Barça und die "verfluchte Runde" Messi & Co. müssen Albtraum zertrümmern
10.04.2019, 17:46 Uhr
Dreimal in Folge scheiterten Lionel Messi und der FC Barcelona zuletzt im Viertelfinale der Champions League. Gegen Manchester United soll diese schwarze Serie reißen.
(Foto: Action Images via Reuters)
Auf dem Papier ist es nur ein Viertelfinale in der Champions League. Für Fußball-Superstar Lionel Messi und den FC Barcelona ist das Duell gegen Manchester United aber viel mehr, "ein vorzeitiges Finale". Denn es geht gegen ein Trauma - und um die Chance auf ein höchst pikantes Wiedersehen.
Im "Theatre of Dreams" will sich der FC Barcelona von seinen Champions-League-Albträumen befreien. Die Fußballer um den argentinischen Superstar Lionel Messi und den deutschen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen wollen an diesem Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) im Viertelfinal-Hinspiel bei Manchester United im Old Trafford, dem Theater der Träume, den Grundstein dafür legen, dass sie nicht zum vierten Mal in Serie in der Runde der letzten acht Adiós sagen müssen. "Seit einem Jahr bereitet sich Barça auf diese verfluchte Runde vor", titelte das katalanische Blatt "La Vanguardia". Das Duell komme daher einem "vorzeitigen Finale gleich".

Unter Ernesto Valverde scheiterte Barcelona im Vorjahr trotz eines 3:0-Hinspielsiegs an AS Rom - ein Trauma, das nun überwunden werden soll.
(Foto: dpa)
Vor einem Jahr schieden die Katalanen gegen Außenseiter AS Rom trotz eines 3:0-Hinspielsiegs nach einem 1:4 im Rückspiel noch sensationell aus. Davor hießen die Endstationen Atlético Madrid (2016) und Juventus Turin (2017). Messi und seine Mitspieler, die "ein Jahr lang den Schmerz der Erinnerung ertragen mussten", wollten nun Wiedergutmachung leisten, schreibt "La Vanguardia".
Die Mannschaft fahre "mit der geeigneten Moral" nach England, sagte Trainer Ernesto Valverde nach dem 2:0 am vergangenen Samstag im Liga-Topspiel gegen Atlético Madrid. In Manchester ist Barcelona zwar klarer Favorit, bei United zeigt die Formkurve aber seit der Entlassung von Trainer José Mourinho im Dezember und der Amtsübernahme durch Ole Gunnar Solskjaer steil nach oben. Im Achtelfinale räumten die Red Devils überraschend Paris Saint-Germain aus dem Weg, und daraus schöpften sie viel Selbstvertrauen. "Seit Paris ist alles anders geworden", sein Team würde nun überall in Europa "wieder mehr respektiert", sagte Uniteds Argentinier Marcos Rojo.
Messi soll Manchesters Aufschwung stoppen
Sorgen bereitet den Barça-Fans die notorische europäische Auswärtsschwäche des Teams, das vor fremdem Publikum oft unterging. Nicht nur in Rom, sondern auch bei Juve (0:3) und PSG (0:4). Und: In Old Trafford haben die stolzen Katalanen noch nie gewonnen, bei vier Besuchen gab es zwei Niederlagen und zwei Remis.
Ändern soll das, wer auch sonst, Lionel Messi. In der Königsklasse hat er bereits acht Mal getroffen, in der Liga führt er die Torschützen-Liste mit 33 Toren an, dazu kommen vier Treffer im spanischen Pokal. Der 31-Jährige ist hauptverantwortlich dafür, dass sein Team in der Meisterschaft einen kaum einholbaren Elf-Punkte-Vorsprung hat, im Pokalfinale steht und sich Hoffnungen auf das dritte Triple nach 2009 und 2015 machen kann. "Wir werden alles dafür tun, damit dieser so schöne und von allen so ersehnte Pokal wieder ins Camp Nou kommt", hatte Messi den Fans zu Saisonbeginn versprochen.
Juves Hoffnung heißt Ronaldo

Fit fürs Viertelfinale: Champions-League-Spezialist Cristiano Ronaldo.
(Foto: imago images / LaPresse)
Im Finale könnte es zu einem Wiedersehen mit einem alten Rivalen kommen: Cristiano Ronaldo. Der Portugiese, der zuletzt Real Madrid zu drei Champions-League-Triumphen in Serie schoss, will dieses Jahr mit 34 Jahren mit Juventus Turin den Erfolg wiederholen. Das Bangen um den Einsatz des Torjägers hatte dann am Dienstag ein Ende: Juve-Coach Massimiliano Allegri berief Ronaldo in den Kader für das Hinspiel bei Ajax Amsterdam (ebenfalls ab 21 Uhr im Liveticker bei n-tv.de).
Wegen einer Verletzung hatte CR7 in den jüngsten Spielen aussetzen müssen. Zuletzt trainierte er immerhin wieder mit dem Team. "Er ist ein Profi, er macht alles, um bereit zu sein und der Mannschaft zu helfen", hatte Teamkollege João Cancelo dem Sender Sky Sport gesagt. Juve hat sich den Star die Rekordsumme von mehr als 110 Millionen Euro kosten lassen, um endlich wieder die Königsklasse zu gewinnen. Bisher scheint sich die Mega-Investition ausgezahlt zu haben: Den achten italienischen Meistertitel in Folge hat Juve fast in der Tasche. Ronaldo traf bisher 19 Mal in der Serie A. Die erfolgreiche Aufholjagd gegen Atlético im Achtelfinale haben die Turiner ihm zu verdanken. Ronaldo schoss drei Tore. Ronaldo habe auf der Jagd nach seinem sechsten Champions-League-Pokal einen "unglaublichen Hunger", schrieb die Zeitung "Corriere dello Sport".
Quelle: ntv.de, Emilio Rappold und Annette Reuther, dpa