Königliche bangen um CL-Playoffs Mbappé klopft bei Real-Pleite an das "Tor zur Hölle"
28.11.2024, 06:42 Uhr
Für Mbappé und Bellingham sieht die Welt nach fünf Spieltagen in der Champions League sehr seltsam aus.
(Foto: IMAGO/Shutterstock)
Kylian Mbappé agiert bei Real Madrids Niederlage in Liverpool erneut unglücklich. Sein Teamkollege Luka Modrić verteidigt den Franzosen. Die spanische Presse macht dabei nicht mit und verliert die Geduld mit dem Franzosen und den Königlichen.
Immerhin wollten seine Teamkollegen nicht direkt draufhauen. Das war es dann aber auch schon mit den guten Nachrichten für Kylian Mbappé, den Superstar von Real Madrid. Der hatte am Mittwoch einmal mehr eine erschütternde Leistung hingelegt und beim 0:2 (0:0) in der Champions League beim FC Liverpool bei aller Unsichtbarkeit auch noch einen Elfmeter verschossen. Mittelfeldstar Luka Modrić nahm ihn trotzdem in Schutz. "Wir sehen, dass er sich gut macht, gut trainiert, manchmal trifft er, manchmal nicht", sagte der Kroate und versprühte einen Hauch von Hoffnung auf Besserung.
Ganz anders sah das die spanische Presse. Die hat die Geduld mit dem Titelverteidiger verloren. "Weder Madrid noch Mbappé", titelte zum Beispiel die "AS". Kaum etwas sei derzeit von früherer Stärke zu sehen: "Ein schwarzer Abend für die Weißen und für Mbappé, der einen Elfmeter verschoss und ungeschickt agierte." Das Konkurrenzblatt "Marca" titelte "Mbappés Albtraum an der Anfield Road". Der Franzose habe in Englands Norden an das "Tor zur Hölle" geklopft. Er sei dabei in "melancholischer Stimmung" gewesen. Die Zeitung sprach von einer "bitteren Nacht in Europa" und von der "harten Realität in Madrid".
Diese Realität hat so gar nichts mehr mit dem Sommer 2024 zu tun. Damals triumphierten die Königlichen im Finale der Champions League gegen Borussia Dortmund mit 2:0. Es war das letzte Vereinsspiel in der Karriere des deutschen Weltmeisters Toni Kroos. Sein Fehlen hat Real Madrid immer noch nicht überwinden können. Vor dem anstehenden Winter sieht es für den Dauersieger der Königsklasse überraschend düster aus.
Siege nur gegen Bundesliga-Teams
Bei der bereits dritten Niederlage im laufenden Wettbewerb (Siege gab es nur gegen den VfB Stuttgart und Borussia Dortmund) für den Titelverteidiger agierte der Star-Neuzugang aus Frankreich einmal mehr unglücklich. Beim Stand von 0:1 aus Sicht der Spanier scheiterte Mbappé mit einem Foulelfmeter an Liverpools Torwart Caoimhin Kelleher und ließ damit die Chance zum Ausgleich verstreichen. Aufgrund der Verletzung des Brasilianers Vinicius Junior durfte der Nationalspieler auf seiner bevorzugten linken Außenbahn spielen, blieb abseits des Strafstoßes aber ohne Akzente.
Bislang konnte Mbappé, der im Sommer von Paris Saint-Germain in die spanische Hauptstadt gewechselt war, die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Die Kritik an dem 25-Jährigen nahm deshalb zuletzt zu. Modrić hingegen ist überzeugt, dass Mbappé noch zulegen wird. "Heute wurde der Elfmeter nicht verwandelt, aber wir haben Vertrauen in ihn und ich bin sicher, dass Kylian das sein wird, was man von ihm erwartet", sagte er.
Scheidet Real Madrid noch vor den Playoffs aus?
Nicht nur die Leistungen von Mbappé dürften Real aktuell Sorgen bereiten, auch der Blick auf die Champions-League-Tabelle ist momentan unerfreulich. Der Rekordsieger des Wettbewerbs stürzte mit weiterhin nur sechs Punkten aus jetzt fünf Spielen auf den 24. Platz ab. Damit wäre Real so eben noch für die Zwischenrunde qualifiziert. Die besten Acht, die direkt in das Achtelfinale einziehen, sind bereits vier Punkte entfernt. Sogar der Einzug in die Playoffs der Teams zwischen Platz 9 und Platz 24 ist in Gefahr.
Am 10. Dezember steht das schwierige Spiel bei Atalanta Bergamo an, ehe zum Abschluss der Ligaphase im Januar mit einem Heimspiel gegen RB Salzburg und einem Gastspiel bei Stade Brest vermeintliche Pflichtaufgaben warten. "Es gibt noch eine Chance, wir müssen zuversichtlich sein, aber wir müssen uns verbessern. Wir haben drei schwierige Spiele, besonders gegen Atalanta. Wir werden sehen, es ist noch zu früh", blickte Modrić voraus.
Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid