"Bruch" mit den Fans Messi offenbart seine großen Probleme bei PSG
25.06.2023, 12:02 Uhr
Blickt nicht mit Begeisterung zurück auf seine Zeit bei Paris St. Germain: Lionel Messi.
(Foto: Christophe Ena/AP/dpa)
Lionel Messi ist in diesen Tagen ein gefragter Mann, als Stargast bei einem Abschiedsspiel und als Interviewpartner. Schließlich hat der Weltmeister viele Dinge zu erzählen. Zum Beispiel über seine Zeit bei Paris St. Germain, die alles andere als eine Erfolgsgeschichte war.
Selbst an seinem 36. Geburtstag war Lionel Messi als Fußballer gefragt. Beim Abschiedsspiel von Maxi Rodriguez am Samstag in seiner Heimatstadt Rosario mit Argentinien gegen die Newell's Old Boys war der Weltmeister-Kapitän dreimal erfolgreich und einmal mehr der Star des Abends. Mit einer eindrucksvollen Lichter- und Lasershow sowie einem Geburtstagsständchen feierten die 42.000 Fans "La Pulga". "Vielen Dank für die Glückwünsche", ließ Messi via Instagram seine 475 Millionen Follower wissen.
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten will er zwei weniger erfolgreiche Jahre im Vereinsfußball bei Paris St. Germain vergessen machen. In 75 Pflichtspielen erzielte Messi 32 Tore, wurde zweimal französischer Meister. Er wirkte aber auch immer wieder teilnahmslos, zeigte seine genialen Momente nur vereinzelt. Doch das ist nun Vergangenheit: Der Ausnahmekönner hat bekanntlich ab der neuen Saison ein neues Kapitel in seiner Karriere aufgeschlagen und spielt künftig für Inter Miami in der nordamerikanischen Profiliga Major League Soccer (MLS) - im Übrigen mit seinem langjährigen Barça -Kumpel Sergio Busquets, der ebenfalls beim Klub aus Florida anheuerte.
Unterdessen gab Messi im Interview mit beIN Sports einen Einblick in seine Gefühle während des zweijährigen, durchwachsenen Gastspiels bei PSG. Besonders das Ausscheiden in der Champions League 2022 gegen Real Madrid und 2023 gegen Bayern München bewertete Argentiniens Superstar als "eine sehr große Enttäuschung". Gleichzeitig bekam Messi vor allem am Ende Ablehnung von Teilen der PSG-Fangemeinde zu spüren, die ihn mit Pfiffen und Buhrufen bedachte. "Zuerst war es großartig, ich bekam viel Zuspruch", sagte der Ausnahmespieler, der 2021 unter Tränen seinen Abschied vom FC Barcelona und seinen Wechsel an die Seine bekannt gegeben hatte: "Aber zuletzt behandelte mich ein Teil der Pariser Öffentlichkeit anders. Es gab einen Bruch."
Anpassung "war schwieriger als gedacht"
Die Entscheidung für Paris St. Germain sei gefallen, "weil mir der Verein gefallen hat. Ich hatte dort viele Freunde in der Kabine. Es schien die richtige Entscheidung zu sein, dorthin zu gehen, auch wenn ich andere Angebote hatte", so Messi. Doch die Anpassung "war schwieriger als gedacht", besonders aufgrund "einer anderen Spielweise, neuer Teamkollegen, eines neuen Umfelds". Auch für seine Familie sei der Wechsel von Barcelona nach Paris nicht einfach gewesen, obwohl PSG mit Ausnahmekönnern wie Kylian Mbappé, Neymar, Sergio Ramos oder Gianluigi Donnarumma gespickt war. Hinzu kam seine COVID-19-Erkrankung im Winter seiner ersten Saison bei PSG: "Es hat lange gedauert, bis ich körperlich wieder in Form kam."
Seine zweite Saison sei für ihn zu Beginn deutlich besser verlaufen, wenngleich er seine Bestform im November und Dezember 2022 bei der WM in Katar gezeigt habe. Gleichzeitig habe "die Weltmeisterschaft aber auch die Ergebnisse in der Meisterschaft und in der Champions League beeinflusst", betonte Messi. Fazit seines Paris-Intermezzos: "Ich habe das Glück, alles gewonnen zu haben, und das wird am Ende meiner Karriere bleiben."
Seine Zeit in Paris endete indes auch mit einem ebenso skurrilen wie selbstverantworteten Vorfall: Messi war nach einem Kurztrip mit seiner Familie als Tourismus-Botschafter nach Saudi-Arabien von PSG suspendiert worden. Er durfte nicht mit dem Team trainieren, sein Lohn für die Zeit wurde einbehalten - der Trip war nicht angemeldet gewesen. Trainer Galtier war nicht in die Entscheidung eingebunden gewesen. Messi hatte sich daraufhin öffentlich in einem kurzen Video entschuldigt, der Verein die Suspendierung nach rund fünf Tagen wieder aufgehoben.
Quelle: ntv.de, tno/sid