"Was zu viel ist, ist zu viel" Mbappé und Co. klagen über zu hohe Belastung
26.05.2022, 20:07 Uhr
Stürmerstar Kylian Mbappé warnt vor den Folgen von zu vielen Spielen.
(Foto: IMAGO/Buzzi)
Alarmierender Kräfteverschleiß: Die internationale Spielervertretung FIFPro warnt vor Überbelastung der Fußball-Profis, die oft Verletzungen und psychische Probleme als Folge hätte. Vor dem Finale der Champions League klagt auch Superstar Mbappé an, man müsse mehr auf die Gesundheit achten.
Die internationale Spielervertretung FIFPro hat zwei Tage vor dem Champions-League-Finale vor einem alarmierenden Kräfteverschleiß im Profifußball durch den überfüllten Spielkalender gewarnt. Eine Umfrage aus dem vergangenen Jahr habe ergeben, dass 88 Prozent der Trainer der Ansicht sind, Profis sollten nicht mehr als 55 Spiele pro Saison absolvieren.
Das Endspiel am Samstag (21 Uhr/ZDF und DAZN und im Liveticker auf ntv.de) zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid ist laut FIFPro für die Liverpool-Stars Sadio Mané und Mohamed Salah jeweils der 70. Einsatz der Spielzeit inklusive Vorbereitung. Mehr als 60 Prozent ihrer Partien fanden demnach in der "kritischen Zone" statt.
"Wir spielen gerne, aber ..."
Das bedeutet, dass die Spieler zuvor weniger als fünf Tage Pause hatten und daher als gefährdeter für Muskelverletzungen gelten. Dem FIFPro-Bericht zufolge gaben 54 Prozent der befragten Profis an, dass sie aufgrund der Überlastung schon einmal eine Verletzung erlitten hatten. "Was zu viel ist, ist zu viel", sagte der französische Stürmerstar Kylian Mbappé in einem Einspieler auf dem Fifpro-Kongress unter dem Motto "Am Limit" in Paris. "Wir spielen gerne", sagte Mbappé, der gerade seinen Vertrag bei Paris Saint-Germain verlängerte: "Aber wenn die Leute qualitativ hochwertigen Fußball sehen wollen, dann müssen wir auch auf die Gesundheit der Spieler achten."
Laut Analyse haben Mané und Salah zudem in dieser Saison durchschnittlich 90.000 Reisekilometer in den Knochen, die Brasilianer Eder Militao und Vinicius Junior in Diensten von Madrid sogar 128.000. Sogar 82 Prozent der Trainer sind der Ansicht, dass sie bei ihren Spielern psychische Probleme beobachten, die durch den verdichteten Spielplan verursacht werden. 1055 männliche Fußballprofis im Alter von über 18 Jahren sowie 92 Trainer nahmen an der Befragung von Oktober bis Dezember 2021 teil.
Quelle: ntv.de, dbe/sid