicht mit Max", sagte Kovac seinerzeit. Schmadtke reagierte am Freitag noch deutlicher auf Kruses Aussagen. "Ich habe das Gefühl, dass Max Kruse eine gestörte Wahrnehmung hat. Dass so Leute wie er über Charakter reden, lässt mich hilflos zurück", sagte der langjährige Bundesliga-Manager der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung". Kruses Aussagen seien eine "bodenlose Unverschämtheit".

Zuletzt hatte sich Kruse einen Schlagabtausch mit Joachim Löw geliefert. "Dass ein ehemaliger Bundestrainer, der nicht dafür bekannt ist, aus seiner Haut zu fahren, so auf so etwas reagiert, sagt eigentlich schon alles", sagte Kruse. Löw hatte zuvor im TV-Interview mit "Bild Sport" Kruses Behauptung dementiert, dass der Grund für seine Nicht-Berücksichtigung für die WM 2014 Damenbesuch auf seinem Hotelzimmer in der Nacht vor dem Länderspiel in England im November 2013 gewesen sei. "Die Wahrheit ist: Er war einfach nicht gut genug", sagte Löw. "Wir wollten Weltmeister im Fußball werden - und nicht im Poker."

"Wenn hinter dem, was ich gesagt habe, wirklich gar kein Wahrheitsgehalt stecken würde, würdest du nicht so drauf eingehen", konterte Kruse: "Dann würdest du sagen, es lag an der Leistung. Wenn er nur das gesagt hätte, hätte niemand was gesagt. Aber so wirkte es schon ein bisschen despektierlich." Die Kritik mache "keinen Sinn", sagte der 35-Jährige, der seine aktive Laufbahn im vergangenen November beendet hatte. "Für mich sowieso nicht, weil ich weiß, wie es war. Es macht aber grundsätzlich keinen Sinn, zu sagen, ich war nicht gut genug und mich dann zwei Monate später nach der WM wieder einzuladen. Dann bin ich anscheinend wieder gut genug gewesen."

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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