"Keim des Hasses gegen Staat" Medien: Guardiola steht auf Rebellionsliste
22.12.2017, 15:37 Uhr
Pro Unabhängigkeit: Josep Guardiola.
(Foto: dpa)
Seit Jahren setzt sich Fußball-Startrainer Josep Guardiola offen für die Unabhängigkeit Kataloniens ein. Auch als der Konflikt in diesem Jahr eskaliert, schweigt er nicht. Deshalb soll nun die spanische Justiz gegen ihn ermitteln - wegen "möglicher Akte der Rebellion".
Der Name von Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola steht Medien zufolge in einem Bericht spanischer Sicherheitskräfte über mögliche Akte der Rebellion in der abtrünnigen Region Katalonien. Wie die spanische Zeitung "ABC" schreibt, umfasst der Bericht Kundgebungen vor dem illegalen Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien vom 1. Oktober. Diese sind nach Einschätzung der Polizeieinheit Guardia Civil als "Keim des Hasses gegen den Staat" zu werten. Sie könnten damit Teil des Strafdelikts der Rebellion darstellen.
Guardiola unterstützt die Unabhängigkeitsbewegung seit Jahren offen. Er ist selbst Katalane und hat lange erfolgreich den FC Barcelona trainiert. Auf einer der Kundgebunden habe der heutige Trainer von Manchester City am 11. Juni ein Manifest vorgelesen, so die Zeitung weiter. "Wir sind hier, um klarzumachen, dass wir am 1. Oktober in einem Referendum wählen werden, um über unsere Zukunft abzustimmen", zitiert "ABC" einen Auszug aus Guardiolas damaliger Rede. "Wir werden wählen, auch wenn der spanische Staat dies nicht will".
Dem katalanischen Portal El Nacional war das von Guardiola verlesene Manifest dazu vorgesehen, "die Masse der Befürworter zu mobilisieren". Konkret hatte Guardiola "Europa und die Welt um Unterstützung gegen die Übergriffe eines autoritären Staates" gebeten.
In der wirtschaftlich starken Region im Nordosten des Landes war am Donnerstag ein neues Regionalparlament gewählt worden, nachdem die Zentralregierung in Madrid die bisherige Regierung wegen ihrer Abspaltungspläne von Spanien abgesetzt hatte. Nach bisherigen Auszählungen haben drei Parteien, die für eine Unabhängigkeit eintreten, die absolute Stimmenmehrheit gewonnen. Doch sind sie sich untereinander nicht einig, wie es weitergehen soll.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid